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Würdigung, die natürlich mehr sich
an das Menschlich-Allgemeine hält,
als daß sie eine Analyse der Stil-
entwicklung beabsichtigen konnte.
Wessely gibt als Einleitung zu sei-
nem Verzeichnis nur Biographi-
sches und H. Grimm, auf dessen
verschiedene Beiträge sich die
Neueren stützen, kommt, schon als
Verwandter, mehr vom Persön-
lichen, Menschlichen und Lebens-
geschichtlichen zu seinem Gegen-
stand. : Stoll hat nirgends kunst-
historische Absichten verfolgt. Die
Entwicklungsgeschichte Grimms
als Radierer ist also noch zu
schreiben. Da Grimms reiches
Handzeich nungs werk in Privat-
sammlungen weit verstreut ist,
wird man daraus schwer eine Über-
sicht gewinnen können. Führen
mich meine Grimm-Studien glück-
lich weiter, so will ich künftig
d<e Entwicklung Grimms darzu-
stellen versuchen. Einstweilen
möge das erarbeitete neue Ma-
terial als ein kleiner Beitrag zur Kenntnis des liebenswürdigen und bescheidenen hessischen
Künstlers mit dem berühmten Namen hingenommen werden.

1. L. E. Grimm, Bildnis D. Marheinekes. Radierung.

I. Unbeschriebene Blätter
1) Bildnis D. Marheinekes (Abb. 1).

Brustbild im Dreiviertelprofil nach 1. Der Dargestellte trägt dunklen, zweireihig geknöpften
Uberrock, an welchem auf dem 1. Aufschlag an einem Ordensband das weiße Kreuz vom
„Roten Adler" befestigt ist. Das bis unters Kinn schließende Halstuch hat in der Mitte einen
weißen Kopf, auf der Brust ein Jabot. Der Mann blickt aus großen (blauen ?) Augen geradeaus
am Betrachter vorbei. Unter der spitzen Nase ist der feine Mund mit den dünnen Lippen
streng geschlossen und über der außerordentlich hohen Stirn und an den Schläfen schönes,
frei gewelltes dunkles Haar. Der Hintergrund ist neutral abgedunkelt, unten kräftiger als
oben. - - Die Radiernadel arbeitet außerordentlich sauber und zart, vor allem im Gesicht
mit dem feinen Spiel der Lichter und am Haar.

Bezeichnet: unten 1. im Rand: „Gez. von Krüger." R.: „Radirt von Grimm." Titel in
großen Antiquabuchstaben: „D MARHEINEKE", darunter: „Gedruckt b. Steger." —
139x167 (160x224).

Ph. Konrad Marheineke (1780 — 1846) studierte 1798 in Göttingen Philosophie und Theologie.
Dann war er kurze Zeit als Hauslehrer im Mecklenburgischen tätig. Er kehrte aber zur
Universität zurück, erwarb 1803 in Erlangen den Dr. phil., wurde 1804 in Göttingen theol.
Repetent und 1805 a. o. Prof. und Universitätsprediger in Erlangen. 1807 in Heidelberg,

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