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Helene", so kommt es in Fällen wie „Der Un-
dankbare", und in einigen Zeichnungen von
„Julchen", von der anderen Seite zu ver-
wandten Wirkungen, indem eine damals von
Grund auf stark malerisch betonte Graphik
linear beherrscht erscheint. Eine noch tiefer
begründete Verwandtschaft des Spätstils mit
den besten Schöpfungen aus der Zeit der in
Holzschnitt reproduzierten Bücher besteht in
einigen Zeichnungen aus „Hernach". Die drei
Zeichnungen des „Kartoffelidylls" (Abb. 10)
zum Beispiel erscheinen wie eine Vergeistigungs-
form des Frühstils. Während in Zeichnungen
wie diesen und den Bildern der „Haarbeutei"
die perspektivische Raumrichtigkeit nirgends
radikal aufgegeben ist, tritt dies in einem der
virtuosesten Spätwerke ein: in der Geschichte
vom „Unverschämten Igel" in „Hernach" ist
mit der äußersten zeichnerischen Charakterisie-
rungskraft, der Selbstverständlichkeit des Alters-
stils eines großen Zeichners, die sich stellenweise
der Einfachheit von Kinderzeichnungen bedient,
eine Form der Raumwiedergabe verbunden,
die auf perspektivische Richtigkeit verzichtet
und sich so dem Geist des älteren Holzschnittstils annähert. In einer Zeichnung wie der ab-
gebildeten (Abb. 11) sind der Baumstamm mit dem Igel drinnen, der Hase und der Strauch
daneben, und dahinter der Fuchs in ganz derselben, nur mit expressionistischer oder mittel-
alterlicher Raumgestaltung vergleichbaren Weise
dem „Eispeter" (Abb. 1).

Mitunter wird aber auch in Zeichnungen die
der besten Werke des früheren Stils erreicht, die E ^^j^^
aufweisen, da sie nicht in festen, geschlossenen Kuj E w
kühn und vehement vorgetragenen malerischen Zei iE
„Die Spinne" ist ein Beispiel dafür (Abb. 12). Es E~,_
die im Gesamtwerk des Künstlers ungefähr die gleic E—
Rembrandts diejenigen der Entwicklungsphase der Ei-
Form bezeichnet werden, die Busch als Zeichner e E_r
Eigenschaft seltener Kunstwerke nimmt, daß eine E.
erscheinung entfernte Darstellungsweise dennoch < E a>
enthält.

12. Wilhelm Busch, Aus „Die Spinne*
Zeichnung).

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Verlag und Druck: Rudolf M. Rohrer, Baden bei Wien, ( —

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