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Glasschröder, Franz Xaver
Urkunden zur Pfälzischen Kirchengeschichte im Mittelalter — München, 1903

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https://doi.org/10.11588/diglit.1168#0004
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— IV —

Den derzeitigen Lagerorten der also zerstreuten pfälzischen
Archivbestände nachzuforschen und dieselben, soweit sie die heutige
bayerische Rheinpfalz betreffen, im Original oder in Abschrift dem
heimischen Kreisarchive wieder zu gewinnen, zählte mit zu den Auf-
gaben meines amtlichen Wirkens in Pfälzer Landen. Spezielles
Augenmerk richtete ich dabei auf die archivalischen Quellen für die
kirchliche Vergangenheit der bayerischen Rheinpfalz, deren Erforschung
die Mühe und Freude zugleich bereitet, vielfach ganz jungfräulichen
Boden bebauen zu müssen.

Das Ergebnis meiner Bemühungen innerhalb dieses enger ge-
steckten Rahmens beabsichtige ich, in erster Linie den pfälzischen
Geschichtsfreunden, in zwei Publikationen vorzulegen, wovon die
gegenwärtige 760 bisher ungedruckte und zum weitaus grössten Teile
völlig unbekannte Urkunden zur pfälzischen Kirchengeschichte im
Mittelalter bietet, während die zweite auf Grund des von mir neu-
gewonnenen Materials und der bereits gedruckten Quellen ein Bild
von der Verfassung und dem Bestände der mittelalterlichen Kirche
innerhalb der Grenzen der heutigen bayerischen Rheinpfalz geben soll.

Die sich von selbst ergebende Pflicht, den Benutzern vorliegender
Regestensammlung über die Fundorte des von mir neugebotenen
Materials Auskunft zu geben, wird gleichzeitig willkommene Gelegen-
heit bieten zu dem einen oder anderen praktischen Wink für pfälzische
Geschichtsforscher, wo für deren Studien einschlägiges Quellen-
material zu suchen und zu finden sein dürfte. Selbstredend sind mit
den pfälzischen Archivaliengruppen, welche mir in verschiedenen
bayerischen und nichtbayerischen Staats- und Adelsarchiven bekannt
geworden sind und die ich im Folgenden nach Archiven zusammen-
stellen werde, bei weitem nicht alle in den betreffenden Archiven
verwahrten Palatina erschöpft, da meine Anfragen und Benützungen
vor allem auf das kirchengeschichtliche Gebiet sich erstreckten.1)

Die reichste Ausbeute bot

I. das kgl. Kreisarchiv der Pfalz in Speier

in seinen verschiedenen Urkundenbeständen. Im besonderen waren
es die Urkunden des Hoch- und Domstifts und der drei Kollegiat-
stifte (zu St. German und Moriz, zu St. Guido und zu Allerheiligen)
in Speier, des Hoch- und Domstifts und der Kollegiatstifte (zu
St. Andreas, zu St. Paul und zu St. Martin) in Worms, des Stifts
Weissenburg, der Kurpfalz, des Herzogtums Zweibrücken und der
nassauischen Herrschaften Kirchheim und Stauf, sowie jene der pfälzi-
schen Klöster und Stifte, welche für die Zeit nach dem Jahre 1400
die meisten Beiträge lieferten. Manche Stücke konnten den 20 Bänden
Weissenburger Kopialbücher entnommen werden, die im Jahre 1751
der Stiftsarchivar Schweighäusser aus von ihm gefertigten und be-

*) Da ich beabsichtige, über die in ausserbayerisehen Staatsarchiven und
Bibliotheken und in deutschen Adelsarchiven verwahrten Pfälzer Archivalien in
einem ausführlichen Aufsatze mich zu verbreiten, so halten sich die nachfolgenden
Bemerkungen um so mehr in den durch den Inhalt der Regestenpublikation
gegebenen Grenzen.


 
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