Chronik, 21.
303
tem usque ad plateam3) c(om)prehendant. A platea, usque ad duplicem quercum*). Inde
inter Vlenbüch5) ei Rumplieshusen6), ad quercum1). De quercu in fluuium Bramaha8).
Per huius descensum in Wliinebach9). Per huius ascensum usque ad lapideum riuulum10).
Inde ad Wllineburch11), per unara portarn intro, per alteram foras. Inde in ripam
Euterun12). Per huius descensum ad Langenuirst13), ubi Langenuirst scinditur. Super
Langenuirst ad Breittensol14). Inde per Mchendal16) in flutnen Vrtella1?). Per huius
3) Nicht der größtenteils im Tal verlaufende, unbedeutende und junge Weg König—Vielbrunn
(so Schreiber 377), an dessen Stelle eher der gleichlaufende Kimbach genannt wäre, sondern die alte
Verbindungsstraße der Römerkastelle auf der Höhe (mit der die Lichte Platte Simons 54 sprachlich
nichts zu tun hat).
4) Duplex quercus, unbekannt auf der Höhe, nach Simons Vermutung an der Lichten Platte.
Schreibers Erörterung 369 über König <C Kündeiche ist Phantasie.
5) Ulenbuch = Eulbach nach Simon. Doch verhält sich Exübuch zu Eulbach wie Steinbuch
zu Steinbacb, Erbuch zu Erbach, d. h. Eulbuch faßt auch den Forstbe zirk um Eulbach (Schreiber 378).
6) Rumpheshusen ebenfalls auf dem Bergrücken, nach Simon Näheres unbekannt, nach Schreiber
das Römerkastell Hainhaus nw. Vielbrunn. Immerhin ist der Abstand zwischen Kastell Hainhaus
und dem Eulbuch so groß, daß eine zwischen beiden hindurch gezogene Linie («inter») eine im Ver-
gleich zu den übrigen Angaben ziemlich ungenaue Grenzbestimmung ergibt. Vgl. Nobbenhausen nr. 92.
7) quercus unbekannt nach Simon; nach unsicherer Vermutung Schreibers (381) bei Viel-
brunn. Offenbar die magna quercus oberhalb der Bramaha — 200 Jahre später — der nr. 93, sö.
vom Schloß Eulbach an der Alten Eichen Schneise.
8) ßramaha, später nur aus nr. 93 zu belegen, wo der Grenzverlauf mit genau denselben Mal-
punkten wiederholt wird: Magna quercus, per descensum Bramaha, per Wllonobach ascensum. Da
die Eiche mit Wahrscheinlichkeit (Anm. 7), der Wllonobach mit Sicherheit festgelegt ist (Anm. 9),
muß die Bramaha der dazwischen liegende Oberlauf des Watterbaches sein (so auch Simon). Nach
Schneider ist sie gleich dem Branbach, also dem Oberlauf des Ohrenbachs unterhalb des Bremhofs
der nr. 93. Doch unterscheidet diese Urkunde Bramaha und Branbach bei der Häufigkeit des Namens
(vgl. Anm. 23) sehr genau; außerdem ist es nicht wahrscheinlich, daß der Name Bramaha bis nach
Weckbach gegolten habe (wie Sehr, nach °) annehmen muß), da ihn doch nr. 93 nur auf einen kurzen
von N. kommenden Nebenfluß des Ohrenbachs anwendet; am wenigsten aber, daß
9) Wliinebach = Gönzbach sei, der bei Weckbach in die «Bramaha» mündet; denn diese Grenze
streckt bei Weckbach einen unförmlich langen, schmalen Zipfel nach 0. vor, und Schreiber bleibt
für den Namenswechsel jeden Bewxeis um so mehr schuldig, als er Wliinebach in Ulenbach, Eul-
bach umdeutet. Vielmehr ist, wie unser Register unter Wl, Wn, Wr beweist, Wll- nur als Wul-
aufzulösen, und Wullinebach mußte lautgesetzlich > Wüllin- > Wiln- > Wümbach, Wilmbich, Wilmich
oder Wilbich werden, wie früher und heute der aus der Nähe des Würzberger Kastells herabkommende
und bei der Schrahmühle in den Watterbach mündende Wasserlauf hieß. Indem Schreiber zu Simons
Vermutung die Formen Wilmbich, Wilmich tatsächlich aus den Akten beibrachte, widerlegte er da-
mit selbst seine These von dem Wullinebach und der Wullineburg = Römerkastell Eulbach.
10) Lapideus rivulus. «Steinbächel», erloschener Name, der schon in nr. 93 fehlt, falls überhaupt
ein Eigenname. Ungenau Simon: Tal an der Heinetermühle ö. Wirzberg. Schreiber: Rechtes Seitental
des Gönzbachs oberhalb Gönz. Nach 9) muß der obere, trocken liegende, von gewaltigen Felsen und
Geröllmassen erfüllte Teil des Wilbichtals gemeint sein, der in w. und nw. Richtung zuläuft auf das
n) Kastell s. beim Adlerschlag s. Würzberg (Simon; Kasteü Eulbach nach Schreiber).
12) Der Euter-, Itterbach, den der Grenzzug verläßt beim
13) Langen Forst am rechten Itterufer. Die Grenze läuft nur bis zu dem von Bullau bis Schöllen-
bach sich hinziehenden Höhenrücken, nicht auf ihm entlang (es heißt ad, nicht per Langenuirst)
und schneidet ihn dann (scinditur), wobei sie wohl eines der Querlälchen nö. oder sö. von Bullau
benützt; so steigt sie den L. hinauf (super) zum
14) Breiten Sol (= Sumpf, Wälzlache für das Wild) auf der Höhe des Langen Firsts selbst, nicht
auf dem Breithaupt w. Schöllenbach. Da die Grenze den Höhenzug kreuzt, nicht aber auf ihm hin-
läuft, hat sie die Westrichtung eingeschlagen, und es muß das
15) Eichental eine von dem Bergrücken nach dem Bullauer Grund (von Bullau bis oberhalb
Schöllenbach) herabziehende wasserlose Senke, bzw. dieser Grund selbst sein.
16) Die Urteile, das Auerbachtal (flumen) ist dann entweder der Bullauer Grund oder der zum
Krähberg (s. nr. 6a, Anm. 19) hinaufziehende Schöllenbach.
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tem usque ad plateam3) c(om)prehendant. A platea, usque ad duplicem quercum*). Inde
inter Vlenbüch5) ei Rumplieshusen6), ad quercum1). De quercu in fluuium Bramaha8).
Per huius descensum in Wliinebach9). Per huius ascensum usque ad lapideum riuulum10).
Inde ad Wllineburch11), per unara portarn intro, per alteram foras. Inde in ripam
Euterun12). Per huius descensum ad Langenuirst13), ubi Langenuirst scinditur. Super
Langenuirst ad Breittensol14). Inde per Mchendal16) in flutnen Vrtella1?). Per huius
3) Nicht der größtenteils im Tal verlaufende, unbedeutende und junge Weg König—Vielbrunn
(so Schreiber 377), an dessen Stelle eher der gleichlaufende Kimbach genannt wäre, sondern die alte
Verbindungsstraße der Römerkastelle auf der Höhe (mit der die Lichte Platte Simons 54 sprachlich
nichts zu tun hat).
4) Duplex quercus, unbekannt auf der Höhe, nach Simons Vermutung an der Lichten Platte.
Schreibers Erörterung 369 über König <C Kündeiche ist Phantasie.
5) Ulenbuch = Eulbach nach Simon. Doch verhält sich Exübuch zu Eulbach wie Steinbuch
zu Steinbacb, Erbuch zu Erbach, d. h. Eulbuch faßt auch den Forstbe zirk um Eulbach (Schreiber 378).
6) Rumpheshusen ebenfalls auf dem Bergrücken, nach Simon Näheres unbekannt, nach Schreiber
das Römerkastell Hainhaus nw. Vielbrunn. Immerhin ist der Abstand zwischen Kastell Hainhaus
und dem Eulbuch so groß, daß eine zwischen beiden hindurch gezogene Linie («inter») eine im Ver-
gleich zu den übrigen Angaben ziemlich ungenaue Grenzbestimmung ergibt. Vgl. Nobbenhausen nr. 92.
7) quercus unbekannt nach Simon; nach unsicherer Vermutung Schreibers (381) bei Viel-
brunn. Offenbar die magna quercus oberhalb der Bramaha — 200 Jahre später — der nr. 93, sö.
vom Schloß Eulbach an der Alten Eichen Schneise.
8) ßramaha, später nur aus nr. 93 zu belegen, wo der Grenzverlauf mit genau denselben Mal-
punkten wiederholt wird: Magna quercus, per descensum Bramaha, per Wllonobach ascensum. Da
die Eiche mit Wahrscheinlichkeit (Anm. 7), der Wllonobach mit Sicherheit festgelegt ist (Anm. 9),
muß die Bramaha der dazwischen liegende Oberlauf des Watterbaches sein (so auch Simon). Nach
Schneider ist sie gleich dem Branbach, also dem Oberlauf des Ohrenbachs unterhalb des Bremhofs
der nr. 93. Doch unterscheidet diese Urkunde Bramaha und Branbach bei der Häufigkeit des Namens
(vgl. Anm. 23) sehr genau; außerdem ist es nicht wahrscheinlich, daß der Name Bramaha bis nach
Weckbach gegolten habe (wie Sehr, nach °) annehmen muß), da ihn doch nr. 93 nur auf einen kurzen
von N. kommenden Nebenfluß des Ohrenbachs anwendet; am wenigsten aber, daß
9) Wliinebach = Gönzbach sei, der bei Weckbach in die «Bramaha» mündet; denn diese Grenze
streckt bei Weckbach einen unförmlich langen, schmalen Zipfel nach 0. vor, und Schreiber bleibt
für den Namenswechsel jeden Bewxeis um so mehr schuldig, als er Wliinebach in Ulenbach, Eul-
bach umdeutet. Vielmehr ist, wie unser Register unter Wl, Wn, Wr beweist, Wll- nur als Wul-
aufzulösen, und Wullinebach mußte lautgesetzlich > Wüllin- > Wiln- > Wümbach, Wilmbich, Wilmich
oder Wilbich werden, wie früher und heute der aus der Nähe des Würzberger Kastells herabkommende
und bei der Schrahmühle in den Watterbach mündende Wasserlauf hieß. Indem Schreiber zu Simons
Vermutung die Formen Wilmbich, Wilmich tatsächlich aus den Akten beibrachte, widerlegte er da-
mit selbst seine These von dem Wullinebach und der Wullineburg = Römerkastell Eulbach.
10) Lapideus rivulus. «Steinbächel», erloschener Name, der schon in nr. 93 fehlt, falls überhaupt
ein Eigenname. Ungenau Simon: Tal an der Heinetermühle ö. Wirzberg. Schreiber: Rechtes Seitental
des Gönzbachs oberhalb Gönz. Nach 9) muß der obere, trocken liegende, von gewaltigen Felsen und
Geröllmassen erfüllte Teil des Wilbichtals gemeint sein, der in w. und nw. Richtung zuläuft auf das
n) Kastell s. beim Adlerschlag s. Würzberg (Simon; Kasteü Eulbach nach Schreiber).
12) Der Euter-, Itterbach, den der Grenzzug verläßt beim
13) Langen Forst am rechten Itterufer. Die Grenze läuft nur bis zu dem von Bullau bis Schöllen-
bach sich hinziehenden Höhenrücken, nicht auf ihm entlang (es heißt ad, nicht per Langenuirst)
und schneidet ihn dann (scinditur), wobei sie wohl eines der Querlälchen nö. oder sö. von Bullau
benützt; so steigt sie den L. hinauf (super) zum
14) Breiten Sol (= Sumpf, Wälzlache für das Wild) auf der Höhe des Langen Firsts selbst, nicht
auf dem Breithaupt w. Schöllenbach. Da die Grenze den Höhenzug kreuzt, nicht aber auf ihm hin-
läuft, hat sie die Westrichtung eingeschlagen, und es muß das
15) Eichental eine von dem Bergrücken nach dem Bullauer Grund (von Bullau bis oberhalb
Schöllenbach) herabziehende wasserlose Senke, bzw. dieser Grund selbst sein.
16) Die Urteile, das Auerbachtal (flumen) ist dann entweder der Bullauer Grund oder der zum
Krähberg (s. nr. 6a, Anm. 19) hinaufziehende Schöllenbach.