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Chronik, 22.

ascensum in Vinsterbuch. Inde ad Phaphenstein Einhardi. A Phaphensteine, supra
Eichgeres sneiten. Inde ad uerticem Clophendales ad Clophenberlt. Inde in Cuninyes-
brunnen11). Per huius descensum in Mimelingen18). Per huius ascensum ad Mane-
goldescellam™). Ab hac in fluuium Mosaha20). Per huius ascensum in Geroidesbrunnen21).
25 Inde ad Ellenbogen22), in fluuium Brembach2'6). Per eius descensum in Mimelingen.
Ex qua ad quercum in Grascapht et Munitat2i). Inde iterum ad montem Mamenhart.

Kap. 22. Quomodo autem et ex qua reuelatione predictus Einhardus mona-
sterium Seliginstai9) construxerit, et predium suum Mulinheim eidem contulerit, ex
libro1) quem ipse de translatione et miraculis sanetorum Marcellini et Petri mrum.
edidit, plene poterit diuosci. Uerum piissimus imperator Ludouuicus ecclesiam quoque
5 in Siggenlieim per idem tempus laureshamensi monasterio hac auetoritate confirmauit.

22. (Reg. 3174.)

Ludouuici I.b) pii, de ecclesia in Siggenheim.2) |

In nomine domini dei et saluatoris nostri Jesu Christi. Ludouuicus diuina ordi-
nante prouidentia imperator0) augustus. Si liberalitatis nostre munere de benefieiis
a deo nobis collatis, locis deo dicatis aliquid conferimus, id nobis et ad mortalem
uitam feliciter transigendam, et ad eternam perpetualiter obtinendam profuturum li-

a) verbessert aus Selinginstat. — b) I über Lud. — c) i verbessert aus P.

17) Finsterbuch, der Pfaffenstein, die Richgersschneide (= Grenze um die Rodung Richgers),
der Klopfenberg sind in dem siedlungsarmen Waldgebiet verloren gegangene Namen; vgl. die in der
Nähe liegende Albwinsschneide nr. 6a. — Der Königsbrunnen am Königsrück n. beim Schloß Kräh-
berg, mit dem Himbächel zur

ls) Mümling, die von Beerfelden kommt; die Urkunde setzt sie anscheinend dem heutigen Mar-
bach (= Marc-, Grenzbach? Vgl. aber Mardbach nr. 141) gleich.

19) Schwerlich beim Klosterbrunnen und Mönchsrain n. Etzean, da die Zelle des Einsiedlers
Manegold aufwärts am Bache (per cuius ascensum) lag; Schenk v. Schweinsberg, Archiv XIV (1875)
438ff., zieht aus nr. 6a, Anm. 39 den Schluß, die Zelle müsse an der Weschnitzquelle gelegen haben,
und demnach sei die Mimeling hier = Hiltereklinger Bach, der nicht weit von der Weschnitzquelle
entspringt. Damit geriete Einhart in das Gebiet seines kaiserlichen Herrn und seiner Lorscher
Freunde, die Heppenheimer Mark, und es ergäbe sich außerdem eine lange ganz unbezeichnete
Grenzstrecke von der Zelle bis an die Mossau. Überdies liegen die in nr. 6 a aufgeführten Orte keines-
wegs alle an der Weschnitz, und das secus duos viculos ist sehr vieldeutig.

20) Die Mossau. Einhart zieht seine Grenze ostwärts an den Bach zurück, obwohl ihm laut
nr. 6a (Anm. 15—18) auch noch ein Teil der Hart (Burgunt-, Eiches-, Mosahart) westlich davon zusteht.

21) Wohl an der Quelle der Mossau.

22) Unbekannt. So geheißen, weil die Grenze einen rechten Winkel beschreibt? (Hülsen 104).

23) Der Bach, an dem Langenbrombach liegt.

24) Die Munitat; Immunität, ist der fuldische Besitz Umstadt, die Grafschaft der Plum- und
Maingau ö. davon. Wagner, Wüstungen i. Starkenburg 242. — Ein Widerstreit dieser Michelstädter
Grenzen mit denen der Heppenheimer Mark tritt erst dann ein, wenn man mit den älteren Lokal-
historikern (besonders Decker) die unter ie) u. 17) genannten Punkte zuweit nach Süden vorschiebt:
Breitensol = Bergrücken «Sol» zwischen U.-Sensbach — Friedrichsdorf. Urtella = Ortel im Falken-
gesäßer Forst, oder == Distrikt Hörtel bei Olfen. Finsterbuch = Finstere Delle im Gammelsbacher
Forst. Richgersschneide = Rückersberg ö. b. Oberfinkenbach. Eine Widerlegung ist überflüssig,
zumal bei der Sorgfalt, mit der man gerade dort verfuhr, wo die Grenzen sich tatsächlich berührten.

K22] l) Einharts bekanntes Büchlein war in der Klosterbibliothek, S.G.Becker, Catalogi S. 111,
nr. 442, saec. 11.

22] 2) Regeste: Sickel, Acta Kar. IT, 143, nr. 199. Mühlbacher, Reg.2 nr. 777. Mannheimer
Geschbll. 1902, 62. Erwähnt im Totenbuch, s. nr. 17. Anm. 1.
 
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