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Vermeer van Delft, Jan; Goldscheider, Ludwig [Hrsg.]
Johannes Vermeer: Gemälde; Gesamtausgabe mit Einleitung, Katalog, Signaturen-Tafel, 83 einfarbigen und 34 farbigen Wiedergaben — Köln, 1958

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https://doi.org/10.11588/diglit.51036#0009
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Der Tafel teil der ersten Phaidon-Ausgabe von Vermeers Gemälden wurde
von mehreren Kennern, denen diese Tafeln vor dem Druck gezeigt wurden,
als unvollständig bezeichnet, so besonders von dem ehemaligen Direktor des
Haager Museums, Dr Hans Schneider, mit dem ich befreundet war und dessen
Urteil ich ungemein hoch schätzte. Da ich mich nicht entschließen konnte,
diese „fehlenden“ Gemälde in den Tafelteil, der nach meiner Ansicht das
Gesamtwerk Vermeers darstellte, aufzunehmen, so wurden sie, um dem Leser
nichts vorzuenthalten, in der Einleitung (Seite 5-8) klein abgebildet, und zwar
in folgender Reihenfolge: 1. Bildnis eines lesenden Mannes. Dieses Gemälde,
damals im Wiener Museum, ist jetzt in Amsterdam (holländischer Staatsbesitz;
De Vries, Tafel 33). Wie Gowing (p. 101) erkannt hat, erinnern die Bäume im
Hintergrund an den Stil Potters, das Bildnis selbst an das Porträt eines lesenden
Mannes von Rembrandt (Bredius, 238). Jedenfalls ist jetzt nach allgemeinem
Urteil das Bild nicht von Vermeer, ebenso wie die fünf folgenden Bilder. -
2. Mädchen mit hlauer Masche (Anhang, Abbildung No. III). - 3. Lächelndes
Mädchen (Anhang, Abbildung No. VIII). - 4. Christus und die Jünger in Emmaus
(Fälschung von Han van Meegeren). - 5. Dame mit hlauem Hut (Anhang,
Abbildung No. IX). - 6. Kopf eines Knaben (Berlin, Kupferstichkabinett;
wahrscheinlich von derselben Hand wie das Budapester Frauenbildnis). Darnach
folgten drei Abbildungen in Farben von echten Vermeergemälden, die auch
groß im Tafelteil abgebildet waren.
Die Chronologie in der ersten Ausgabe war ungefähr dieselbe wie in der
vorliegenden; sie stimmt auch in der Hauptsache mit De Vries, Trautscholdt,
Van Thienen und Gowing überein, obwohl damals nur die Monographie von
De Vries erschienen war (mir wegen des Kriegsausbruches nicht erreichbar).
Für Hilfe bei Beschaffung der photographischen Vorlagen und für wertvolle
Hinweise bin ich privaten Eigentümern sowie den Direktoren und dem gelehr-
ten Stab zahlreicher Museen zu Dank verpflichtet; für Auskünfte über
Besitzerwechsel und den gegenwärtigen Erhaltungszustand von Vermeer-
gemälden in Amerika den Kunsthandlungen Duveen Brothers und Knoedler
& Co., New York. Herrn F. Schwitter in Basel habe ich wegen seiner kennt-
nisreichen Sorgfalt bei der Herstellung der Farbencliches zu danken.
London 1958 L. G.

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