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Vermeer van Delft, Jan; Goldscheider, Ludwig [Hrsg.]
Johannes Vermeer: Gemälde; Gesamtausgabe mit Einleitung, Katalog, Signaturen-Tafel, 83 einfarbigen und 34 farbigen Wiedergaben — Köln, 1958

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https://doi.org/10.11588/diglit.51036#0144
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142

KATALOG: Tafeln 76-84

Nach Vermeers Tod war dieses Gemälde (und auch ein
anderes, Tafel 71) im Besitze seiner Witwe, die es an einen
Bäcker zur Sicherstellung einer Schuld von 617 Gulden
abtrat.
Amsterdamer Auktion 1696, No. 4 (70 Gulden). - Samm-
lung W. Cowper-Temple, später Baron Mount Temple,
1871; von ihm durch Erbschaft an A. E. Ashley, 1888; von
ihm der Kunsthandlung Agnew, London, verkauft;
Sammlung Earl oflveagh, 1889.
Das besterhaltene Bild Vermeers, noch auf dem
ursprünglichen Keilrahmen. - In der Johnson Collec-
tion, Philadelphia, eine alte Kopie mit einigen
Änderungen (No. 497, etwas kleiner als das Original).
33
Tafel 76
MÄDCHENKOPF. Um 1671. Palm Bach, Florida,
Mr. und Mrs. Charles Wrightsman. Signiert in der
linken oberen Ecke. 45 X 40 cm.
Bürger-Thore beschrieb das Bild als No. 3 5 seines Katalogs
der Sammlung des Duc d’Arenberg, 1859. - Nach einer
Mitteilung des Metropolitan Museums (wo das Bild 1955
und 1957 ausgestellt war), wurde es von den jetzigen
Besitzern direkt aus der Sammlung Arenbcrg erworben
und seither nicht gereinigt.
Die Provenienz des Bildes ist unbekannt. Es kann nicht mit
No. 38, 39 oder 40 in der Amsterdamer Auktion 1696
identisch sein („38. Brustbild in antikem Kostüm, unge-
wöhnlich kunstvoll, 36 Gulden.“ „39. Ein anderer
Vermeer der gleichen Art, 17 Gulden.“ „40. Ein Gegen-
stück, vom gleichen Maler, 17 Gulden“.) Ebensowenig
identisch mit dem „Kopf eines jungen Mädchens“, No. 92
der Auktion Dr. Luchtmans, 20. April 1816, verkauft um
3 Gulden; ein anderes Format.)
Dieses Bild wird im allgemeinen zu früh datiert,
nämlich so wie das Mädchen mit dem Perlenohrgehänge
(Tafel 54), Die harten und fast abstrakten Formen der
Draperie und die kalten Farben der Malerei beweisen,
daß es in eine Reihe mit den drei späten Bildern in
London gehört (Tafeln 71, 78, 79).
34
Tafel 78 und 80
STEHENDE VIRGINALSPIELERIN. Um
1671. London, National Gallery. Signiert auf dem
Musikinstrument (vgl. Tafel 80). 50.8X45.7 cm.
Nach Bürger-Thore identisch mit No. 12 in der Amster-
damer Auktion vom 11. Juli 1714 (55 Gulden). - Auktion
Jan Danser Nijman, Amsterdam, 16. August 1797, No.169

(19 Gulden). - Auktion E. W. Lake, 11. Juli 1845, No. 5
(bei Christies). - Auktion Edward Solly, 8. Mai 1847. -
Sammlung Madame Lacroix, Paris. - Auktion Bürger-
Thore, Paris, 5. Dezember 1892, No. 30. Durch die
Kunsthandlung Lawrie & Co. für die National Gallery
angekauft (-£2400).
An der Wand ein Cupido - vgl. Tafeln 8 und 34.
35
Tafeln 79; 77, 81, 82
SITZENDE VIRGINALSPIELERIN. Um 1671.
London, National Gallery. Signiert an der Wand (vgl.
Tafel 77). 51.4X45.7 cm.
1866 von Bürger-Thore zum ersten Mal veröffentlicht,
damals in der Sammlung des Grafen Schönbom auf
Schloss Weißenstein bei Pommersfelden in Bayern. -
Auktion Graf Schönbom, Paris 17. Mai 1867. - Auktion
Bürger-Thore, Paris, 5. Dezember 1892, No. 32 (25.000
francs). - Kunsthandlung T. Humphry Ward, London
1894. - Kunsthandlung Charles Seelmeyer, Paris 1898. -
Sammlung George Salting, London; von ihm 1910 der
National Gallery vermacht.
Tafeln 78 und 79 sind wahrscheinlich Gegenstücke. Zu
dem Bilde im Hintergrund von Tafel 79 vgl. die
Anmerkung zu Tafel 39.
36
Tafel 83-84
ALLEGORIE DES GLAUBENS. Um 1672.
New York, Metropolitan Museum. 113X 88 cm.
Auktion Herman van Swol, Amsterdam, 22. April 1699,
No. 25 („Eine sitzende Frau, mit allegorisches Bedeutung,
das Neue Testament darstellend, von Vermeer van Delft,
kraftvoll und leuchtend gemalt“, 400 Gulden). - Amster-
damer Auktionen 13. Juli 1718 und 19. April 1735. -
Auktion David letswaart, Amsterdam, 22. April 1749, No.
152 (70 Gulden). - Von der Berliner Kunsthandlung
Wächtler 1899 in Wien als Werk des Eglon van der Neer
angekauft; (nach Plietzsch, Vermeer, 1939, S. 57, erscheint
die Allegorie des Glaubens im Hintergrund eines 1824
datierten Doppelporträts von Ferdinand Waldmüller). -
Dr. Abraham Bredius, Haag, erwarb das Bild von
Wächtler und überließ es leihweise dem Mauritshuis, wo
es von 1899 bis 1928 ausgestellt war. - Kunsthandlung F.
Kleinberger, Paris. - M. Friedsam, New York, 1928, und
von ihm 1931 dem Metropolitan Museum testamentarisch
vermacht.
A. J. Barnouw (Oud-Holland, 1914, p. 59 f.) hat als
erster Cesare Ripas Ikonologie als die literarische Quelle
 
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