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https://doi.org/10.11588/diglit.25232#0015
Ueber die Psalterillustration des Mittelalters.
3
den Psalmen der Alcninbibel in London (Brit. Mus. Add. 10546), den
Bibeln Karl’s des Kalilen aus St. Denis und des Boriko (Paris Bibi.
Bat. Lat. II und III)1) und bleibt in Italien wie in Frankreich auch
bis Ende des Mittelalters die maassgebende.
Zuweilen werden auch die Anfänge der Vesperpsalmen noch her-
vorgehoben, die eher Verschiebungen unterworfen scheinen als die
Matutinanfänge.
Die Dreitheilung tritt im Gegensatz dazu in Irland auf. Die
alten irischen Psalterien zeigen sie stets, nie dagegen die Acht-
theilung (z. B. in Cambridge St. John’s College Ms. C. 9. — Brit. Mus.
Vitellins F. XI. —■ Dublin Trinity Coli. Psalter des Bicemarchus)2).
Es wäre wohl möglich, dass die Eintheilung in die drei Ab-
schnitte von 50 Psalmen ihren Grund in der abweichenden irischen
Begel des Columban findet, sie kann aber ebensowohl auf einen
schon älteren Gebrauch zurückgehen, da die Dreitheilung sich von
Anfang an in den kirchlichen Schriften einer grossen Beliebtheit
erfreute. Von Irland aus ging diese Psaltertheilung zu den Angel-
sachsen über, die sie ebenfalls im Gegensatz zu Frankreich voll-
ständig aufnahmen, und wanderte dann mit den irischen Missionaren
durch Belgien, die Gegenden zwischen Ardennen und Vogesen nach
Oberdeutschland und in die Schweiz bis über die Alpen zum Kloster
Bobbio. (Z. B. Brit. Mus. Arundel 60, angelsächsisch Saec. X—XI,
Add. 18 043 aus Stavelot Saec. X. — Trier, Stadtbibliothek Ms.,7^und
Ms. 14 Saec. X—XI. — Psalter Lothar’s v. Jahre 833 in englischem
Privatbesitz, nach Janitschek, Adaliandschrift aus der Metzer Schreib-
schule. — München, Staatsbibi. Cod. lat. 11020, oberdeutsch Saec. XI.
— Stuttgart, Oeffentl. Bibi. Biblia fol. 12 und fol. 67, oberdeutsch.
— Bamberg, Kgl. Bibi. A. I. 14 v. Jahre 909 aus St. Gallen. —
St. Gallen, Stiftsbibliothek Cod. 20, 23 (Folkart’s Psalter), 27 Saec. IX,
Cod. 347. — München, Staatsbibi. Cod. lat. 18121. Saec. XI aus Tegern-
see. — Ebencl. Cod. lat. 343 Saec. X aus dem Mailändischen, vermuth-
lich Kloster Bobbio.) Schon der Psalters Lothar’s zeigt die Unter-
abtheilungen der 15 Gruppen von 10 Psalmen3), ferner die meisten
') Eine Ausnahme bildet der von Karl dem Grossen an Hadrian geschenkte
Psalter (Wien, Hofbibi. Cod. 1861), der nur Psalm 109, daneben aber die Drei-
theilung markiert hat.
2) Die näheren Angaben über den Psalter des Kicemarchus verdanke ich
der Güte des Bibliothekars von Trinity Coli.
3) Durch die freundliche Vermittelung der früheren Besitzer, der Herren Ellis
und Elvey in London wurde mir die genauere Eintheilung des Psalters mitgetheilt.
1*
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den Psalmen der Alcninbibel in London (Brit. Mus. Add. 10546), den
Bibeln Karl’s des Kalilen aus St. Denis und des Boriko (Paris Bibi.
Bat. Lat. II und III)1) und bleibt in Italien wie in Frankreich auch
bis Ende des Mittelalters die maassgebende.
Zuweilen werden auch die Anfänge der Vesperpsalmen noch her-
vorgehoben, die eher Verschiebungen unterworfen scheinen als die
Matutinanfänge.
Die Dreitheilung tritt im Gegensatz dazu in Irland auf. Die
alten irischen Psalterien zeigen sie stets, nie dagegen die Acht-
theilung (z. B. in Cambridge St. John’s College Ms. C. 9. — Brit. Mus.
Vitellins F. XI. —■ Dublin Trinity Coli. Psalter des Bicemarchus)2).
Es wäre wohl möglich, dass die Eintheilung in die drei Ab-
schnitte von 50 Psalmen ihren Grund in der abweichenden irischen
Begel des Columban findet, sie kann aber ebensowohl auf einen
schon älteren Gebrauch zurückgehen, da die Dreitheilung sich von
Anfang an in den kirchlichen Schriften einer grossen Beliebtheit
erfreute. Von Irland aus ging diese Psaltertheilung zu den Angel-
sachsen über, die sie ebenfalls im Gegensatz zu Frankreich voll-
ständig aufnahmen, und wanderte dann mit den irischen Missionaren
durch Belgien, die Gegenden zwischen Ardennen und Vogesen nach
Oberdeutschland und in die Schweiz bis über die Alpen zum Kloster
Bobbio. (Z. B. Brit. Mus. Arundel 60, angelsächsisch Saec. X—XI,
Add. 18 043 aus Stavelot Saec. X. — Trier, Stadtbibliothek Ms.,7^und
Ms. 14 Saec. X—XI. — Psalter Lothar’s v. Jahre 833 in englischem
Privatbesitz, nach Janitschek, Adaliandschrift aus der Metzer Schreib-
schule. — München, Staatsbibi. Cod. lat. 11020, oberdeutsch Saec. XI.
— Stuttgart, Oeffentl. Bibi. Biblia fol. 12 und fol. 67, oberdeutsch.
— Bamberg, Kgl. Bibi. A. I. 14 v. Jahre 909 aus St. Gallen. —
St. Gallen, Stiftsbibliothek Cod. 20, 23 (Folkart’s Psalter), 27 Saec. IX,
Cod. 347. — München, Staatsbibi. Cod. lat. 18121. Saec. XI aus Tegern-
see. — Ebencl. Cod. lat. 343 Saec. X aus dem Mailändischen, vermuth-
lich Kloster Bobbio.) Schon der Psalters Lothar’s zeigt die Unter-
abtheilungen der 15 Gruppen von 10 Psalmen3), ferner die meisten
') Eine Ausnahme bildet der von Karl dem Grossen an Hadrian geschenkte
Psalter (Wien, Hofbibi. Cod. 1861), der nur Psalm 109, daneben aber die Drei-
theilung markiert hat.
2) Die näheren Angaben über den Psalter des Kicemarchus verdanke ich
der Güte des Bibliothekars von Trinity Coli.
3) Durch die freundliche Vermittelung der früheren Besitzer, der Herren Ellis
und Elvey in London wurde mir die genauere Eintheilung des Psalters mitgetheilt.
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