BYZANTINISCHE ELFENBEIN SKULPTUREN
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scheiden zu sein. Jedenfalls ist also die Gruppe in eine Darstellung
der byzantinischen Kunst mit einzubeziehen.
Das Eigentümliche dieser Gruppe ist, daß etwa drei Viertel der
erhaltenen Stücke statt eines glatten Rahmens einen ornamen-
tierten haben, was auf eine andere Art der Zusammensetzung
hinweist, da sich hier kein Platz bietet weder für die Aufnage-
lung der üblichen Triptychon-Leisten oben und unten, noch
für die Anbringung von Scharnieren an den Seiten. Sie sind also
nur geeignet, in einen Rahmen eingefaßt zu werden, was noch da-
durch bestätigt wird, daß sie zum Teil aus mehreren Teilen bestehen,
also ohne einen Zusammenschluß von außen keinen festen Halt
aneinander hätten. Die Beispiele der Ikone Nr. 197 und der Platte
Nr. 204 zeigen auch, daß die Ornamentränder als selbständige Strei-
fen angesetzt werden konnten, und Nr. 202 liefert den Beweis, daß
bei denjenigen Stücken, an denen nur ein schmaler Rest des Orna-
mentrahmens vorhanden ist, wie bei Nr. 211, 216, 218, keineswegs
der Rand später beschnitten zu sein braucht, sondern daß das Feh-
lende ein separates Stück war. Nur diejenigen Reliefs, die einen
breiteren glatten Rahmen bewahrt haben, wie Nr. 209, 210, 219,
lassen annehmen, daß sie für die alte Triptychon-Form bestimmt
waren, und von Nr. 207 ist ein Teil der Flügel noch neben dem
Mittelteil im Einband eingelassen. Dies setzt aber keineswegs vor-
aus, daß nicht auch die Rahmenstücke Triptychen gebildet haben
können, nur muß man dann annehmen, daß sie in schmale Holz-
oder Metallfassungen eingebettet waren, die ihrerseits durch Schar-
niere verbunden waren, wie dies z. B. in dem in Silber gefaßten
Elfenbeintriptychon aus Okona (Georgien) Nr. i52 (Abb. 3o), der
Fall ist, und wie es auch dadurch bestätigt scheint, daß die als
Flügel zu bestimmenden Stücke auf der Rückseite nicht wie sonst
bei Triptychen ein Kreuz als Schmuck zeigen, was darauf schließen
läßt, daß diese Seite nicht sichtbar war. Einige dieser Stücke sind
auch wegen ihrer schmalen Formen nicht anders denkbar wie als
Flügel (Nr. 211, 212, 213). So bietet die Gruppe die dreifache Ver-
wendung als Triptychen, als Ikone und als Buchdeckel, denn das
Vorhandensein von Tafelpaaren (Nr. 2o3—4, 2o5—6, 201—2) an
demselben Ort macht es wahrscheinlich, daß sie wohl nur als Deckel
einer Handschrift so lange beieinander geblieben sind.
In den Darstellungen dieser Gruppe herrscht ein großer Unterschied
zu denen der Romanos-, Triptychon- und Nikephoros-Gruppe.
Die reinen Adorationsfiguren des Pantokrators und der Hodegetria
kommen überhaupt nicht vor, sondern mit Ausnahme einer von
Engeln getragenen Majestas Domini (Nr. 2o5), die ebensogut als
Himmelfahrtsbild angesehen werden kann, nur christologische Sze-
nen, wie Verkündigung, Geburt und Darbringung im Tempel, dann
Auferweckung,Transfiguration undEinzug in Jerusalem, am häufig-
sten aber Kreuzabnahme, Beweinung und Christus in der Vorhölle,
vereinzelt Kreuzigung, Frauen am Grabe, Noli me tangere, Pfingsten
und die Koimesis, in der Hauptsache also die Darstellungen aus dem
Festzyklus. Es herrscht gegenüber dem strengeren Adorationszweck
eine freiere Neigung zum Erzählen, welche die Gruppe mit der
älteren antikisierenden malerischen verbindet, und für die Beur-
teilung ihrer Lokalisierung ist es nicht unwichtig, daß die späteren
Erzeugnisse der Nikephoros-Gruppe nicht nur durch ihren Stil,
sondern auch durch die erweiterte Auswahl der Themata zur Rah-
mengruppe überleiten. Die Anlehnung an gemalte Vorbilder erzeugt
auch ikonographische Parallelen mitderälterenmalerischen Gruppe.
Vergleicht man die Kreuzigung Nr. 201 mit Nr. 6, so begegnet man
in ihnen den beiden einzigen unter den Elfenbeinplatten, auf denen
sich die drei um den Rock Christi losenden Wächter zu Füßen
des Kreuzes finden, und zwar in gleicher Komposition und Kleidung,
auch die gleiche Ghristusfigur mit der ausgebogenen Hüfte, dem
Kontrapost der Beine und dem stark gesenkten Haupt, im Gegen-
satz zu der streng hieratischen symmetrischen Haltung der übrigen
Schulen. Auch der glatte schmucklose Nimbus Christi wird im Gegen-
satz zu den anderen Gruppen übernommen. Das Sittenbildliche und
die Fülle von Personen nimmt zu, landschaftliche Bestandteile, wie
die Angabe des Terrains, der Bäume und Gebäude werden vermehrt.
Mitderälterenmalerischen Gruppe stimmt auch die größere Dicht ig-
keit der Falten und sonstiger Linien, die wiederum mit der flächen-
haften und damit auch zeichnerischen Behandlung des Reliefs zu-
sammenhängt, das vielfach durch Unterschneidnng oder Hoch trieb
der Vorderfläche wie dort einen Raumeindruck zu geben sucht.
Die einzelnen Erzeugnisse stammen keineswegs aus den gleichen
Händen. Es müssen mehrfache Werkstätten vorhanden gewesen
sein, und auch dies weist eher auf einen weiten Umkreis, wie ihn
Konstantinopel bot, als auf das kleine Venedig. Sie variieren in
der Sorgfalt der Ausführung, einige zeigen eine mehr plastisch be-
wegte Behandlung der Falten und Beibehaltung glatterer Körper-
flächen (Nr. 198, 2o3 u. 204, 214, 216, 217), andere haben gleich-
mäßig dichte Falten, aber in geringer plastischer Durchführung,
und kommen darin den Reliefs der malerischen Gruppe am näch-
sten (Nr. 200, 201, 202, 207, 211, 2i5 usw.), und zwischen diesen
und bloßen Linieneinschnitten (Nr. 197, 199, 209, 210, 218) finden
sich alle Abstufungen. Auch das Ornament der Rahmen wechselt.
Meistens besteht es in einer dem lesbischen Kymation ähnlichen
Blattreihe von sehr verschiedener Qualität, vereinzelt aber auch
in einem Astragal (Nr. 218) oder Zickzackband (Nr. 2o3, 2o5, 206),
das nicht einmal auf allen Seiten gleich ist.
Ikonographie
ES kann hier nicht die Aufgabe sein, eine allgemeine ikonogra-
phische Untersuchung auf Grund der behandelten Elfenbein-
reliefs vorzunehmen, denn dazu ist das Material viel zu einseitig und
lückenhaft, und die sich daraus ergebenden Resultate würden viel-
fach rein zufällige sein. Eine Ikonographie kann nur auf breitester
Grundlage, wie es Millet für die späteren Jahrhunderte getan hat,
vorgenommen werden. Das liegt jedoch außerhalb der vorliegenden
Publikation, und so kann nur auf die üblichen Themata der Reliefs,
auf die Abweichungen in den verschiedenen Gruppen und auf die
Zusammenstellung in Triptychen, Diptychen und Buchdeckeln
hingewiesen werden.
Hinsichtlich des Reichtums an Darstellungen unterscheiden sich die
malerische und die Rahmengruppe von den drei übrigen durch
die größere Mannigfaltigkeit, die mit der Verschiedenheit des Stils
und der Verwendung zusammenhängt. Unter sich zeigen wiederum
diese beiden einen ihrer Entstehungszeit entsprechenden liiler-
schied, indem manche Darstellungen in der Rahmengruppe figuren-
reicher werden, z. B. kommen zur Geburtsszene die dreiMagier hinzu,
zur Koimesis die Bischöfe Timotheos und Dionysios Areopagita
und mehrere Frauen, ebenso zur Kreuzabnahme die verschiedenen
Marien und der Genturio, Erweiterungen, die sich schon bei einigen
späten Stücken der malerischen Gruppe anbahnen. Auch sind in
der Rahmengruppe solche Triptychen häufiger, auf deren Mittel-
tafel mehrere Szenen dargestellt werden, ebenfalls ein Umstand,
der schon auf späteren Beispielen der malerischen Gruppe beginnt,
während bei den anderen Gruppen sich fortlaufende Szenen meist
auf Diptychen finden und dort in der Hauptsache den Festzyklus
oder ähnliche Reihen darstellen. Wunderszenen Christi zeigt nur
die schwer zu bestimmende Tafel Nr. 127, abgesehen von der Auf-
erweckung des Lazarus, die zu dem üblichen Szenenkreis gehört.
Aus der Übersicht über die noch vollständig erhaltenen Triptychen
und diejenigen Teilstücke, bei denen die Zugehörigkeit zu solchen
festzustellen ist, ergibt sich eine gewohnheitsmäßige oder kirchlich
festgesetzte Beziehung bestimmter Heiligen auf den Flügeln zum
Gegenstand der Mitteltafel. Eine feste Regel herrscht vor allem bei
der Darstellung des Pantokrators, der Hodegetria, des Kruzifixes
mit Maria und Johannes, der Deesis und der Koimesis. Bei allen
haben die Erzengel Michael und Gabriel in den obersten Feldern Zu-
tritt, wenn diese nicht durch andere Heilige in Anspruch genommen
sind, und ferner eine Leibgarde von heiligen Kriegern, unter denen
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scheiden zu sein. Jedenfalls ist also die Gruppe in eine Darstellung
der byzantinischen Kunst mit einzubeziehen.
Das Eigentümliche dieser Gruppe ist, daß etwa drei Viertel der
erhaltenen Stücke statt eines glatten Rahmens einen ornamen-
tierten haben, was auf eine andere Art der Zusammensetzung
hinweist, da sich hier kein Platz bietet weder für die Aufnage-
lung der üblichen Triptychon-Leisten oben und unten, noch
für die Anbringung von Scharnieren an den Seiten. Sie sind also
nur geeignet, in einen Rahmen eingefaßt zu werden, was noch da-
durch bestätigt wird, daß sie zum Teil aus mehreren Teilen bestehen,
also ohne einen Zusammenschluß von außen keinen festen Halt
aneinander hätten. Die Beispiele der Ikone Nr. 197 und der Platte
Nr. 204 zeigen auch, daß die Ornamentränder als selbständige Strei-
fen angesetzt werden konnten, und Nr. 202 liefert den Beweis, daß
bei denjenigen Stücken, an denen nur ein schmaler Rest des Orna-
mentrahmens vorhanden ist, wie bei Nr. 211, 216, 218, keineswegs
der Rand später beschnitten zu sein braucht, sondern daß das Feh-
lende ein separates Stück war. Nur diejenigen Reliefs, die einen
breiteren glatten Rahmen bewahrt haben, wie Nr. 209, 210, 219,
lassen annehmen, daß sie für die alte Triptychon-Form bestimmt
waren, und von Nr. 207 ist ein Teil der Flügel noch neben dem
Mittelteil im Einband eingelassen. Dies setzt aber keineswegs vor-
aus, daß nicht auch die Rahmenstücke Triptychen gebildet haben
können, nur muß man dann annehmen, daß sie in schmale Holz-
oder Metallfassungen eingebettet waren, die ihrerseits durch Schar-
niere verbunden waren, wie dies z. B. in dem in Silber gefaßten
Elfenbeintriptychon aus Okona (Georgien) Nr. i52 (Abb. 3o), der
Fall ist, und wie es auch dadurch bestätigt scheint, daß die als
Flügel zu bestimmenden Stücke auf der Rückseite nicht wie sonst
bei Triptychen ein Kreuz als Schmuck zeigen, was darauf schließen
läßt, daß diese Seite nicht sichtbar war. Einige dieser Stücke sind
auch wegen ihrer schmalen Formen nicht anders denkbar wie als
Flügel (Nr. 211, 212, 213). So bietet die Gruppe die dreifache Ver-
wendung als Triptychen, als Ikone und als Buchdeckel, denn das
Vorhandensein von Tafelpaaren (Nr. 2o3—4, 2o5—6, 201—2) an
demselben Ort macht es wahrscheinlich, daß sie wohl nur als Deckel
einer Handschrift so lange beieinander geblieben sind.
In den Darstellungen dieser Gruppe herrscht ein großer Unterschied
zu denen der Romanos-, Triptychon- und Nikephoros-Gruppe.
Die reinen Adorationsfiguren des Pantokrators und der Hodegetria
kommen überhaupt nicht vor, sondern mit Ausnahme einer von
Engeln getragenen Majestas Domini (Nr. 2o5), die ebensogut als
Himmelfahrtsbild angesehen werden kann, nur christologische Sze-
nen, wie Verkündigung, Geburt und Darbringung im Tempel, dann
Auferweckung,Transfiguration undEinzug in Jerusalem, am häufig-
sten aber Kreuzabnahme, Beweinung und Christus in der Vorhölle,
vereinzelt Kreuzigung, Frauen am Grabe, Noli me tangere, Pfingsten
und die Koimesis, in der Hauptsache also die Darstellungen aus dem
Festzyklus. Es herrscht gegenüber dem strengeren Adorationszweck
eine freiere Neigung zum Erzählen, welche die Gruppe mit der
älteren antikisierenden malerischen verbindet, und für die Beur-
teilung ihrer Lokalisierung ist es nicht unwichtig, daß die späteren
Erzeugnisse der Nikephoros-Gruppe nicht nur durch ihren Stil,
sondern auch durch die erweiterte Auswahl der Themata zur Rah-
mengruppe überleiten. Die Anlehnung an gemalte Vorbilder erzeugt
auch ikonographische Parallelen mitderälterenmalerischen Gruppe.
Vergleicht man die Kreuzigung Nr. 201 mit Nr. 6, so begegnet man
in ihnen den beiden einzigen unter den Elfenbeinplatten, auf denen
sich die drei um den Rock Christi losenden Wächter zu Füßen
des Kreuzes finden, und zwar in gleicher Komposition und Kleidung,
auch die gleiche Ghristusfigur mit der ausgebogenen Hüfte, dem
Kontrapost der Beine und dem stark gesenkten Haupt, im Gegen-
satz zu der streng hieratischen symmetrischen Haltung der übrigen
Schulen. Auch der glatte schmucklose Nimbus Christi wird im Gegen-
satz zu den anderen Gruppen übernommen. Das Sittenbildliche und
die Fülle von Personen nimmt zu, landschaftliche Bestandteile, wie
die Angabe des Terrains, der Bäume und Gebäude werden vermehrt.
Mitderälterenmalerischen Gruppe stimmt auch die größere Dicht ig-
keit der Falten und sonstiger Linien, die wiederum mit der flächen-
haften und damit auch zeichnerischen Behandlung des Reliefs zu-
sammenhängt, das vielfach durch Unterschneidnng oder Hoch trieb
der Vorderfläche wie dort einen Raumeindruck zu geben sucht.
Die einzelnen Erzeugnisse stammen keineswegs aus den gleichen
Händen. Es müssen mehrfache Werkstätten vorhanden gewesen
sein, und auch dies weist eher auf einen weiten Umkreis, wie ihn
Konstantinopel bot, als auf das kleine Venedig. Sie variieren in
der Sorgfalt der Ausführung, einige zeigen eine mehr plastisch be-
wegte Behandlung der Falten und Beibehaltung glatterer Körper-
flächen (Nr. 198, 2o3 u. 204, 214, 216, 217), andere haben gleich-
mäßig dichte Falten, aber in geringer plastischer Durchführung,
und kommen darin den Reliefs der malerischen Gruppe am näch-
sten (Nr. 200, 201, 202, 207, 211, 2i5 usw.), und zwischen diesen
und bloßen Linieneinschnitten (Nr. 197, 199, 209, 210, 218) finden
sich alle Abstufungen. Auch das Ornament der Rahmen wechselt.
Meistens besteht es in einer dem lesbischen Kymation ähnlichen
Blattreihe von sehr verschiedener Qualität, vereinzelt aber auch
in einem Astragal (Nr. 218) oder Zickzackband (Nr. 2o3, 2o5, 206),
das nicht einmal auf allen Seiten gleich ist.
Ikonographie
ES kann hier nicht die Aufgabe sein, eine allgemeine ikonogra-
phische Untersuchung auf Grund der behandelten Elfenbein-
reliefs vorzunehmen, denn dazu ist das Material viel zu einseitig und
lückenhaft, und die sich daraus ergebenden Resultate würden viel-
fach rein zufällige sein. Eine Ikonographie kann nur auf breitester
Grundlage, wie es Millet für die späteren Jahrhunderte getan hat,
vorgenommen werden. Das liegt jedoch außerhalb der vorliegenden
Publikation, und so kann nur auf die üblichen Themata der Reliefs,
auf die Abweichungen in den verschiedenen Gruppen und auf die
Zusammenstellung in Triptychen, Diptychen und Buchdeckeln
hingewiesen werden.
Hinsichtlich des Reichtums an Darstellungen unterscheiden sich die
malerische und die Rahmengruppe von den drei übrigen durch
die größere Mannigfaltigkeit, die mit der Verschiedenheit des Stils
und der Verwendung zusammenhängt. Unter sich zeigen wiederum
diese beiden einen ihrer Entstehungszeit entsprechenden liiler-
schied, indem manche Darstellungen in der Rahmengruppe figuren-
reicher werden, z. B. kommen zur Geburtsszene die dreiMagier hinzu,
zur Koimesis die Bischöfe Timotheos und Dionysios Areopagita
und mehrere Frauen, ebenso zur Kreuzabnahme die verschiedenen
Marien und der Genturio, Erweiterungen, die sich schon bei einigen
späten Stücken der malerischen Gruppe anbahnen. Auch sind in
der Rahmengruppe solche Triptychen häufiger, auf deren Mittel-
tafel mehrere Szenen dargestellt werden, ebenfalls ein Umstand,
der schon auf späteren Beispielen der malerischen Gruppe beginnt,
während bei den anderen Gruppen sich fortlaufende Szenen meist
auf Diptychen finden und dort in der Hauptsache den Festzyklus
oder ähnliche Reihen darstellen. Wunderszenen Christi zeigt nur
die schwer zu bestimmende Tafel Nr. 127, abgesehen von der Auf-
erweckung des Lazarus, die zu dem üblichen Szenenkreis gehört.
Aus der Übersicht über die noch vollständig erhaltenen Triptychen
und diejenigen Teilstücke, bei denen die Zugehörigkeit zu solchen
festzustellen ist, ergibt sich eine gewohnheitsmäßige oder kirchlich
festgesetzte Beziehung bestimmter Heiligen auf den Flügeln zum
Gegenstand der Mitteltafel. Eine feste Regel herrscht vor allem bei
der Darstellung des Pantokrators, der Hodegetria, des Kruzifixes
mit Maria und Johannes, der Deesis und der Koimesis. Bei allen
haben die Erzengel Michael und Gabriel in den obersten Feldern Zu-
tritt, wenn diese nicht durch andere Heilige in Anspruch genommen
sind, und ferner eine Leibgarde von heiligen Kriegern, unter denen