—
Sein Sohn Luigi, wie der Vater ein bekannter Kondottiere, verscherzte sich diesen
Besitz durch Abfall von der Sache der Republik. Und nun (1438) verlieh ihn diese
an Gattamelata. Wir finden dann den Palast in späteren Jahren nach dem Tode
Gattamelatas als Geschenk der Republik im Besitz des zum Herzog von Mailand ge-
wordenen Francesco Sforza: war er von dem Generalkapitän oder seinen Erben ver-
äußert? Später erwarben ihn die Corner, die ihn umbauten und nach denen die
Straße benannt wurde. S. Libri commemoriali Lib. XV. und Ductores praeclari.
G. Tassini, Curiositä Veneziane. Venezia 1863. I. S. 179.
5) Wie schwankend die Namensgebung jener Zeit für Vornamen ist, erhellt
auch aus einem Gesuch der Witwe Gattamelatas an die Verwaltung des Santo in Padua,
wo für den Generalkapitän der dritte Vorname Francesco gebraucht wird. (Memorie
storiche de’ Generali.) Von Latinisierungen des Namens sei »Mellita« erwähnt, den
Sabellico III Dec. 3. Buch gebraucht. Ableitungen von dem Namen des Vaters s. S. 29
Gattolin Melata, S. 30: Cattarina Gattesca und S. 54: Gattesco.
6) Ein genauer Nachweis von Sanuto (Vite dei Duchi p. 1008, Steger S. 211)
der Streitkräfte des gesamten Italiens im Jahre 1439, die sich auf 64650
Pferde unter 129 Kondottieren belaufen, berechnet die Heeresmacht Venedigs in diesem
Jahre auf 16 100 Pferde, die des Herzogs von Mailand auf 16450. Für die S. 20 be-
sprochene Zeit und vor dem Übertritt von Francesco Sforza in venezianische Dienste sind
mindestens 4000 Pferde der venezianischen Macht abzurechnen und der Mailands zuzu-
rechnen. Gattamelata erscheint in dieser Nachweisung mit 1500 Pferden persönlicher
Condotta, »Don« Bartolomeo Colleoni mit 400. (Man beachte den spanischen Titel
nur vier Jahre nach der Installierung der Aragonesen in Italien.)
7) Epigraphe und Inschriften für Erasmo und Giantonio Gattamelata. Grab-
kapelle im Santo: a) Inschrifttafel des Grabmals von Erasmo. (S. S. 36 u. 53 ff.):
Erasmo Gattamelatae Venetum ductori qui ita vivens morum integritate animi
corporisque fortitudine fide praecipue ac prudentia omnibus profuit ut post mortem
suis concivibus virtutum omnium Optimum sit exemplum.
b) Inschrifttafel des Grabmals von
Te quoque Joannes Antoni insitia fata
Morte licet doleant eripuere tarnen.
Clara tibi facies nec non victricia signa,
Inque acie virtus fulminis instar erat.
Giantonio. (S. S. 58.)
Unica spes hominum nam tu juvenilibus annis
Consilio fueras et gravitate senex.
Gattamelata pater decorant pietasque fidesque
Ingenium mores nomen et eloguium.
Verfasser ist der Schüler Guarinos, der Rhetoriker und Humanist Marzio da
Narni. Zu den Beziehungen der Landsmannschaft zu den Gattamelatas kam wohl die
Gemeinsamkeit des Wohnorts Montagnana bei Padua, wo der jugendliche Giantonio um
1455 an den Folgen einer Wunde gestorben war (s. S. 45). Nach Mitteilung des
Museo Civico in Padua erscheint maestro Galeotto da Narni in den Besitzregistern
von Montagnana in den Jahren 1472, 82 und 92 als Besitzer eines Hauses im Kastell
des Ortes. Er stand auch in Beziehungen zu Mantegna, von dem er sich zusammen
5*
Sein Sohn Luigi, wie der Vater ein bekannter Kondottiere, verscherzte sich diesen
Besitz durch Abfall von der Sache der Republik. Und nun (1438) verlieh ihn diese
an Gattamelata. Wir finden dann den Palast in späteren Jahren nach dem Tode
Gattamelatas als Geschenk der Republik im Besitz des zum Herzog von Mailand ge-
wordenen Francesco Sforza: war er von dem Generalkapitän oder seinen Erben ver-
äußert? Später erwarben ihn die Corner, die ihn umbauten und nach denen die
Straße benannt wurde. S. Libri commemoriali Lib. XV. und Ductores praeclari.
G. Tassini, Curiositä Veneziane. Venezia 1863. I. S. 179.
5) Wie schwankend die Namensgebung jener Zeit für Vornamen ist, erhellt
auch aus einem Gesuch der Witwe Gattamelatas an die Verwaltung des Santo in Padua,
wo für den Generalkapitän der dritte Vorname Francesco gebraucht wird. (Memorie
storiche de’ Generali.) Von Latinisierungen des Namens sei »Mellita« erwähnt, den
Sabellico III Dec. 3. Buch gebraucht. Ableitungen von dem Namen des Vaters s. S. 29
Gattolin Melata, S. 30: Cattarina Gattesca und S. 54: Gattesco.
6) Ein genauer Nachweis von Sanuto (Vite dei Duchi p. 1008, Steger S. 211)
der Streitkräfte des gesamten Italiens im Jahre 1439, die sich auf 64650
Pferde unter 129 Kondottieren belaufen, berechnet die Heeresmacht Venedigs in diesem
Jahre auf 16 100 Pferde, die des Herzogs von Mailand auf 16450. Für die S. 20 be-
sprochene Zeit und vor dem Übertritt von Francesco Sforza in venezianische Dienste sind
mindestens 4000 Pferde der venezianischen Macht abzurechnen und der Mailands zuzu-
rechnen. Gattamelata erscheint in dieser Nachweisung mit 1500 Pferden persönlicher
Condotta, »Don« Bartolomeo Colleoni mit 400. (Man beachte den spanischen Titel
nur vier Jahre nach der Installierung der Aragonesen in Italien.)
7) Epigraphe und Inschriften für Erasmo und Giantonio Gattamelata. Grab-
kapelle im Santo: a) Inschrifttafel des Grabmals von Erasmo. (S. S. 36 u. 53 ff.):
Erasmo Gattamelatae Venetum ductori qui ita vivens morum integritate animi
corporisque fortitudine fide praecipue ac prudentia omnibus profuit ut post mortem
suis concivibus virtutum omnium Optimum sit exemplum.
b) Inschrifttafel des Grabmals von
Te quoque Joannes Antoni insitia fata
Morte licet doleant eripuere tarnen.
Clara tibi facies nec non victricia signa,
Inque acie virtus fulminis instar erat.
Giantonio. (S. S. 58.)
Unica spes hominum nam tu juvenilibus annis
Consilio fueras et gravitate senex.
Gattamelata pater decorant pietasque fidesque
Ingenium mores nomen et eloguium.
Verfasser ist der Schüler Guarinos, der Rhetoriker und Humanist Marzio da
Narni. Zu den Beziehungen der Landsmannschaft zu den Gattamelatas kam wohl die
Gemeinsamkeit des Wohnorts Montagnana bei Padua, wo der jugendliche Giantonio um
1455 an den Folgen einer Wunde gestorben war (s. S. 45). Nach Mitteilung des
Museo Civico in Padua erscheint maestro Galeotto da Narni in den Besitzregistern
von Montagnana in den Jahren 1472, 82 und 92 als Besitzer eines Hauses im Kastell
des Ortes. Er stand auch in Beziehungen zu Mantegna, von dem er sich zusammen
5*