Lebenslauf.
Jch, George von Graevenitz, bin den 28. Mai 1858 zu Danzig ge-
boren. Mein im Jahre 1890 verstorbener Vater Dr. jur. Her-
mann von Graevenitz war Reichsgerichtsrat und langjähriges Mit-
glied des deutschen Reichstages, meine Mutter eine Tocher des
Oberlandes- und Geheimen Justizrats Müller in Stettin. Ich bekenne
mich zur evangelischen Konfession. Meine wissenschaftliche Aus-
bildung erhielt ich nacheinander auf dem Gymnasium von Marien-
werder, dem Wilhelms-Gymnasium zu Berlin und der Klosterschule
Ilfeld a. H., wo ich im September 1878 die Reifeprüfung bestand.
Ich wandte mich der militärischen Laufbahn zu, war unter anderem
längere Zeit Bataillonsadjutant, wurde zum dreijährigen Besuch der
Kriegsakademie einberufen und blieb bis zum Jahre 1894 Offizier,
wo ich als Hauptmann und Kompagniechef den Abschied erbat.
Ich widmete mich nun in Rom, Görlitz und Berlin dem schrift-
stellerischen Beruf. Meine Arbeiten über Heer und Flotte Italiens sind
durch die Verleihung des Offizierkreuzes der italienischen Krone aner-
kannt worden. Ergebnisse von Studien auf dem großen Gebiet der Be-
ziehungen Deutschlands zu Italien habe ich in den Werken »Deutsche
in Rom, Studien und Skizzen aus elf Jahrhunderten« (Leipzig 1902,
E. A. Seemann) und »Goethe, unser Reisebegleiter in Italien« (Ber-
lin 1904, Mittler & Sohn) niedergelegt. Seit dem Jahre 1897 hörte
ich an der Universität Berlin Vorlesungen über Kunstgeschichte und
Geschichte namentlich der Herren Professoren Frey, Lenz, Delbrück,
Wölfflin und Goldschmidt und nahm an den Übungen des Herrn
Professors Dr. Frey und der Herren Dr. Goldschmidt und Oncken
teil. Um diesen akademischen Studien einen Abschluß zu geben, be-
zog ich im Herbst 1904 die Universität Heidelberg, hörte hier vorzugs-
weise die Vorlesungen der Herren Professoren Thode, Mareks und Frei-
herr von Waldberg und war Teilnehmer der Seminarübungen dieser
Herren. Ich bin ihnen wie Herrn Professor Frey für wissenschaftliche
Förderung und hingebende und wohlwollende Unterstützung zu dauern-
dem aufrichtigsten Dank verpflichtet. Am 14. November 1905 bestand
ich dann in Heidelberg die Doktorprüfung in Kunstgeschichte, neuerer
Geschichte und Literaturgeschichte mit dem Prädikat magna cum laude.
Jch, George von Graevenitz, bin den 28. Mai 1858 zu Danzig ge-
boren. Mein im Jahre 1890 verstorbener Vater Dr. jur. Her-
mann von Graevenitz war Reichsgerichtsrat und langjähriges Mit-
glied des deutschen Reichstages, meine Mutter eine Tocher des
Oberlandes- und Geheimen Justizrats Müller in Stettin. Ich bekenne
mich zur evangelischen Konfession. Meine wissenschaftliche Aus-
bildung erhielt ich nacheinander auf dem Gymnasium von Marien-
werder, dem Wilhelms-Gymnasium zu Berlin und der Klosterschule
Ilfeld a. H., wo ich im September 1878 die Reifeprüfung bestand.
Ich wandte mich der militärischen Laufbahn zu, war unter anderem
längere Zeit Bataillonsadjutant, wurde zum dreijährigen Besuch der
Kriegsakademie einberufen und blieb bis zum Jahre 1894 Offizier,
wo ich als Hauptmann und Kompagniechef den Abschied erbat.
Ich widmete mich nun in Rom, Görlitz und Berlin dem schrift-
stellerischen Beruf. Meine Arbeiten über Heer und Flotte Italiens sind
durch die Verleihung des Offizierkreuzes der italienischen Krone aner-
kannt worden. Ergebnisse von Studien auf dem großen Gebiet der Be-
ziehungen Deutschlands zu Italien habe ich in den Werken »Deutsche
in Rom, Studien und Skizzen aus elf Jahrhunderten« (Leipzig 1902,
E. A. Seemann) und »Goethe, unser Reisebegleiter in Italien« (Ber-
lin 1904, Mittler & Sohn) niedergelegt. Seit dem Jahre 1897 hörte
ich an der Universität Berlin Vorlesungen über Kunstgeschichte und
Geschichte namentlich der Herren Professoren Frey, Lenz, Delbrück,
Wölfflin und Goldschmidt und nahm an den Übungen des Herrn
Professors Dr. Frey und der Herren Dr. Goldschmidt und Oncken
teil. Um diesen akademischen Studien einen Abschluß zu geben, be-
zog ich im Herbst 1904 die Universität Heidelberg, hörte hier vorzugs-
weise die Vorlesungen der Herren Professoren Thode, Mareks und Frei-
herr von Waldberg und war Teilnehmer der Seminarübungen dieser
Herren. Ich bin ihnen wie Herrn Professor Frey für wissenschaftliche
Förderung und hingebende und wohlwollende Unterstützung zu dauern-
dem aufrichtigsten Dank verpflichtet. Am 14. November 1905 bestand
ich dann in Heidelberg die Doktorprüfung in Kunstgeschichte, neuerer
Geschichte und Literaturgeschichte mit dem Prädikat magna cum laude.