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Paul Graupe [Hrsg.]; Paul Graupe (Firma) [Hrsg.]; Kunsthandlung Doktor Otto Burchard (Berlin) [Mitarb.]
Auktion / Paul Graupe, Antiquariat (Nr. 33): Manuskripte - meist mit Miniaturen, ein unveröffentlichtes Originalmanuskript des Marquis de Sade: schöne Einbände - Silbereinbände, ein Kettenband ; Incunabeln - Hieronymus Ferrara 1497: Cartagena, ... ; Drucke des 16. Jahrhunderts, darunter Ptolemaeus, Rom, 1508, und etwa hundert Holzschnittbücher ; Bücher des 17. - 19. Jahrhunderts, dabei zahlreiche Kupferstichwerke, Bibliographie und kunstgeschichtliche Werke ... ; Versteigerung in Berlin, den 23. Juni 1924 (Katalog Nr. 33) — Berlin, 1924

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https://doi.org/10.11588/diglit.23428#0009
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PAUL GRAUPE / ANTIQUARIAT / BERLIN

I.

MANUSCRIPTEundMINIATUREN

1. Antiphonarium. Spanisches Manuscript. 1799 geschrieben von
Andrea Estepa. xio Bll. Mit x ganzseitigen Titelminiatur, 1 grö-
ßeren, 22 kleineren verzierten Initialen und vielen Buchstaben in
blau und rot. 65 :40 cm. Pergamentüberzogene Holzdeckel mit
schweren geschmiedeten Eisen-Bändern und -Schließen.

Außerordentlich interessantes Manuskript mit Initialen in der klaren, groß-
artigen und farbenreichen Formensprache alter spanischer Bauernkunst. Die
Titelminiatur spiegelt in der gleichen Art die große kirchliche Barockmalerei
wider. Der Einband beschädigt. Das 1. Bl. durch die Nägel der Eisenbänder
am Rande verletzt. 1 Bl. eingeheftet, 2 Doppelbl. liegen bei.

2. Apokalypse. Kirchenslavisches Manuscript auf Papier in kyril-

lischer Schrift, beendet am 16. Jan. 1816. 173 Bll. Folio mit

78 blattgroßen Miniaturen. Blindgepr. brauner Ldrbd. auf Holz-
deckeln mit Schließen.

Die Art der Handschrift und die primitiven Miniaturen sind noch ganz im
Stile der russischen Kunst des 16. Jahrhunderts, die sich bis in die Mitte des
19. erhalten hat. Kot und schwarz geschrieben, die Miniaturen in lebhaften
Farben. Fingerfleckig, einige Ausbesserungen. Russische Miniaturhandschriften
solchen Umfangs und von so guter Erhaltung sind äußerst selten.

3. S. Chrysostomus, Liturgia. Griechisches Manuscript auf stark
geglättetem Papier, 17. Jahrh. 100 Bll. 4 °. In Gold, schwarz
und rot geschrieben, m. zahlreichen Vignetten und Initialen in
Gold und lebhaften Farben m. Bandwerk, floralen Ornamenten,
Vögeln u. Grotesken. Roter Ldrbd. d. Z. m. Goldbordüre u.
Mittelplatte, Goldschn.

Sehr ■wohlerhaltene Handschrift mit interessantem Ornamentschmuck.

4. Ehekontrakt in hebräischer Sprache zwischen Moses Chajim,
Sohn des Mazlisch Jona aus Spalato und Simcha Toba, Tochter
des Jehuda Chajim Sonino, Ancona, 15. Menachem 5563 (ca. Juli
1803). Manuscript auf Pergament 81 :63 cm, oben abgerundet,
umgeben von breiten Ornamentrahmen in rot, grün und golden.

Im Obern Kähmen große miniaturartige Darstellungen von Moses mit den
Gesetzestafeln, in den seitlichen Bordüren ein Krieger und ein .seine Tochter
segnender Vater. In den Bordüren ferner mehrere Sprüche, unter dem
Kontrakt Bestimmungen für den Todesfall ohne Leibeserben.

5. Horae beatae Mariae Virginis cum calendario. Fran-
zösisches Manuscript auf Pergament, ca. 1470. 100 Bll. Schrift in
schwarz, rot, blau u. gold. 20 Zeilen. Mit 14 großen Miniaturen,
auf jeder Seite eine Rankenbordüre in der Höhe des Textspiegels,
einem ganz umrahmten Titel, zahlreichen farbigen u. goldenen
Initialen u. Zeilenenden. 8 0 Kalbldrbd. im Stile des Clovis Eve
ca. 1600 mit dentelles-Bordüren u. Ranken in reicher Vergoldung,
Goldfileten der Stehkanten. Goldschn.

Prachtvoll reiches Manuscript in ausgezeichneter Erhaltung. Die seitlichen
Bordüren mit naturalistischen Frucht-, Blatt- und Blüten-Motiven, Die großen

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