Zur Erinnerung an Heinrich von Stein.
Nachschriftpi feiner Abhandlung über Rousseau und Kant.
Ueber Herkunft und Jugendzeit Heinrich von Stein's
entnehme ich einem Briefe Folgendes. „Heinrich von Stein
stammt aus der Freiherrlichen Familie der Stein von Nord-
und Ostheim. Sein Großvater war Minister in Coburg
(einige Zeit während 1848), sein Vater stand in coburgischem
Militärdienst, bis er mit der Convention in preußische Dienste
trat. Die Blutter war eine geborene Freiin von der Tann.
Heinrich war ein ernstes Kind, von klein auf hatte er die
Idee, Geistlicher zu werden. Er machte Gymnasium und
Universität so schnell durch, daß er mit zwanzig Jahren fertig
war und eine Reise nach Italien antrat, um sich zu erholen,
ehe das Berufsleben begönne. Dort ließ er sich bestimmen,
nach Bayreuth zu gehen, um Richard Wagner's Sohn zu er-
ziehen. Ein Jahr blieb er in dessen Familie, die er nach
Neapel begleitete und hing von da ab in der treuesten Liebe
an Allem, was mit Bayreuth in Verbindung stand. Seines
Vaters wegen ging er nach Halle, wo er sich als Privat-
docent habilitirte. Er las dort über Schopenhauer mit Anschluß
an Wagner, und siedelte in der Folge nach Berlin über." —
I) Die Abhandlung über Rousseau und Kant wurde aus dem Nach-
laß Heinrich's von Stein in der Deutschen Rundschau 1888 gedruckt.
Nachschriftpi feiner Abhandlung über Rousseau und Kant.
Ueber Herkunft und Jugendzeit Heinrich von Stein's
entnehme ich einem Briefe Folgendes. „Heinrich von Stein
stammt aus der Freiherrlichen Familie der Stein von Nord-
und Ostheim. Sein Großvater war Minister in Coburg
(einige Zeit während 1848), sein Vater stand in coburgischem
Militärdienst, bis er mit der Convention in preußische Dienste
trat. Die Blutter war eine geborene Freiin von der Tann.
Heinrich war ein ernstes Kind, von klein auf hatte er die
Idee, Geistlicher zu werden. Er machte Gymnasium und
Universität so schnell durch, daß er mit zwanzig Jahren fertig
war und eine Reise nach Italien antrat, um sich zu erholen,
ehe das Berufsleben begönne. Dort ließ er sich bestimmen,
nach Bayreuth zu gehen, um Richard Wagner's Sohn zu er-
ziehen. Ein Jahr blieb er in dessen Familie, die er nach
Neapel begleitete und hing von da ab in der treuesten Liebe
an Allem, was mit Bayreuth in Verbindung stand. Seines
Vaters wegen ging er nach Halle, wo er sich als Privat-
docent habilitirte. Er las dort über Schopenhauer mit Anschluß
an Wagner, und siedelte in der Folge nach Berlin über." —
I) Die Abhandlung über Rousseau und Kant wurde aus dem Nach-
laß Heinrich's von Stein in der Deutschen Rundschau 1888 gedruckt.