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Grimm, Herman; Grimm, Herman [Hrsg.]
Fragmente (Band 1,2) — Berlin, Stuttgart: Spemann, 1900

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https://doi.org/10.11588/diglit.47242#0120

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Iacopo della Duercia.

Führte der Verfasser in der Vorrede nicht aus, daß
sein Buch*) eine Erstlingsschrift und Dissertation fei, so
würde ihr Niemand derartigen Ursprung ansehen. Ich habe
die 200 Seiten mit wachsender Theilnahme und Genuß gelesen.
Ohne die jugendliche Wärme, mit der der Verfasser seine An-
schauungen gibt, würde der Arbeit etwas fehlen. Man fühlt,
wie es ihm mehr auf die eigenen Empfindungen ankomme, als
auf die Anderer; er polemisirt nicht, es sei denn in Gestalt
zarten Widerspruchs; er hat an den Werken, die er beschreibt,
das tiefinnerliche Wohlgefallen, ohne das ein kunsthistorisches
Buch echter Art nicht geschrieben werden kann. Denn nir-
gends ist der Geist und der Ton böser giftiger Gesinnung,
der in der Behandlung historischer Fragen eingerissen ist, so
wenig an der rechten Stelle wie bei der Kunst. Die Empfindung
eines redlichen Mannes, der zu Freunden zu reden meint,
muß vorwalten; die Persönlichkeit darf sich hier vordrängen;
auf den guten Willen des Lesers muß mit Sicherheit ge-
rechnet werden. Ueber Kunstwerke läßt sich fruchtbringend
*) Iacopo della Querci a. Eine kunsthistorische Studie von
Carl Cornelius mit 38 Abbildungen. Halle a. S. bei Wilhelm
Knapp. 1896.
 
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