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Grote, Ludwig
Lucas Cranach, der Maler der Reformation: eine biographische Skizze — Dresden, 1883

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https://doi.org/10.11588/diglit.24196#0037
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man jedcm der armen Leute einen Groschen ge-
geben durch Meister Lucas Maler und Christian
Goldschmied." Die beiden Frennde wurden also
beauftragt, die Spenden unter die Armen zu
vertheilen, womit dcr edle Todte auch noch übers
Grab hinaus Zeugniß ablegte, daß er im Leben
ein Vater der Armen und Hülfsbedürftigen ge-
wesen war.

III.

Bis zum Tode des Kurfürsten Johaun des
Beständigen, 1525-1532.

Für Cranachs Herz und Gemüth war der Tod
Friedrichs des Weisen, dem er so uahe gestanden
hatte, ohne Zweifel ein schmerzlichcr Verlust.
Hinsichtlich seiner Stellung zum Hofe, namcntlich
seiner Vcrwendung als Künstlcr, brachte der Thron-
wechsel aber keine Veränderung hervor. Meister
Cranach blieb auch des ncuen Kurfürstcn Johann
hochangesehcner uud vielbeschäftigter Hofmaler.

Auf die Landcstrauer folgte ia demselben Jahre
ein fröhliches Familienfcst, eine Hochzeit, die in
weiten Krcisen hicr frcudiges Staunen und dort
zorniges Entsetzen hervorrief. Diesmal war es
Luther sclbst, der znr Ehe schrilt, und daß Meister
Lucas ihm auch bei diesem wichtigen Schritte zur
Seitc stand, ist selbstverständlich. Luther ging am
13. Iuni 1525 mit Bugcnhagcn, Lucas Cranach
und dem Juristcn Apel in das Hcms dcs Stadt-
schreibers Rcichcnbach und warb um Catharina
von Bora. Glcich an demselben Tage, den
13. Juni, vollzog Bugcnhagen dic Trauung, Apel
und Cranach waren Zeugen. An dcm einfachen
Hochzeitsmahle, das am folgendcn Tage gehalten
wurdc, nahmen außer den Gcnannten noch die Frauen

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