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Gurlitt, Johannes; Müller, Cornelius [Hrsg.]
J. Gurlitt's archäologische Schriften — Altona, 1831

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https://doi.org/10.11588/diglit.5893#0016
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pie mag auch hier den Plan der allgemeinen Einleitung in
die Archäologie der schönen Kunst bestimmen *).

I. Was ist Archäologie? — Begriff und Eintei-
lung derselben.

Der Name Archäologie ist sehr unbestimmt. Bei den
Alten bedeutet er alte Geschichte. So nannte Joscphus
seine alte Geschichte der Jüdischen Nation: Jüdische Ar-
chäologie; und Dionysius von Halikarnass seine alte Ge-
schichte der Römer: Römische Archäologie. Ueberhaupt
aber begreift das Wort die Nachrichten, einen Unterricht,
Vortrag (/loyog) von uralten Dingen einer Nation, die
in der Geschichte derselben vorkommen. So sagt Plu-
tarch vom Herodotus, dieser habe in seinem Werke viel
archäologische Sachen, d. i., Erzählungen von alten Völ-
kern, ihren Werken, Sitten, Gebräuchen u. s. w., zum
Beispiel im zweiten Buche von Aegypten. — Diese alten
Dinge bestehen nun 1) entweder in Sitten, Gebräuchen,
Gewohnheiten, Verfassungen eines alten Volks. Dieses be-
nennen wir mit dem Namen Antiquitäten, z. B. Antiqui-
tates graecae, romanae. In diesem Sinne nannte John
Potler seine Griechischen Alterthümer, Archäologia grae-
ca, ungeachtet sie nichts von schönen Künsten des Alter-
thums enthalten. Hambach hat daher seiner deutschen
üebersetzung Halle 1775 — 78 einen dritten Band bei-

*) A. -L. Millin, Oberaufseher de? Museums der Antiken zn
Paris, gab heraus: lntroduction ä l'etude des monumens antiques.
Paris 1796. 8., welche Einleitung auch in's Deutsche übersetzt ist,
Halle 17U8. 8. Ich habe Mehreres, wag zu meinem Zwecke diente,
im dritten Abschnitte daraus benutzt. Cr.
 
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