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Die bessere Behandlung der alten Denkmäler als Werke
der schönen Kunst, die Erklärung derselben in dem Geiste
der Schöpfer derselben war unserem Jahrhunderte, und
den grossen Männern desselben, Caylus und Winckel-
mcWk* vorbehalten, in deren Fufsstapfen , zum Theil mit
noch mehr historischer Gelehrsamkeit und einer ruhigem
Kritik, ein Mengs, Sulser , Heyne, Visconti, eintraten,
und in welchen ein Miliin und Bütliger fortwandeln.
Graf Caylus in Frankreich eröffnete kurz vor Wiu-
ckehnann die Laufbahn des besseren Studiums der Antiken.
Er besass genauere und tiefere Kenntniss der Künste
selbst, des mechanischen Kunstverfahrens und der Kunst-
behandlung, als Winckelmann; er zeichnete und radirtc
selbst trefflich: aber in gelehrter Alterthumskunde und im
Umfange klassischer Gelehrsamkeit stand er Winkelman-
nen nach. Caylus schilderte auch mehr kleinere Werke,
Winckelmann weilte dagegen mehr bei den grossen Denk-
mälern des Alterthums*).
in dieser Note begangener Fehler gerügt; nämlich: die sette celle
seien noch wohl bekannt, auch leicht zugänglich; nur haben die
antiken Malereien hauptsächlich vom Dampf der Fackeln, welche
die Neugierigen mitzubringen pflegen, viel gelitten. M.
*) Ein in Winckelmanu's Schriften unerwartetes Lob auf den
Grafen Caylus steht in dessen Briefen Bd. 2. S. 71. G. — Ob Cay-
lus den Aegypticrn einen zu bedeutenden Platz in der Geschichte
der Kunst eingeräumt habe, ist eine Frage, die mit der wichtige-
ren zusammenhängt: welches das Yerhiiltniss der Acgyptischen und
Griechischen Kunst in ihrem ersten Ursprünge gewesen sei. Die
Entscheidung der Frage, in wie Weit man annehmen könne, dass
die Nationen sich die Künste wechselseitig mitgetheilt haben, er-
fordert überhaupt die grösste Umsicht. S. einige Winke darüber in
Petersens Einleit. zu Anfange. Vrgl. K. 0. Müller's Becens. über
Meyer1! Kunstgeschichte und Thier seh's Epochen der Kunstgesch.
Wien. Jahrbb. Bd. 37. M.
Die bessere Behandlung der alten Denkmäler als Werke
der schönen Kunst, die Erklärung derselben in dem Geiste
der Schöpfer derselben war unserem Jahrhunderte, und
den grossen Männern desselben, Caylus und Winckel-
mcWk* vorbehalten, in deren Fufsstapfen , zum Theil mit
noch mehr historischer Gelehrsamkeit und einer ruhigem
Kritik, ein Mengs, Sulser , Heyne, Visconti, eintraten,
und in welchen ein Miliin und Bütliger fortwandeln.
Graf Caylus in Frankreich eröffnete kurz vor Wiu-
ckehnann die Laufbahn des besseren Studiums der Antiken.
Er besass genauere und tiefere Kenntniss der Künste
selbst, des mechanischen Kunstverfahrens und der Kunst-
behandlung, als Winckelmann; er zeichnete und radirtc
selbst trefflich: aber in gelehrter Alterthumskunde und im
Umfange klassischer Gelehrsamkeit stand er Winkelman-
nen nach. Caylus schilderte auch mehr kleinere Werke,
Winckelmann weilte dagegen mehr bei den grossen Denk-
mälern des Alterthums*).
in dieser Note begangener Fehler gerügt; nämlich: die sette celle
seien noch wohl bekannt, auch leicht zugänglich; nur haben die
antiken Malereien hauptsächlich vom Dampf der Fackeln, welche
die Neugierigen mitzubringen pflegen, viel gelitten. M.
*) Ein in Winckelmanu's Schriften unerwartetes Lob auf den
Grafen Caylus steht in dessen Briefen Bd. 2. S. 71. G. — Ob Cay-
lus den Aegypticrn einen zu bedeutenden Platz in der Geschichte
der Kunst eingeräumt habe, ist eine Frage, die mit der wichtige-
ren zusammenhängt: welches das Yerhiiltniss der Acgyptischen und
Griechischen Kunst in ihrem ersten Ursprünge gewesen sei. Die
Entscheidung der Frage, in wie Weit man annehmen könne, dass
die Nationen sich die Künste wechselseitig mitgetheilt haben, er-
fordert überhaupt die grösste Umsicht. S. einige Winke darüber in
Petersens Einleit. zu Anfange. Vrgl. K. 0. Müller's Becens. über
Meyer1! Kunstgeschichte und Thier seh's Epochen der Kunstgesch.
Wien. Jahrbb. Bd. 37. M.