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pjbir und Amethyst, den Lazurstein *) (lapis Lazuli, bei
den Italienern bloss lapis genannt) u. s. \v. 3) Sahen sie
auf die Schönheit und Mannichfaltigkeit der Farben im
Steine. Mehrere Steinarten, besonders unter den Acha-
ten, Onyxen und Jaspisen, haben nämlich verschieden-
farbige Adern und Flecke, ingleichen eine Rinde (crusta)
oder [ mehrere verschiedenfarbige Rinden über einander
(strata) **). Dergleichen Steine wussten die Künstler so zu
bearbeiten, dass sie die verschiedenen Adern und Farben zu
verschiedenen Figuren oder zu den verschiedenen Thei-
len der Figuren benutzten. So konnte ein Achatsardonyx
bei einer Camee die schönste Malerei machen; diebraune
Ader gab Haar und Gewand, die lichte das Fleisch, und die
graue oder bläuliche den Hintergrund, so dass, wie flach
auch oft das Bild nach Beschaffenheit der Dicke der Adern
*) Joh. Beckmann Beiträge zur Geschichte der Erfindungen
Bd. 3. St. 2. [S. 176" f.] hält den Lazurstein oder Ultramarin für
den Sappliir der Griechen, mit welchem er in den mehrsten Merk-
malen übereinkommt. Nach Tychsen [dessen Meinung Beckmann a.
a. O. mittheilt] kommt der Name Lazuli vom Persischen Lazuardi
d. i. blaue Farbe. [Die Aussprache Lasul mit l am Ende ist die
gewöhnliche Verwechslung des l u. r. Das L initiale ist nicht der
Artikel, sondern gehört zum Worte selbst. Auffallend ist dabei
freilich, dass der Spanier azvl, der Franzose azvr für blau hat;
die Weglaesung des / kommt wahrscheinlich daher, weil man es
für den Artikel hielt und so das Wort verstümmelte. Auf ähnliche
Weise ward aus Alexandria bald Escandria, bald Scandria, weil
man es für al Escandiia nahm. M.J Der Name Zafßro aber kommt
offenbar von aÜTMpciQog her. G.
**) Ueber diese Steinarten hat Köhler (in Petersh.) sehr gründ-
liche Forschungen angestellt: Untersuchungen über den Sard, den
Onyx und Sardonyx der Alten. Gött. 1801. Von dem lehrreichen
Controvcrs, den K. darüber mit Brückmann führte, s. Böttiger's Ar-
chäologie und Kunst Bd. 1. St. 1. Vorher. S. VIU Note. Af.
pjbir und Amethyst, den Lazurstein *) (lapis Lazuli, bei
den Italienern bloss lapis genannt) u. s. \v. 3) Sahen sie
auf die Schönheit und Mannichfaltigkeit der Farben im
Steine. Mehrere Steinarten, besonders unter den Acha-
ten, Onyxen und Jaspisen, haben nämlich verschieden-
farbige Adern und Flecke, ingleichen eine Rinde (crusta)
oder [ mehrere verschiedenfarbige Rinden über einander
(strata) **). Dergleichen Steine wussten die Künstler so zu
bearbeiten, dass sie die verschiedenen Adern und Farben zu
verschiedenen Figuren oder zu den verschiedenen Thei-
len der Figuren benutzten. So konnte ein Achatsardonyx
bei einer Camee die schönste Malerei machen; diebraune
Ader gab Haar und Gewand, die lichte das Fleisch, und die
graue oder bläuliche den Hintergrund, so dass, wie flach
auch oft das Bild nach Beschaffenheit der Dicke der Adern
*) Joh. Beckmann Beiträge zur Geschichte der Erfindungen
Bd. 3. St. 2. [S. 176" f.] hält den Lazurstein oder Ultramarin für
den Sappliir der Griechen, mit welchem er in den mehrsten Merk-
malen übereinkommt. Nach Tychsen [dessen Meinung Beckmann a.
a. O. mittheilt] kommt der Name Lazuli vom Persischen Lazuardi
d. i. blaue Farbe. [Die Aussprache Lasul mit l am Ende ist die
gewöhnliche Verwechslung des l u. r. Das L initiale ist nicht der
Artikel, sondern gehört zum Worte selbst. Auffallend ist dabei
freilich, dass der Spanier azvl, der Franzose azvr für blau hat;
die Weglaesung des / kommt wahrscheinlich daher, weil man es
für den Artikel hielt und so das Wort verstümmelte. Auf ähnliche
Weise ward aus Alexandria bald Escandria, bald Scandria, weil
man es für al Escandiia nahm. M.J Der Name Zafßro aber kommt
offenbar von aÜTMpciQog her. G.
**) Ueber diese Steinarten hat Köhler (in Petersh.) sehr gründ-
liche Forschungen angestellt: Untersuchungen über den Sard, den
Onyx und Sardonyx der Alten. Gött. 1801. Von dem lehrreichen
Controvcrs, den K. darüber mit Brückmann führte, s. Böttiger's Ar-
chäologie und Kunst Bd. 1. St. 1. Vorher. S. VIU Note. Af.