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-Liber ad Almansorem
Tract. IV, Cap. 3, Bl. 17r
Somni autem vtilitas: anime aufert
laborem: eamque reddit subtilio-
rem: atque cogitationem et ratio-
nem que ebetes erant et quasi
fesse subtiliat et acuit: corporis -
que fatigationem mitigat: et di-
gestivam meliorem efficit: ac
corpus impinguat.
Multum autem dormire corpus
desiccat ac tenerum efficit: fleg-
matis cuius multitudinem in eo
creat ipsumque infrigidat, Quod
in corporibus crossis et pingui-
bus praecipue operatur.
Vigilie vero multe calorem inten-
dunt ac formam corrumpunt: cor-
pusque desiccant atque coleram
rubeam in ipso augmentant. Quod
praecipue operantur: cum corpora
sunt macra.
Oportet vt tamdiu post comestio-
nem aliquis se a somno abstineat
donec cibus ab ore stomachi des-
cendisse: atque inflatio et grauedo
minui: atque inferius mergi sen-
tiant. Quod sitar ctetur non incon-
gruum est vt parua iuuetur deam-
bulatione donec descendat.
Ordnung der Gesundheit
(11,53) Avicena und Almansor schrey-
bent unnß von dem wachen und von
dem schlaf, das der schlaf vil nütz
ist und hilff tut dem menschen, so
man in ordenlichen praucht. Er
benimpt der sei ir arbait und machet
subtil und clug und gut und scharpff
synn, des geleich die Vernunft und
gedechtnuß und geit ru der empfint-
lichen kraft und macht milt die ar-
bait des leichnams und machet die
natürlichen kreft mechtig und machet
den leichnam vaist und warm von
natur.
(II, 54) Almansor spricht, daz zevil
schlaffen über maß ist nit gut und
machet den leichnam trucken und
mager und vol flüß, die da hayssent
flegma und erkelt den leichnam, be-
sunder die grossen, vaisten leichnam.
(II, 55) Vil wachen über maß ist
schedlich, wann es enzündt die na-
türlichen wirm zevil und zerstört
und verderbt die natürlichen feuch-
tikayt und verderbt die guten ge-
stalt des angesichtes und machet
den leichnam zevil trucken und
krank, es meret die roten colern
und das gesucht an manigen lüten.
(11,56) Almansor spricht, das der
mensch nicht schlaffen sol nach
dem essen, biß das er empfindt,
das sich die speyß auß dem magen
gesenckt hab und biß das der mensch
empfind, das sich die schwere
oder trege nach dem essen verge
und sol ain wenig hin und her
spacieren, e er schlaff, so setzt
sich die speyß nider.
-Liber ad Almansorem
Tract. IV, Cap. 3, Bl. 17r
Somni autem vtilitas: anime aufert
laborem: eamque reddit subtilio-
rem: atque cogitationem et ratio-
nem que ebetes erant et quasi
fesse subtiliat et acuit: corporis -
que fatigationem mitigat: et di-
gestivam meliorem efficit: ac
corpus impinguat.
Multum autem dormire corpus
desiccat ac tenerum efficit: fleg-
matis cuius multitudinem in eo
creat ipsumque infrigidat, Quod
in corporibus crossis et pingui-
bus praecipue operatur.
Vigilie vero multe calorem inten-
dunt ac formam corrumpunt: cor-
pusque desiccant atque coleram
rubeam in ipso augmentant. Quod
praecipue operantur: cum corpora
sunt macra.
Oportet vt tamdiu post comestio-
nem aliquis se a somno abstineat
donec cibus ab ore stomachi des-
cendisse: atque inflatio et grauedo
minui: atque inferius mergi sen-
tiant. Quod sitar ctetur non incon-
gruum est vt parua iuuetur deam-
bulatione donec descendat.
Ordnung der Gesundheit
(11,53) Avicena und Almansor schrey-
bent unnß von dem wachen und von
dem schlaf, das der schlaf vil nütz
ist und hilff tut dem menschen, so
man in ordenlichen praucht. Er
benimpt der sei ir arbait und machet
subtil und clug und gut und scharpff
synn, des geleich die Vernunft und
gedechtnuß und geit ru der empfint-
lichen kraft und macht milt die ar-
bait des leichnams und machet die
natürlichen kreft mechtig und machet
den leichnam vaist und warm von
natur.
(II, 54) Almansor spricht, daz zevil
schlaffen über maß ist nit gut und
machet den leichnam trucken und
mager und vol flüß, die da hayssent
flegma und erkelt den leichnam, be-
sunder die grossen, vaisten leichnam.
(II, 55) Vil wachen über maß ist
schedlich, wann es enzündt die na-
türlichen wirm zevil und zerstört
und verderbt die natürlichen feuch-
tikayt und verderbt die guten ge-
stalt des angesichtes und machet
den leichnam zevil trucken und
krank, es meret die roten colern
und das gesucht an manigen lüten.
(11,56) Almansor spricht, das der
mensch nicht schlaffen sol nach
dem essen, biß das er empfindt,
das sich die speyß auß dem magen
gesenckt hab und biß das der mensch
empfind, das sich die schwere
oder trege nach dem essen verge
und sol ain wenig hin und her
spacieren, e er schlaff, so setzt
sich die speyß nider.