BESCHREIBUNG
Der Inhalt der Darstellung
gen ist oft richtig beschrieben, er
zeigt innerhalb eines ornamen#
talen Rahmens das Leben des
heiligen Adalbert (Woytech), des
Apostels des deutschen Ostens,
des Freundes Kaiser Ottos III.,
dessen einzelne Szenen sich nach
den alten Biographien leicht be#
stimmen lassen.
Die meist dafür benutzte ist
die eines Zeitgenossen Adalberts
Joannes Canaparius (Jean Kana#
parz)1).
l) ed. Bielowski „Scriptores Rerum Polo-
nicarum, Band III. — Acta Sanctorum der
Bollandisten, Vol. XII (23. April), p. 176. -
Mon. Germ. Ss. IV, S. 574.
I (Tafel 73) Die Geburt des Heiligen. Das Bildfeld ist durch zwei Arkaden geteilt,
unter denen links die Wöchnerin im Bett sitzt, während eine Dienerin ihr Essen
bringt, und rechts das Kind, das den Namen Woytech erhielt, von zwei Frauen
gebadet wird. Während die Bewegungen im Ganzen ziemlich lebendig sind, ist
die Ausführung der Konturen, der Modellierung und der meist unkonstruktiven
Füllungslinien sehr schwach. Auch die krallenartigen Hände sind wohl schon
bei der Modellierung mißglückt.
II (Tafel 74) Die Eltern, vornehme Leute, begleitet von der Amme, bringen das kranke
Kind in die Kirche und weihen es auf dem Altar der Jungfrau Maria, wodurch
es geheilt wird. Ein Geistlicher (nach der Tonsur, aber nicht nach dem Gewand)
segnet es. Die Architektur deutet die Kirche, der Bogen den Innenraum an.
Die Modellierung ist hier viel sorgsamer, und die Durchführung der Einzel#
heiten mit viel mehr Verständnis als auf der ersten Szene. Die Gewänder der
Frauen sind viel klarer disponiert. Der Mantel mit der Kapuze, den der Vater
auf dem Rücken trägt, ist klar herausgearbeitet, während er sich auf dem nächsten
Bild gar nicht abhebt.
III (Tafel 75) Die Eltern bringen den Knaben nach Magdeburg zum Erzbischof
Adalbert, der ihn nach sich benennt und ihn dem Lehrer Octricus übergibt.
Es ist dieses vermutlich der Mann, der den Knaben begrüßt und einen Stock
in der Hand hält. Er trägt keine bischöfliche Tracht und zeigt keine Tonsur,
wogegen der Begleiter hinter ihm durch eine Tonsur gekennzeichnet ist. Die
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Der Inhalt der Darstellung
gen ist oft richtig beschrieben, er
zeigt innerhalb eines ornamen#
talen Rahmens das Leben des
heiligen Adalbert (Woytech), des
Apostels des deutschen Ostens,
des Freundes Kaiser Ottos III.,
dessen einzelne Szenen sich nach
den alten Biographien leicht be#
stimmen lassen.
Die meist dafür benutzte ist
die eines Zeitgenossen Adalberts
Joannes Canaparius (Jean Kana#
parz)1).
l) ed. Bielowski „Scriptores Rerum Polo-
nicarum, Band III. — Acta Sanctorum der
Bollandisten, Vol. XII (23. April), p. 176. -
Mon. Germ. Ss. IV, S. 574.
I (Tafel 73) Die Geburt des Heiligen. Das Bildfeld ist durch zwei Arkaden geteilt,
unter denen links die Wöchnerin im Bett sitzt, während eine Dienerin ihr Essen
bringt, und rechts das Kind, das den Namen Woytech erhielt, von zwei Frauen
gebadet wird. Während die Bewegungen im Ganzen ziemlich lebendig sind, ist
die Ausführung der Konturen, der Modellierung und der meist unkonstruktiven
Füllungslinien sehr schwach. Auch die krallenartigen Hände sind wohl schon
bei der Modellierung mißglückt.
II (Tafel 74) Die Eltern, vornehme Leute, begleitet von der Amme, bringen das kranke
Kind in die Kirche und weihen es auf dem Altar der Jungfrau Maria, wodurch
es geheilt wird. Ein Geistlicher (nach der Tonsur, aber nicht nach dem Gewand)
segnet es. Die Architektur deutet die Kirche, der Bogen den Innenraum an.
Die Modellierung ist hier viel sorgsamer, und die Durchführung der Einzel#
heiten mit viel mehr Verständnis als auf der ersten Szene. Die Gewänder der
Frauen sind viel klarer disponiert. Der Mantel mit der Kapuze, den der Vater
auf dem Rücken trägt, ist klar herausgearbeitet, während er sich auf dem nächsten
Bild gar nicht abhebt.
III (Tafel 75) Die Eltern bringen den Knaben nach Magdeburg zum Erzbischof
Adalbert, der ihn nach sich benennt und ihn dem Lehrer Octricus übergibt.
Es ist dieses vermutlich der Mann, der den Knaben begrüßt und einen Stock
in der Hand hält. Er trägt keine bischöfliche Tracht und zeigt keine Tonsur,
wogegen der Begleiter hinter ihm durch eine Tonsur gekennzeichnet ist. Die
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