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Hartlaub, Gustav Friedrich
Alchemisten und Rosenkreuzer: Sittenbilder von Petrarca bis Balzac, von Breughel bis Kubin — Willsbach, Heidelberg, 1947

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https://doi.org/10.11588/diglit.19128#0036
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VERZEICHNIS DER ABBILDUNGEN*)

MIT ERGÄNZENDEN ERLÄUTERUNGEN

1. Der Rosenkreuzer in seinem „Tempel". Kupferstich nach einem
verschollenen Gemälde des Perspektivikers Hans Vredeman de Vries
(1527—1604), das vielleicht für die „Loge" eines Geheimbundes be-
stimmt war. Aus Heinrich Khunrats „Amphitheatrum sapientiae aeter-
nae", 1609. — In einer flachgedeckten tiefen Halle sieht man den
Adepten links in seinem Oratorium, d. h. vor einem Baldachin, nach
dem Vorbild im salomonischen Tempel. Er kniet vor einem Tisch
mit kosmosophischen Meditationsfiguren und Geheimbuch, sich auf
seine Arbeit vorbereitend. Rechts gegenüber das „chymische" Labo-
ratorium mit dem Herd und vielen Geräten auf dem Gesims. Vorn auf
einem Tisch Musikinstrumente, da die musikalischen Harmonien mit
denen der Stoffwelt übereinstimmen oder diese beeinflussen. Daneben
auf dem Boden Destillierapparat mit Alembic und andere Geräte des
Laborierenden, überall in der Halle sind Kernsprüche der „ars regia"
angebracht, z.B.: festina lente, d.h. Eile mit Weile. Nach der Repr.
bei Gillot de Givry, Le musee des sorciers, Paris 1929.

2. Mittelalterlicher Alchemist in seiner Werkstätte. Miniatur aus
einer Handschrift von Thomas Nortons „Ordinall", 15. Jahrh., British
Museum. Der Adept, wohl Norton selbst, an einem Tisch mit-einer
chemischen Waage. Im Vordergrund arbeiten Gehilfen an Destillier-
öfen mit Alembics (Destillierhauben). Nach der Repr. bei Read, Pre-
lude to chemistry, London 1936.

3. Morgenländischer „Philosoph" mit Totenkopf; am Boden Buch und
dreifüßiges Kugelgefäß zur Aufbewahrung des „lutum sapientiae",
eines geheimnisvollen Lehms, mit dem die Glasgefäße gegen Zer-
springen gesichert werden sollten. Teilstück eines Studienblattes von
Albrecht Dürer (Wien, Albertina) von seiner ersten venezianischen
Reise 1494/95. Venedig war Hauptsitz der Alchemie. Nach der Repr.
bei Winkler, Die Zeichnungen Albrecht Dürers, 1936.

4. Der Alchemist in seiner Werkstatt. Holzschnitt von Hans Wei-
ditz d. J. (1495) zu einer deutschen Ubersetzung von Petrarcas „De
remediis utriusque fortunae" (Von der Artzney bayder Glück, Augs-
burg 1519/20). Vieles Kleingerät metallchemischer Werkstätten, so

*) Heirn Otto Schräder (Laturner-Verlag, Darmstadt) sei für die Über-
lassung einer größeren Anzahl photographischer Vorlagen herzlich
gedankt.

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