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Baldung Grien, Hans [Ill.]; Hartlaub, Gustav Friedrich [Bearb.]
Hans Baldung Grien - Hexenbilder — Werkmonographien zur bildenden Kunst in Reclams Universal-Bibliothek, Band 61: Stuttgart: Reclam, 1961

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https://doi.org/10.11588/diglit.63629#0045
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dem, was damals alles unter Dürers Namen ging, hat
sich Goethe viel befaßt!

Aus der Bulle „Summis desiderantes affectibus“ des Papstes
Innocenz VIII. vom 5. Dezember 1484 (Übersetzung):
„ ... Gewiß nicht ohne ungeheure Betrübnis haben wir
neulich vernommen, daß . . . sehr viele Personen beider-
lei Geschlechts, ihres eigenen Heiles uneingedenk und
von dem katholischen Glauben abfallend, mit Hilfe der
Dämonen, welche sich als Männer oder Weiber mit ihnen
vermischen, Unfug treiben. Durch Bezauberungen,
Sprüche und Beschwörungen und andere verruchte aber-
gläubische Handlungen, Vergehen und Verbrechen lassen
sie verderben, ersticken und zugrundegehen die Kinder
der Weiber, die Jungen der Tiere, die Früchte der Erde,
der Reben und der Bäume, die Männer, die Frauen,
großes und kleines Vieh, die Weinberge, Obstgärten,
Wiesen, Weiden, Korn und anderes Getreide. Sie pla-
gen Menschen und Tiere mit grausamen Schmerzen innen
und außen.“

Hexen bei Shakespeare
Aus Macbeth,
IV, 1: Eine finstere Höhle, in der Mitte ein Kessel
Alle: Mischt ihr alle, mischt am Schwalle!
Feuer brenn und Kessel walle!
Zweite Hexe: Sumpf’ger Schlange Schweif und Kopf
Brat’ und koch’ im Zaubertopf:
Molchesaug’ und Unkenzehe,
Hundemaul und Hirn der Krähe;
Zäher Saft des Bilsenkrauts,
Eidechsbein und Flaum vom Kauz:
Mächt’ger Zauber würzt die Brühe,
Höllenbrei im Kessel glühe!

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