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Baldung Grien, Hans [Ill.]; Hartlaub, Gustav Friedrich [Bearb.]
Hans Baldung Grien - Hexenbilder — Werkmonographien zur bildenden Kunst in Reclams Universal-Bibliothek, Band 61: Stuttgart: Reclam, 1961

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https://doi.org/10.11588/diglit.63629#0048
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LEBENSDATEN

Hans Baldung, genannt Grien, geboren 1484 in
Schwäbisch-Gmünd, zählt zu den großen Maler-
persönlichkeiten im Zeitalter Luthers und Zwinglis, doch
auch des historischen Doktor Faust, die alle ungefähr
seiner Generation angehörten; er war rund zehn Jahre
jünger als Kopernikus, zwanzig Jahre jünger als Eras-
mus von Rotterdam, etwa zehn Jahre älter als Para-
celsus.
Baldung entstammte, im Unterschied zu Dürer (geb.
1471) und Lukas Cranach (geb. 1472), einer humanistisch
gebildeten Familie. Seine Lehrzeit verbrachte er, wie es
scheint, seit ca. 1503 für einige Jahre in der Nürnberger
Werkstatt Dürers, als dessen Schüler wir ihn zu betrach-
ten haben. Von dort siedelte er nach Straßburg über,
verließ indessen diesen seinen neuen Wohnsitz für vier
Jahre, da er in Freiburg von 1512 bis 1516 mit seinen
Gehilfen den Hochaltar des Münsters auszuführen hatte.
Neben diesem seinem Hauptwerk entstanden noch eine
Reihe von kleineren Altären, Entwürfe zu kirchlichen
Glasfenstern sowie andere geistliche (biblische, legenda-
rische) Gemälde mittleren Formats. Daneben widmete
sich der sehr produktive Maler aber auch mit besonderer
Passion antik-mythologischen Aufgaben und allegori-
schen Sujets, wobei er die mittelalterliche Überlieferung
im zeitgemäßen Renaissance-Geschmack weiterbildete.
Baldung hinterließ außerdem, wie sein Lehrer Dürer,
ein immenses zeichnerisches und graphisches Werk, vor
allem Holzschnitte als Einzelblätter und als Buchillu-
strationen. — Er starb 1545 in Straßburg.

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