I.
Der unbewusste Wille in den selbstständigen Rückenmarks*
und Ganglienfunctionen.
Die Zeit ist vorüber, wo man dem freien Menschen die Thiere
als wandelnde Maschinen, als Automaten ohne Seele gegenüber stellte.
Eine eingehendere Betrachtung des Thierlebens, die eifrige Bemü-
hung um das Yerständniss ihrer Sprache und die Motive ihrer Hand-
lungen hat gezeigt, dass der Mensch von den höchsten Thieren,
ebenso wie die Thiere unter einander, nur graduelle, aber nicht we-
sentliche Unterschiede der geistigen Befähigung zeigt; dass er ver-
möge dieser höheren Befähigung sich eine vollkommenere Sprache
geschaffen, und durch diese die Perfectibilität durch Generationen
hindurch erworben hat, welche den Thieren eben wegen ihrer unvoll-
kommenen Mittheilungsmittel fehlt. Wir wissen also jetzt, dass wir
nicht den heutigen Gebildeten mit den Thieren vergleichen dürfen,
ohne gegen diese ungerecht zu sein, sondern nur die Völker, die sich
noch wenig von dem Zustande entfernt haben, in welchem sie aus
der Hand der Natur entlassen wurden, denn wir wissen, dass auch
unsere jetzt durch höhere Anlagen bevorzugte Race dereinst gewesen,
was jene noch heute sind, und dass unsere heutigen höheren Gehirn-
und Geistesanlagen nur durch das Gesetz der Vererbung auch des
Erworbenen allmählich diese Höhe erreicht haben. So steht das Thier-
reich als eine geschlossene Stufenreihe von Wesen vor uns, mit durch-
gehender Analogie behaftet; die geistigen Grundvermögen müssen in
allen dem Wesen nach dieselben sein, und was in höheren als neu
hinzutretende Vermögen erscheint, sind nur secundäre Vermögen, die
sich durch höhere Ausbildung der gemeinsamen Grundtahigkeiten
nach gewissen Richtungen bin entwickeln. Diese Grund- oder Ur-
tkätigkeiten des Geistes in allen Wesen sind Wollen und Vorstellen,
4*
Der unbewusste Wille in den selbstständigen Rückenmarks*
und Ganglienfunctionen.
Die Zeit ist vorüber, wo man dem freien Menschen die Thiere
als wandelnde Maschinen, als Automaten ohne Seele gegenüber stellte.
Eine eingehendere Betrachtung des Thierlebens, die eifrige Bemü-
hung um das Yerständniss ihrer Sprache und die Motive ihrer Hand-
lungen hat gezeigt, dass der Mensch von den höchsten Thieren,
ebenso wie die Thiere unter einander, nur graduelle, aber nicht we-
sentliche Unterschiede der geistigen Befähigung zeigt; dass er ver-
möge dieser höheren Befähigung sich eine vollkommenere Sprache
geschaffen, und durch diese die Perfectibilität durch Generationen
hindurch erworben hat, welche den Thieren eben wegen ihrer unvoll-
kommenen Mittheilungsmittel fehlt. Wir wissen also jetzt, dass wir
nicht den heutigen Gebildeten mit den Thieren vergleichen dürfen,
ohne gegen diese ungerecht zu sein, sondern nur die Völker, die sich
noch wenig von dem Zustande entfernt haben, in welchem sie aus
der Hand der Natur entlassen wurden, denn wir wissen, dass auch
unsere jetzt durch höhere Anlagen bevorzugte Race dereinst gewesen,
was jene noch heute sind, und dass unsere heutigen höheren Gehirn-
und Geistesanlagen nur durch das Gesetz der Vererbung auch des
Erworbenen allmählich diese Höhe erreicht haben. So steht das Thier-
reich als eine geschlossene Stufenreihe von Wesen vor uns, mit durch-
gehender Analogie behaftet; die geistigen Grundvermögen müssen in
allen dem Wesen nach dieselben sein, und was in höheren als neu
hinzutretende Vermögen erscheint, sind nur secundäre Vermögen, die
sich durch höhere Ausbildung der gemeinsamen Grundtahigkeiten
nach gewissen Richtungen bin entwickeln. Diese Grund- oder Ur-
tkätigkeiten des Geistes in allen Wesen sind Wollen und Vorstellen,
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