Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Metadaten

Hauck, Guido; Technische Hochschule Stuttgart [Hrsg.]
Die subjektive Perspektive und die horizontalen Curvaturen des dorischen Styls — Stuttgart: Verlag von Konrad Wittwer, 1879

DOI Seite / Zitierlink: 
https://doi.org/10.11588/diglit.25304#0095
Überblick
loading ...
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
lieber physische und psychische Formenfreude.

Die Art und Weise, wie die Innervationsgefühle auf das Formen-
Wohlgefallen von bedingendem Einflüsse sind, wurde bereits am Schluss
des §. 4 (S. 17) angedeutet. — Eine erschöpfende Erörterung dieses Gegen-
standes muss zwar einer späteren Fortsetzung der vorliegenden Studie
Vorbehalten bleiben. Es mögen jedoch wenigstens einige der wichtigsten
Grundprincipien hier kurz angedeutet werden, um damit eine feste
Basis für die Beurtheilung der im II. Theil auftauchenden ästhetischen
Fragen zu gewinnen. —

1. Wir haben zu unterscheiden zwischen physischem und
psychischem — oder sinnlichem und ästhetischem Formen-Wohl-
gefallen.

2. Untersuchen wir zuerst die Bedingungen des physischen Wohl-
gefallens: so folgt in erster Linie aus dem am Schlüsse von §. 4
Gesagten, dass die Grundbedingung eines befriedigten Gefühls beim
Beschauen das Vorhandensein von bestimmten Wegen ist, denen
das beschauende Auge folgen kann. Solche Wege werden aber nur
durch die Gliederung bedingt. Diese ist hienach als Grundbedingung
des physischen Wohlgefallens anzusehen. Ohne sie steht das Auge
dem Objekt gegenüber wie ein Wanderer in der öden Wüste oder in
der chaotischen Wildniss. .
 
Annotationen