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Universität Heidelberg [Editor]
Akademische Mitteilungen für die Studierenden der Ruprecht-Karls-Universität zu Heidelberg: Sommer-Halbjahr 1902 — 1902

DOI Page / Citation link:
https://doi.org/10.11588/diglit.71029#0061

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Akademische Mitteilungen
FÜR DIE
STUDIERENDEN DER RUPRECHT-KARLS-UNIVERSITÄT HEIDELBERG.

HERAUSGEGEBEN VON J. HÖRNING, DNIVERSITÄTS-BUCHDBUCKEBEI
Fernsprecher 119 HEIDELBERG Hauptstrasse 55 a.
Erscheint wöchentlich und wird unentgeltlich und frei allen Studierenden und Lehrern der Hochschule zugestellt.
Preis bei der Post vierteljährlich 75 Pf?, ausschliesslich Bestellgebühr.
Sommer-Halbjahr 1902. Nr. 8. Samstag, 14. Juni 1902.

Bekanntmachungen der Universitäts-Behörden.

Akademisches Direktorium.
Die akademischen Preisaufgaben für das
Studienjahr 1901/1902 betr.
Die von den fünf Fakultäten für das Studienjahr
1901/1902 aufgestellten Preisaufgaben werden nachstehend
zur Kenntnis der Herren Studierenden gebracht:
Von der theologischen Fakultät:
„Die innere Stellung Konstantin des Grossen zum
Christentum.“
Von der juristischen Fakultät:
„Das Pfandrecht von Forderungen nach römischem
Recht und nach dem Bürgerlichen Gesetzbuch“.
Von der medicinischen Fakultät:
„Die psychomotorischen Störungen in Depressions-
zuständen.“
Von der philosophischen Fakultät:
I. Aus der klassischen Philologie:
„De varronianae doctrinae vestigiis in Vitruvii
libris de architectura.“
II. Aus der Kunstgeschichte:
„Es soll versucht werden, eine Charakteristik der
florentinischen Grabarchitektur des XV. Jahrhunderts
zu geben. Hierbei würde es sich handeln erstens
um den Nachweis, in wie weit die Frührenaissance
an die Kunst des Trecento angeknüpft hat, zweitens
um die Feststellung und Beurteilung der von hervor-
ragenden Künstlern geschaffenen Typen und deren
Variationen und drittens um eine aus der Unter-
suchung der einzelnen Formen zu gewinnende Dar-
legung des Verhältnisses, in welchem die Grabarchi-
tektur zu der monumentalen Baukunst der Zeit steht.“
III. Aus der neueren Geschichte:
„Edmund Burke’s Schriften gegen die französische
Revolution sollen nach ihrem zeitgeschichtlichen,
staatsmännischen und staatstheoretischen Gehalte
beschrieben und in den Zusammenhang sowohl der
persönlichen Entwickelung des Verfassers wie des
politischen Denkens ihres Zeitalters eingefügt wer-
den. “

Von der naturwissenschaftlich-mathematisdien
Fakultät:
„Tyrosin und Leucin sollen auf ihre Fähigkeit
untersucht werden, Diazoestber zu bilden.“
Die allgemeinen Bedingungen der Konkurrenz
sind:
a) der Verfasser muss zur Zeit der Uebergabe seiner
Abhandlung noch hiesiger akademischer Bürger sein;
b) die Abhandlungen sind längstens bis zum 15. Ok-
tober 1902 auf dem Universitäts-Sekretariat abzugeben;
c) der Name des Verfassers muss in einem versiegelten
Umschlag enthalten sein, welcher gleich wie die Abhandlung
mit einem Motto überschrieben ist;
d) die übergebene Abhandlung darf nicht von der Hand
des Verfassers geschrieben sein; wohl aber wird deutliche
und leserliche Schrift verlangt.
Heidelberg, den 22. November 1901.
Der Prorektor:
Hausr:ith.

Akademisches Direktorium.
Diejenigen Herren Studierenden, welche um Erlass des
Honorares eingekommen sind, werden hiermit ersucht, die
Bescheide auf der Universitäts-Kanzlei (Universitäts-
Hauptgebäude, I. Stock) abzuholen.
Heidelberg, den 10. Juni 1902.
Der Prorektor:
Buhl.
Hochschulnachrichten.
Heidelberg, 13. Juni 1902.
Todesfall. Wiederum hat der Tod eine bedeutende
Lücke in den Kreis unserer' Gelehrten gerissen. Der
Oberbibliothekar der Universitätsbibliothek, ordentlicher
Honorarprofessor Geh. Hofrat Dr. Karl Z a n g e m e i s t e r,
ist am Sonntag Morgen im 64. Lebensjahre einem lang-
wierigen, schweren inneren Leiden erlegen. Ein gebore-
ner Thüringer, bekleidete Zangemeister die Stellung an
der hiesigen Universitätsbibliothek seit 1873. Neben
seiner beruflichen Thätigkeit als Bibliothekar war er
auch wissenschaftlich lebhaft thätig. Er galt besonders
als einer der bedeutendsten Kenner lateinischer Inschrif-
ten. Seit der Einsetzung der Reichslimeskommission,
deren Aufgabe hauptsächlich die Herausgabe des be-
 
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