Akademische Mitteilungen
FÜR DIE
STUDIERENDEN DER RUPRECHT-KARLS-UNIVERSITÄT HEIDELBERG.
HERAUSGEGEBEN VON J. HÖRNING, UNIVERSITÄTS-BUCHDRUGKEREI
Fernsprecher 119 HEIDELBERG Hauptstrasse 55 a.
Erscheint wöchentlich und wird unentgeltlich und frei allen Studierenden und Lehrern der Hochschule zugestellt.
Preis bei der Post vierteljährlich 75 Pfg. ausschliesslich Bestellgebühr.
Sommer-Halbjahr 1904. Nr. 12. Samstag, 9. Juli 1904.
Akademisches Direktorium.
Die Exmatrikulation betr.
Diejenigen Herren Studierenden, welche mit Semester-
schluss die Universität verlassen, werden ersucht, dies —
unter Vorlage des Anmeldungsbuches — jetzt
schon auf der Universitäts-Kanzlei anzumelden.
Die Aushändigung der Abgangszeugnisse erfolgt vom
8. August ab gegen
1. Rückgabe der Legitimationskarte,
2. Vorlage der vorgeschriebenen Bibliotheks-Bescheini-
gung,
3. Vorlage der Quittung über Entrichtung der Exma-
trikulationstaxe (10 Mk.).
Heidelberg, den 6. Juli 1904.
Der Prorektor:
Braune.
Universität Heidelberg.
Mittwoch, den 31. August soll in Speyer die feier-
liche Einweihung der Gedächtniskirche der
Protestation stattfinden. Der Ausschuss des
Vereins zur Erbauung dieser Kirche lässt auch die
Studierenden hiesiger Hochschule zu zahlreicher Be-
teiligung auffordern. Indem die evangelischen
Studierenden hiervon in Kenntnis gesetzt werden,
werden diejenigen, die ihre Beteiligung in Aussicht
nehmen, gebeten, sich bei Herrn Professor Gümbel
in Speyer anzumelden.
Heidelberg, 20. Juni 1904.
Der z. Dekan der theologischen Fakultät:
Lemme.
Unter dem Protektorat Seiner Königlichen
Hoheit des Grossherzogs von Baden.
Am 23. Juli d. J. vollendet Kuno Fischer sein acht-
zigstes Lebensjahr. Auf seinen eigenen ausdrücklichen
Wunsch wird jede äussere Feier dieses Tages unter-
bleiben. Um so lebhafter aber ist das Bedürfnis, bei
diesem Anlass in einer für die Zukunft dauernden Ge-
stalt den Dank und die Verehrung für den Mann zu
betätigen, der als einer der geisteskräftigsten Träger
der Tradition aus der grossen Zeit deutscher Philo-
sophie und Dichtung durch den Glanz seiner Vorlesungen,
wie durch die eindringliche Klarheit seiner Werke eine
hervorragende und bedeutsame Stellung in der Bildungs-
geschichte unseres Volkes erworben hat.
Als die geeignete Form dazu erscheint es, an der
Stätte seiner ersten und letzten akademischen Wirk-
samkeit, an der Heidelberger Universität, eine Stiftung
zu begründen, aus deren Mitteln etwa alle fünf Jahre ein
Kuno Fischer-Preis
in Gestalt einer goldenen Medaille oder ihres Wertes
für die beste wissenschaftliche Leistung erteilt werden
soll, die auf dem Gebiete der Geschichte der Philosophie
in Deutschland während des jeweils ablaufenden Lustrums
erschienen ist. Zur Begründung einer solchen Stiftung
wenden wir uns zunächst an den Lehrkörper unserer
Ruperto-Carola; aber wir glauben, dass auch unter
unseren Herren Kollegen an den übrigen deutschen
Hochschulen, dass unter den zahlreichen Zuhörern, die
seit mehr als fünfzig Jahren bewundernd zu Kuno
Fischers Füssen gesessen haben, dass unter den ebenso
zahlreichen Verehrern seiner Schriften vielen es will-
kommen sein wird, sich mit uns zu dieser Ehrung zu
vereinigen, und wir hoffen damit dem Jubilar den gemein-
samen Dank aller der Kreise darzubringen, auf die er
segensreich gewirkt hat.
Der engere Senat der Universität
Heidelberg:
W. Braune, d. Zt. Prorektor.
V. Czerny. L. Lemme. G. Jellinek.
F. Knauff. H. Thode. L. Koenigsberger.
W. Windelband. Th. Curtius.
Beiträge zu der Stiftung des Kuno Fischer-Preises
werden von der Oberrheinischen Bank in Heidelberg,
sowie den Buchhandlungen Bangel und Schmitt (Otto
Petters) und C. Winter (Rochow) entgegengenommen.
Ferien-Kurse.
In den Tagen vom I.—13. August finden in der
Universität Ferienkurse für Lehrer und Lehrerinnen
statt, an denen auch Nichtlehrer teilnehmen können.
Es werden lesen die Herren: Privatdozent Dr. Gaupp:
Ueber die Psychologie der Schulkinder; Prof. Dr. Glück:
Abschnitte aus der Pflanzenkunde; Prof. Dr. Kinder-
mann: Abschnitte der Volkswirtschaftslehre; Geh. Hof-
rat Dr. Knauff: Schulgesundheitslehre; Privatdozent
Dr. Peltzer: Die Geschichte des Heidelberger Schlos-
ses; Privatdozent Dr. Petsch von Würzburg: Das
deutsche Drama im 19. Jahrhundert; Geheime Hofrat
v. Sallwürk von Karlsruhe: Grundgedanken der Er-
ziehungswissenschaft und Anwendung derselben auf das
erste Schuljahr; Professor Dr. Sütterlin: Die deutsche
FÜR DIE
STUDIERENDEN DER RUPRECHT-KARLS-UNIVERSITÄT HEIDELBERG.
HERAUSGEGEBEN VON J. HÖRNING, UNIVERSITÄTS-BUCHDRUGKEREI
Fernsprecher 119 HEIDELBERG Hauptstrasse 55 a.
Erscheint wöchentlich und wird unentgeltlich und frei allen Studierenden und Lehrern der Hochschule zugestellt.
Preis bei der Post vierteljährlich 75 Pfg. ausschliesslich Bestellgebühr.
Sommer-Halbjahr 1904. Nr. 12. Samstag, 9. Juli 1904.
Akademisches Direktorium.
Die Exmatrikulation betr.
Diejenigen Herren Studierenden, welche mit Semester-
schluss die Universität verlassen, werden ersucht, dies —
unter Vorlage des Anmeldungsbuches — jetzt
schon auf der Universitäts-Kanzlei anzumelden.
Die Aushändigung der Abgangszeugnisse erfolgt vom
8. August ab gegen
1. Rückgabe der Legitimationskarte,
2. Vorlage der vorgeschriebenen Bibliotheks-Bescheini-
gung,
3. Vorlage der Quittung über Entrichtung der Exma-
trikulationstaxe (10 Mk.).
Heidelberg, den 6. Juli 1904.
Der Prorektor:
Braune.
Universität Heidelberg.
Mittwoch, den 31. August soll in Speyer die feier-
liche Einweihung der Gedächtniskirche der
Protestation stattfinden. Der Ausschuss des
Vereins zur Erbauung dieser Kirche lässt auch die
Studierenden hiesiger Hochschule zu zahlreicher Be-
teiligung auffordern. Indem die evangelischen
Studierenden hiervon in Kenntnis gesetzt werden,
werden diejenigen, die ihre Beteiligung in Aussicht
nehmen, gebeten, sich bei Herrn Professor Gümbel
in Speyer anzumelden.
Heidelberg, 20. Juni 1904.
Der z. Dekan der theologischen Fakultät:
Lemme.
Unter dem Protektorat Seiner Königlichen
Hoheit des Grossherzogs von Baden.
Am 23. Juli d. J. vollendet Kuno Fischer sein acht-
zigstes Lebensjahr. Auf seinen eigenen ausdrücklichen
Wunsch wird jede äussere Feier dieses Tages unter-
bleiben. Um so lebhafter aber ist das Bedürfnis, bei
diesem Anlass in einer für die Zukunft dauernden Ge-
stalt den Dank und die Verehrung für den Mann zu
betätigen, der als einer der geisteskräftigsten Träger
der Tradition aus der grossen Zeit deutscher Philo-
sophie und Dichtung durch den Glanz seiner Vorlesungen,
wie durch die eindringliche Klarheit seiner Werke eine
hervorragende und bedeutsame Stellung in der Bildungs-
geschichte unseres Volkes erworben hat.
Als die geeignete Form dazu erscheint es, an der
Stätte seiner ersten und letzten akademischen Wirk-
samkeit, an der Heidelberger Universität, eine Stiftung
zu begründen, aus deren Mitteln etwa alle fünf Jahre ein
Kuno Fischer-Preis
in Gestalt einer goldenen Medaille oder ihres Wertes
für die beste wissenschaftliche Leistung erteilt werden
soll, die auf dem Gebiete der Geschichte der Philosophie
in Deutschland während des jeweils ablaufenden Lustrums
erschienen ist. Zur Begründung einer solchen Stiftung
wenden wir uns zunächst an den Lehrkörper unserer
Ruperto-Carola; aber wir glauben, dass auch unter
unseren Herren Kollegen an den übrigen deutschen
Hochschulen, dass unter den zahlreichen Zuhörern, die
seit mehr als fünfzig Jahren bewundernd zu Kuno
Fischers Füssen gesessen haben, dass unter den ebenso
zahlreichen Verehrern seiner Schriften vielen es will-
kommen sein wird, sich mit uns zu dieser Ehrung zu
vereinigen, und wir hoffen damit dem Jubilar den gemein-
samen Dank aller der Kreise darzubringen, auf die er
segensreich gewirkt hat.
Der engere Senat der Universität
Heidelberg:
W. Braune, d. Zt. Prorektor.
V. Czerny. L. Lemme. G. Jellinek.
F. Knauff. H. Thode. L. Koenigsberger.
W. Windelband. Th. Curtius.
Beiträge zu der Stiftung des Kuno Fischer-Preises
werden von der Oberrheinischen Bank in Heidelberg,
sowie den Buchhandlungen Bangel und Schmitt (Otto
Petters) und C. Winter (Rochow) entgegengenommen.
Ferien-Kurse.
In den Tagen vom I.—13. August finden in der
Universität Ferienkurse für Lehrer und Lehrerinnen
statt, an denen auch Nichtlehrer teilnehmen können.
Es werden lesen die Herren: Privatdozent Dr. Gaupp:
Ueber die Psychologie der Schulkinder; Prof. Dr. Glück:
Abschnitte aus der Pflanzenkunde; Prof. Dr. Kinder-
mann: Abschnitte der Volkswirtschaftslehre; Geh. Hof-
rat Dr. Knauff: Schulgesundheitslehre; Privatdozent
Dr. Peltzer: Die Geschichte des Heidelberger Schlos-
ses; Privatdozent Dr. Petsch von Würzburg: Das
deutsche Drama im 19. Jahrhundert; Geheime Hofrat
v. Sallwürk von Karlsruhe: Grundgedanken der Er-
ziehungswissenschaft und Anwendung derselben auf das
erste Schuljahr; Professor Dr. Sütterlin: Die deutsche