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Universität Heidelberg [Hrsg.]
Akademische Mitteilungen für die Studierenden der Ruprecht-Karls-Universität zu Heidelberg: Sommer-Halbjahr 1915 — Heidelberg, 1915

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Nr. 4 (19. Juni 1915)
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https://doi.org/10.11588/diglit.25140#0013
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AKADEMISCHE MITTEILDNGEN

FÜR DIE STUDIERENDEN DER RUPRECHT-KARLS- DNIVERSITÄT ZU HEIDELRERG

Erscheint während des Semesters
monatlich zweimal und wird allen
Studierenden u. Hochschullehrern
unentgeltlich ins Haus geliefert

Herausgegeben von J. Hörning
Universitäts-Buchdruckerei
Hauptstr. 55 a - Fernspr. 419

Anzeigenpreis für 1 0 Zeilen e i n-
spaltig das ganze Semester 20 Mk,,
einmal 3 Mk. - Redaktionsschluss
Donnerstags mittags 12 Uhr

Sommer^Halhjahr 1915

Nr.4

Samstag, 19. Juni 1915

Die Herren Studierenden wollen in ihrem eigenen Interesse ihre Wohnung, sowie jeden
Wohnungswechsel, alsbald dem Postamt (durch unfrankierten Brief oder Postkarte, die
in den nächsten Briefkasten zu stecken oder dem Briefträger mitzugeben sind) anzeigen.

Akademisches Direktorium.

Die akademischen Preisaufgaben für das
Studienjahr 1914/1915 betr.

I. Die von den fünf Fakultäten für das Studien-
jahr 1913/1914 aufgestellten Preisaufgaben werden mit
Genehmigung des Ministeriums des Kultus und Unter-
richts nachstehend nochmals zur Kenntnis der Herren
Studierenden gebracht:

Von der theologischen Fakultät:

„Der kulturelle Hintergrund der Patriarchen-
sagen in der Genesis soll beschrieben und auf seine
Verwendbarkeit für die Zeichnung der Vorgeschichte
Israels geprüft werden.“

Von der juristischen Fakultät:

.Enthielt die formula Publiciana das Erfordernis
der bona fides?

Von der medizinischen Fakultät:

„Studien über Einheilung von Paraffin und
Fettgewebe (eventuell anderen Substanzen) zur Kom-
pression der tuberkulösen Lunge“.

Von der philosophischen Fakultät:

I. Aus dem Gebiete der Volkswirtschaftslehre:

„Es sollen die Fehler der vergleichenden Finanz-
statistik dargelegt, die Fehlerquellen untersucht
und die Möglichkeiten, zu einer Finanzstatistik zu
gelangen, die volkswirtschaftliche Schlüsse erlaubt,
erwogen werden.“

II. Aus dem Gebiete der orientalischen Philologie:

„Die den habylonisch-assyrischen Gottheiten in
den astrologischenlnschriftenzugeschriebenenEigen-
schaften und Handlungen sind eng begrenzt. Die
Fakultät wünscht eine Untersuchung darüber, wie
weit sich der Umkreis der hier ausgedrückten Vor-
stellungen mit denen der religiösen in den Keil-
inschriften niedergelegten Literatur berührt oder
deckt, und wieviel davon eventuell sumerisches
Erbgut sein kann.“

III. Aus dem Gebiete der englischen Philologie:

„Die Eeste des heidnischen Mythus und Aber-
glauhens bei den Angelsachsen“.

Von der naturwissenschaftlich-mathematischen
Fakultät:

„Untersuchungen über den Bau der Statocysten
einiger dekapoder Crustaceen“.

Die allgemeinen Bedingungen des Wettbewerbs
für diese Preisaufgaben sind:

a) der Verfasser muss im Sommersemester 1914
Studierender der Universität Heidelberg gewesen sein;

b) die Abhandlungen sind längstens am 15. Oktober
1915 auf dem Universitäts-Sekretariat abzugeben;

c) der Name des Verfassers muss in einem ver-
siegelten Umschlag enthalten sein, welcher gleich wie
die Abhandlung mit einem Motto überschrieben ist;

d) die übergebene Abhandlung muss in gut leser-
licher Schrift gefertigt sein;

e) die preisgekrönten oder mit einem „accessit“
versehenen Arbeiten verbleihen im Universitäts-Archiv,
diirfen aber unter den gleichen Bedingungen wie die
Inaugural-Dissertationen gedruckt werden.

II. Für das Studienjahr 1914/1915 sind folgende
Preisaufgaben gestellt:

Von der theologischen FaLultät:

„Die religiöse und die ethische Beurteilung des
Krieges.“

Von der juristischen Fakultät:

„Das Wiederaufnahmeverfahren im Strafprozess,
seine Notwendigkeit, seine Mängel und deren Ee-
form.“

Von der raedizinischen Fakultät:

„Plastische Anatomie der Leitungsbahnen des
menschlichen Centralnervensystems.“

Von der naturwissenschaftlich-mathematischen
F akultät:

„Die Idee der Pade’schen Tafel ist in Verfol-
gung mehrerer Ansätze von Hermite und Pincherle
auf den Fall von zwei oder mehr Potenzreihen aus-
zudehnen. Dabei soll nicht nur die formale Seite
des Problems erledigt, sondern auch die Frage der
Convergenz wenigstens nach einigen Eichtungen
untersucht werden.“

Von der philosophischenFakultät werden im Ein-
verständnisse mit Grossh. Ministerium des Kultus
und Unterrichts keine neuen Preisaufgaben gestellt.

Die allgemeinen Bedingungen des Wettbewerbs
für die unter II. genannten Preisaufgaben sind:

a) der Verfasser muss zur Zeit der Uehergabe
seiner Abhandlung noch hiesiger akademischer Bürger
sein und darf noch keinen akademischen Grad hesitzen;

b) die Abhandlungen sind längstens am 15. Oktober
1915 auf dem Universitäts-Sekretariat abzugeben;

c) der Name des Verfasser muss in einem ver-
siegelten Umschlag enthalten sein, welcher gleich wie
die Abhandlung mit einem Motto überschrieben ist;

d) die übergebene Abhandlung muss in gut leser-
licher Schrift gefertigt sein;

e) die preisgekrönten oder mit einem „accessit“
versehenen Arheiten verbleiben im Universitäts-Archiv,
 
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