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Universität Heidelberg [Hrsg.]
Akademische Mitteilungen für die Studierenden der Ruprecht-Karls-Universität zu Heidelberg: Winter-Halbjahr 1897/98 — Heidelberg, 1897-1898

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Nr. 2 (30. Oktober 1897)
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https://doi.org/10.11588/diglit.24657#0014
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1897/98

Heidelbekger Akademisciie Mitteilungen

Nr. 2

Akademisches Direktorium.

Die Unfallversiclierung für Angehörige der
Hochschule hetr.

Zufolge Erlasses Grossh. Ministeriums der Justiz, des
Kultus und Unterrichts vom 17. Juli 1897 Nr. 14087 ist
mit dem Allgem. Deutschen Yersicherungs-Verein in Stutt-
gart ein Unfall-Versicherungs-Vertrag für Angehörige der
hiesigen Universität abgeschlossen worden, nach Massgabe
der nachstehenden Bestimmungen:

Der Allgemeine Deutsche Versicherungs-Verein in Stutt-
gart versichert d i ej e n i g e n S t u d i e r e n d e n d e r U n i v e r-
sität Heidelberg, welche am chemischen und
physikalischen Unterrichte teilnehmen, gegen Un-
fälle, die ihnen während des Unterrichts, bei Vornahme von
Uebungen, oder bei Exkursionen, die in Begleitung eines
Lehrers stattfinden, zustossen sollten:

Als Entschädigung leistet der Verein:

a) bei bleibonder gänzlicher Arbeitsunfähigkeit eine jähr-
liche Bente aus 20000 Mark oder eine dieser Itente ent-
sprechende Abfindungssumme;

b) hei hleibender teilweiser Arbeitsunfähigkeit eine der
lit. a entsprechende, nach dem Grade der Arbeitsunfähigkeit
zu bemessende jährliche Bente oder eine dieser Bente ent-
sprechende Abfindungssumme.

Im Ealle bleibender und dem Grade nach unveränder-
licher, durch sichtbare Körperverletzung hervorgerufener In-
validität wird anstatt der Bente das versicherte Kapital be-
zahlt.

Die Prämie der Studierenden, welche bei der
Quästur b eim Be1egen der Vorlesungen un d
Uebungen pränumerando zu bezahlen ist, beträgt für
das Semester:

a) für das grosse chemische Praktiknm . . Mk. 3.—

b) „ „ „ physikalische „ . . „ —.75

c) „ Studierende, d'ie nur an zwei Nachmit-

tagen der Woche 2—3 Stunden im
physikalischen Institut arbeiten . . „ —.20

d) „ Studierende, die nur an chemischen und

physikal. Experimental- Vorträgen
teilnehmen.„ —.10

Diejenigen Studierenden, ivelche das grosse chemische
Praktikum und das kleine physikalische Praktikum besuchen,
bezahlen nur die für ersteres angesetzte Gebühr -von 3 Mk.

Die Versicherung tritt mit demjenigen Zeitpunkt in
Kraft, an welchem sich der zu Versichernde zu den Vor-
lesungen bezw. Uebungen in die offizielle Liste des be-
treffenden Herrn Dozenten eingetragen hat.

Indem wir hiervon den betr. Studierenden Kenntnis
geben, bemerken wir, dass die Versicherung für die
Studierenden obligatorisch gemacht ist.

Heidelberg, den 20. Oktober 1897.

Der Prorektor:

Georg’ Mcyer.

Philosophisclie Fakultät.

Die Honorarbefreiungsgesuclie betr.

Denjenigen Herren Studierenden der P h i 1 o s o p h i s c h e n
Eakultät, welche Eingaben um Honorarbefreiung einreichen
wollen, wird hierdurch bekannt gemacht, dass nach Fakul-
tätsbeschluss die erforderlichen Eleisszeugnisse auf Eormularen
ausgestellt werden müssen, welche auf dem Universitäts-
sekretariat zu entnehmen und persönlich den betreftenden
Herren Dozenten zu überbringen sind. Von letzteren wird
das ausgestellte Zeugnis direkt dem Dekan der Philosophi-
schen Eakultät zugestellt werden. — Ihren Gesuchen haben die
Bewerber das Anmeldebuch, oder ein Verzeichnis sämtlicher
im letztvergangenen und im laufenden Semester belegten Vor-
lesungen und Uebungen anzufügen, ausserdem aber in den

Gesuchen diejenigen Dozenten namentlich anzufiihren, welche
sie um Ausstellung eines Eleisszeugnisses gebeten haben.

Für diejenigen Herren, welche bisher noch nicht Hono-
rarbefreiung genossen haben, wird bemerkt, dass Aussicht
auf Erfolg nur Gesuche solcher Bewerber haben, welche ihre
besondere Befähigung zum Studium durch entsprechende
Schulzeugnisse nachzuweisen vermögen. Bewerber, welche
im Maturitätszeugnis nicht die Noten „sehr gut“ oder „gut“
(I oder II) erhalten haben, können zunächst Honorarbefreiung
iiberhaupt nicht erlangen; sie dürfen erst dann auf Befreiung
hoffen, wenn sie durch gute Leistungen in seminaristischen
Uebungen ihre besondere Befähigung zu dem von ihnen er-
wählten Studium dargethan haben werden. Einfache Eleiss-
zeugnisse genügen hierzu nicht.

Heidelberg, den 15. Oktober 1897.

D e r D e k a n:

I. V.

Braune.

Lelirkurs im kiinstlerischen und anatomi-
schen Zeichnen

im archäologischen Institut.

Es finden auch in diesem Semester Uebungen im Zeichnen
statt, welche Herr H. Schweitzer, Assistent am archäo-
logischen Institut, leiten wird.

Der Kursus wird unentgeltlich stattfinden, und ist
jeder Studierende berechtigt, an demselben teilzunehmen.
Besondere Vorkenntnisse sind nicht Vorbedingung. Es sind
zwei wöchentliche Stunden in Aussicht genommen.

Behufs Eestsetzung der Teilnehmerliste und Ansetzung
der Stunden werden diejenigen Herren, welche Neigung haben,
sich an den Uebungen zu beteiligen, gebeten, zu einer Vor-
besprechung sich am Samstag, den 30. Oktober, nach-
mittags 2 Uhr, im Direktionszimmer des archäol. Instituts
einfinden zu wollen.

Die Direktion des ärchäol. Instituts
der Universität

v. Dtilm.

lloclisclmlnacliricliten.

Heidelberg, 29. Oktober 1897.

* 50jährige Doktor-Jubiläen. Die medizinische Ea-
kul'tät sandte am 18. Oktober dem Arzt Dr. Joh. Friedrich
Kaiser in Chur, die juristische am 21. Oktober dem Justiz-
rat Dr. Salomon Fuld in Frankfurt a. M., welche beiden
Herren vor fünfzig Jahren hier promoviert haben, das übliche
Glückwunsch- und Erneuerungsdiplom.

* Habilitation. Bei der medizinischen Fakultät hahili-
tiert sich der Assistenzarzt an der chirurgischen Klinik, Herr
Dr. med. WaltherPetersen. Die Probe-Vorlesung findet
Samstag, den 30. Oktober 1897, mittags 12 Uhr im Hörsaal
der medizinischen Klinik statt und hat zum Gegenstand
den „gegenwärtigen Stand der chirurgischen Asepsis und Anti-
sepsis.“ Die eingereichte Habilitationsschrift handelt: „Ueber
Immunisierung und Serumtherapie bei der Staphylomykose.“

* I. Immatrikulation. Bei der am 27. ds. stattgehabten
I. Immatrikulation wurden eingeschrieben: in der theologi-
schen Fakultät 15, in der juristischen 76, in der medizini-
schen 40, in der philosophischen 39, in der naturwissenschaft-
lich-mathematischen Fakultät 62, zusammen 232.*) Vor-
gomerkt sind weitere 37. Die zweite Immatrikulation'_findet
Samstag, 6. November, nachmittags 3 Uhr statt.

*) Wir veröffentliclien an anderer Stelle (Seite 5 dieser Nummer)
die Namen der Neu-Eingeschriebenen.
 
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