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Universität Heidelberg [Hrsg.]
Akademische Mitteilungen für die Studierenden der Ruprecht-Karls-Universität zu Heidelberg: Winter-Halbjahr 1898/99 — Heidelberg, 1898-1899

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Nr. 14 (4. Februar 1899)
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https://doi.org/10.11588/diglit.25134#0109
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Akademische Mitteilungen

FÜR DIE
STUDIERENDEN DER RUPRECHT-KARLS-UNIVERSITÄT HEIDELBERG.

HERAUSGEGEBEN VON J. HÖRNING, UNIVERSITÄTS-BUOHDRUCKEBEI
Fernsprecher 119 HEIDELBERG Hauptstrasse 55 a.
Erscheint wöchentlich und wird unentgeltlich und frei allen Studierenden und Lehrern der Hochschule zugestellt.
Postzeitungs-Preisliste VIII. Nachtrag Nr. 49 a. Preis bei der Post vierteljährlich 75 Pfg. ausschliesslich Bestellgebühr.

Winter-Halbjahr 1898/99.

Nr. 14.

Samstag, 4. Februar 1899.

Zur Beachtung !
Die Herren Professoren, Dozenten und Studieren-
den werden ergebenst gebeten, von unpünktlicher Zu-
stellung der „Akademischen Mitteilungen“ sowie von
Wohnungsänderungen uns gell, sofort benachrichtigen
zu wollen; auch bitten wir die nicht immatriku-
lierten Hörer und Hörerinnen, die das Blatt zu er-
halten wünschen, um Angabe ihrer Wohnungen.
Auswärts wohnende Studierende wollen die Num-
mern entweder jeweils Samstags bei der Geschäfts-
stelle abholen oder das Blatt durch die Post (beim
Postamt des Wohnortes) bestellen; Postzeitungs-Preis-
liste VIII. Nachtrag Nr. 49 a, Bezugspreis 75 Pfg.,
wovon gegen Vorzeigung der Postquittung 60 Pfg. rück-
vergütet werden.
Beiträge für unsere Zeitschrift, welche studen-
tische Angelegenheiten behandeln, werden gern entgegen-
genommen.
Hochachtungsvoll
J. Hörning, Universitäts-Buchdruckerei
Hauptstrasse 55.

Akademisches Direktorium.
Die Herren Studierenden setzen wir hierdurch in Kennt-
nis, dass am 9. Februar, vormittags 10 Uhr in der
Aula eine
Gedächtnisfeier für Richard Rothe
(geb. 28. Januar 1799)
stattlinden wird, bestehend in einem Festaktus, bei dem der
Dekan der theologischen Fakultät die Rede halten wird.
Die Herren Kommilitonen werden hiezu eingeladen mit
dem Anfügen, dass die Gallerie und die Estraden für sie
freigehalten werden. —
Die Vorlesungen fallen an diesem Tage aus.
Heidelberg, den 19. Januar 1899.
Der Prorektor
Dr. Keiner.


Hochschulnachrichten.
Heidelberg, 3. Februar 1899.
* öOjähriges Doktorjubiläum. Zur Feier des fünf-
zigjährigen Doktorjubiläums des Herrn Geheimerat Professor

Dr. Immanuel Bekker veranstaltet die Universität’am
18. Februar, abends 8 Uhr, im Museum einen akademischen
Festkommers.
* Berufung. Herr Professor Dr. Walter König vom
Frankfurter Physikalischen Verein hat einen Ruf an unsere
Hochschule als Professor der theoretischen Physik erhalten.

■ v
Kaiser-Kommers der Studentenschaft.
Wie alljährlich versammelten sich zahlreich im sinnig
geschmückten Museumssaale am Samstag, den 28. Januar
unsere Musensöhne nebst geladenen Gästen, den Lehrern der
Hochschule, Vertretern der städtischen, staatlichen und Mili-
tärbehörden, um in vaterländischer Weise den Geburtstag
unseres Kaisers festlich zu begehen. Nachdem der Kommers
•eröffnet urid -rks -et’ste. Lied , verklungen, war, erhob sich der
Vorsitzende, Herr cand. med. Hoffmann (Leonensiae), zu
folgender mit Begeisterung aufgenommener Rede:
Hochgeehrte Gäste, Kommilitonen!
Zu festlichem Kommers haben wir uns heute hier ver-
einigt, um bei Liederklang, Gläserklingen und Schläger-
klirren, nach alter studentischer Sitte den Geburtstag Seiner
Majestät zu feiern.
Doch warum feiern wir diesen Tag als einzigen auf eine
Weise, bei der mehr wie bei andern Gelegenheiten die Stu-
dentenschaft als Einheit, als geschlossenes Ganze auftritt?
Ist unser Fest nur ein etwas veränderter Nachklang des
Jubels, der nm diese Zeit das ganze Reich beherrscht? Ent-
spricht es nicht vielmehr dem idealen und zugleich nationalen
Sinne der Studentenschaft, die Huldigung, die wir der Person
des Herrschers darbringen, einzureihen unter einen grösseren
nationalen Gedanken, sie aufzufassen als den Ausfluss der
Treue zu unserem gemeinsamen Vaterland?
Der Geburtstag Seiner Majestät soll ein nationaler Fest-
tag sein. An ihm feiern wir zugleich den Geburtstag des
Reiches, den Geburtstag unserer nationalen Einheit. Es hat
vor kurzem ein Professor in Bonn studentischen Korporationen
zum Vorwurf gemacht, die Förderung nationaler Ideen als
Teil ihrer Bestimmungen aufgenommen zu haben, als stünden
sie damit ein, dass es auch nicht national gesinnte Studenten
gäbe. Es ist ja zu wünschen, dass diese optimistische Behaup-
tung sich bewahrheitet, es wäre zu wünschen zur Ehre der
deutschen Studentenschaft. Aber sollen wir deshalb dem
glimmenden Feuer nicht neuen Stoff zutragen, dass es wieder
einmal auflodere zur Flamme heiliger Begeisterung, die auch
die Lauen mit sich fortreisst?
Die nationale Einheit, das ist der Traum unserer Ahnen
gewesen, für. die deutsche Kaiseridee haben die Edelsten der
Nation gerungen, und viele geblutet, manches Blatt der Ge-
schichte der Studentenschaft ist gefüllt mit der Kunde jener
 
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