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Reichenbach griech. deutsche: Wörterbuch,

„Den ursprünglichen Plan, mein Wörterbuch als kein gros-
ses, kritisches, mit Beweisstellen ausgestattetes, und dadurch
unnöthig Im Volumen gesteigertes, sondern als ein Handwör-
terbuch für den Schulbedarf sowohl, als für jeden Liebhaber
der griechischen Sprache, auftreten zu lassen, habe ich un-
verrückt im Auge behalten, ohne doch Irgend etwas auszu-
schliefsen , was den Gebrauch auch nur einigermafsen vermin-
dern könnte. (Die letztere Fhrasls klingt wunderlich. Aef.
erwartete: was die Brauchbarkeit desselben nur
einigermafsen vermehren könnte.) Den analyti-
schen Theil, der in der ersten Ausgabe einen eigenen Anhang
bildete, habe ich in der jetzigen hineingearheitet, und so
nur eine bequeme alphabetische Ordnung hergestellt: von
der sehr bedeutenden, schon durch dre weit sparsamere
Druckeinrichtung in die Augen springenden Vermehrung
und Vervollständigung will ich weiter nicht sprechen,
versichere aber, dafs gerade im I'uncte des Wortreichthums,
ungeachtet ich die Wörter einer strengen Prüfung unterwarf,
und daher manchem in den ersten Bogen aufgenommenen jetzt
schwerlich mehr einen Platz vergönnen würde, mein Wörter-
buch mehr als alle bestehenden enthält. Die logrsche An-
ordnung der Begriffe ist durchgehends aufs strengste
geprüft, und, nachMaafsgabe der Umstände, geändert wor-
den; von der Berichtigung der Wortbedeutungen
gilt das Gleiche; die prosodischen Bezeichnungen,
die Aufnahme schwieriger und seltener Dialect-
iormen, die Bereicherung der, überall wo es nöthig war,
beigefügten Constructior. en, die Vermehrung der Re-
densarten (Gräcismen), machen eine ganz neue Zugabe
der jetzigen Bearbeitung aus; die Ausstattung des natur-
historischen Fachs ist insonderheit vielleicht manchem
diese Branchen cultivirenden Gelehrten willkommen. Die
durchgängig unterlassene Anführung der Auctoritäten wird
niemand vermissen; siegehören, meines Bedünkens, in kein
Handwörterbuch , für so wichtig ich sie auch in einem kriti-
schen Wörterbuche achte, was (welches) auf strikte Bestim-
mung der Zeit und der Sprachart zu sehen hat."
Wir haben absichtlich diese Stelle aus der, übrigens sehr
kurzen, Vorrede ausgehoben, damit sich klar ergebe, was
der Verf. habe leisten wollen, und wie er seinen Zweck er-
reichen zu müssen geglaubt hat. Der gerechteste IVIaafsstab
der Würdigung eines Werkes ist Immer der, den der Verfas-
ser desselben seihst angiebt. Eine andere Frage ist freilich
die, oh sich gewisse Gomhinatioueü von Zwecken wirklich
 
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