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Herfarth, Christian [Hrsg.]; Bartsch, Helmut [Hrsg.]; Universitäts-Gesellschaft <Heidelberg> [Hrsg.]
Heidelberger Jahrbücher: Gesundheit — Berlin, Heidelberg, New York, 50.2006 [erschienen] 2007

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https://doi.org/10.11588/diglit.3464#0030

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18 Christian Herfarth

Pflege und Nutzung einer wissenschaftlich belegten und auf den einzelnen
Patienten ausgerichteten Indikation!

18. RolfVerres und Jochen Schweitzer: Faktor Mensch: Beziehung als Ressource
im „Medizinbetrieb"

Die Mündigkeit und Eigenverantwortlichkeit des Patienten gehört zu seinen
fundamentalen Rechten. Dabei wird davon ausgegangen, dass der Patient die
ihm gegebenen Informationen angemessen verarbeitet und rational entschei-
det. Die „objektiven", wissenschaftlich überprüften Theorien der Medizin de-
cken sich aber nur bedingt mit „subjektiven Theorien" des Laien und Pati-
enten. Es ist daher notwendig, bestimmte Beziehungskulturen in der Medizin
trotz und auch wegen der begrenzten Zeit zu pflegen, um die Atmosphäre
des Arzt-Patienten-Kontaktes zu stabilisieren. So kommt der Psychologie ge-
rade in Zeiten der im Vordergrund stehenden Ökonomisierung die Aufgabe
der Vertrauensförderung zu. Die Psychologie sieht ihr Ziel auch in der psy-
chosozialen und spirituellen Lehrkompetenz für die Behandlung Schwerkran-
ker, wobei große Bedeutung der Beziehung zwischen Ärzten, der Pflege, pfle-
genden Angehörigen und Klinikseelsorgern zukommt. Mit dem Programm
„Das Krankenhaus bekommt Besuch" können durch die Medizinpsychologie
das eigene Selbstverständnis analysiert und der Ablauf bei den verschiede-
nen Aufgaben der einzelnen Berufsgruppen beurteilt werden. Ein ähnliches
Projekt ist: „Wenn ich hier der Chefarzt wäre". Nicht wie üblich wird der Sta-
tus quo abgefragt, sondern man recherchiert nach erwünschten Zuständen.
Nicht selten spielt die Selbstfürsorge der einzelnen Berufsgruppen im Kran-
kenhaus „als Ort von Lebenskunst" eine ganz spezielle Rolle. Es entstehen ef-
fektive Präventionsprogramme gegen Aufmerksamkeitsstörungen, Burn-Out-
Prozesse und Depression.

19. Thomas Rabe und Thomas Strowitzki: Anti-Aging-Medizin auf dem Weg
zur Wissenschaft

Unter dem Begriff „Life-style- und Anti-Aging-Medizin" haben sich vielerorts
und nicht allein in Kliniken und Krankenhäusern, sondern auch in der freien
Praxis oder in Verbindung mit Hotelbad- und Sporteinrichtungen „Wohlfühl"-
(Wellness-)Initiativen und -programme entwickelt, die sozusagen ein neues
„Krankheits- und Beschwerdebild professionalisieren". Es handelt sich um eine
„weiche Medizin", für die es nur teilweise wissenschaftliche Belege gibt. Im
Vordergrund stehen bisher Hypothesen, Hoffnungen und „gefühlter" Erfolg.
Die Autoren geben hier eine Übersicht über Belegtes und Hypothetisches. Die
These lautet „Gesund sterben, aber nicht zu früh" oder formuliert aus einer
etwas anderen Perspektive: „In Würde altern".

Heidelberger Jahrbücher, Band 50 (2006)

C. Herfarth (Hrsg.) Gesundheit

© Springer-Verlag Berlin Heidelberg 2007
 
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