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Herfarth, Christian [Hrsg.]; Bartsch, Helmut [Hrsg.]; Universitäts-Gesellschaft <Heidelberg> [Hrsg.]
Heidelberger Jahrbücher: Gesundheit — Berlin, Heidelberg, New York, 50.2006 [erschienen] 2007

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https://doi.org/10.11588/diglit.3464#0032

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20 Harald zur Hausen

oder doch zumindest erleichtert. Schematisch lässt sich ein solches Wechsel-
spiel etwa wie folgt aufzeigen:

Klinik

Hypothesen

Grundlagenforschung

Abb. 1. Beziehung zwischen klinischer und Grundlagenforschung

Beide Bereiche sollten über die Entwicklung und Transfer geeigneter Ar-
beitshypothesen, etwa aus der Grundlagenforschung in die Klinik und von der
Klinik in die Grundlagenforschung sich wechselseitig befruchten und anregen.
Sie sollten in ihrer Bedeutung auch gleichgewichtig und zusätzlich räumlich
aufeinander angewiesen sein. Bestehen bei uns Voraussetzungen für solche
Strukturen?

Neben der Hochschulmedizin ist die Gesundheitsforschung in deutlichem
Umfang in der Helmholtz-Gemeinschaft Deutscher Forschungszentren (HGF),
in der Leibniz-Gesellschaft (WGL), in der Max-Planck-Gesellschaft (MPG),
der Fraunhofer-Gesellschaft (FG) und in den Ressort-Forschungsinstituten
des Bundes und der Länder vertreten. In der Hochschulmedizin sind in er-
kennbarem Umfang Bemühungen sichtbar, Grundlagenforschung und Klinik
zusammenzuführen - in besonderer Weise gestützt durch spezifische Program-
me der Deutschen Forschungsgemeinschaft - auch wenn die vorhandenen
Grundstrukturen, die traditionelle Abgrenzung der Institute untereinander
und von den Kliniken den Spielraum von vornherein einschränken. Wie steht
es in dieser Hinsicht mit den außeruniversitären Forschungsstätten, die alle
einer intensiven externen Evaluation unterzogen wurden und dabei deutliche
Unterschiede im Leistungsprofil aufwiesen?

Die Gesundheitsforschung ist in allen genannten außeruniversitären Ein-
richtungen vertreten, wenn auch in einigen davon (Max-Planck-Gesellschaft,
Fraunhofer-Gesellschaft) in eher marginalem Umfang. Ihr Anteil liegt in der
Helmholtz-Gesellschaft und der Leibniz-Gesellschaft in einem Bereich zwi-
schen 15-25 Prozent der dort geförderten Aktivitäten. In diesen Institutionen
sind Bemühungen erkennbar, diesen Bereich, der in einzelnen Einrichtungen
über das gesamte Bundesgebiet verteilt ist, in neuen Organisationsformen zu-
sammen zu fassen.

Von wenigen Ausnahmen abgesehen, wird in den außeruniversitären Ein-
richtungen vorrangig biomedizinische Grundlagenforschung betrieben, durch-
 
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