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Herfarth, Christian [Editor]; Bartsch, Helmut [Editor]; Universitäts-Gesellschaft <Heidelberg> [Editor]
Heidelberger Jahrbücher: Gesundheit — Berlin, Heidelberg, New York, 50.2006 [erschienen] 2007

DOI Page / Citation link:
https://doi.org/10.11588/diglit.3464#0109

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Moderne Radioonkologie

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Schädelbasis in Nachbarschaft zu Sehnerven und Sehnervenkreuzung würde
das zum Beispiel ein hohes Risiko für Sehstörungen bis hin zur Erblindung
bedeuten.

Ein großer Fortschritt für die Therapie solcher Tumoren war die Entwick-
lung der intensitätsmodulierten Strahlentherapie (IMRT). Bei der konventio-
nellen Strahlentherapie, auch bei den oben genannten Präzisionstechniken,
werden klassische offene Strahlenfelder verwendet, bei denen das gesamte
Feld mit einer homogenen Dosis bestrahlt wird (Abb.sA). Im Gegensatz hier-
zu kommen bei der IMRT Strahlenfelder zum Einsatz, bei denen die Dosis
nicht homogen über das Strahlenfeld appliziert wird, sondern sondern eine
inhomogene Strahlenintensität aus einer Einstrahlrichtung (z. B. durch Über-
einanderlagerung mehrerer so genannter Subfelder) verwendet wird (Abb. 5B).

] High intensity | Low intensity

Abb. 5. Klassische offene Strahlenfelder (A) im Vergleich zu „intensitätsmodulierten"
Strahlenfeldern bei der IMRT (B)

Vorteile bietet die IMRT insbesondere für Tumoren an der Schädelbasis,
da dort Risikoorgane wie Sehnerven, Hirnstamm und Rückenmark in enger
Nachbarschaft lokalisiert sind (Abb. 6). Aber auch für Tumoren im Kopf-Hals-
Bereich bietet die IMRT einen entscheidenden Vorteil im Vergleich zur kon-
ventionellen Strahlentherapie: Mittels IMRT ist es möglich, die im Kopf-Hals-
Bereich liegenden Speicheldrüsen zu schonen und somit eine strahlentherapie-
bedingte Mundtrockenheit und Sprachstörungen zu vermeiden, während der
Tumorbereich trotzdem mit einer hohen Dosis bestrahlt werden kann somit
kontrolliert werden kann [8]. Mit einer konventionellen Bestrahlung stellen
sich bei allen Patienten Mundtrockenheit und Sprechprobleme ein. Durch die
 
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