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Antiquariat V. A. Heck
Katalog (Nr. 80): "Wer vieles bringt, wird manchem etwas bringen": eine Sammlung schöner Bücher und Stiche, darunter wertvolle Werke aus den Gebieten der Naturwissenschaft, Medizin, Militärkostüme, französische Stiche des 18. Jahrhunderts, Berufsdarstellungen, Holzschnittbücher, der erste Himmelsglobus von Wilhelm Blaeu, 1602, eine umfangreiche Sammlung von Jagdstichen von Ridinger — Wien: Buch- und Kunstantiquariat, Autographenhandlung V. A. Heck, 1939

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https://doi.org/10.11588/diglit.52289#0018
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Deutsche Illustrierte Bücher des 18. Jahrh.

Reichsmark
66 Sadeler, Philipp. — Drexelius, Hier. Orbis Phaethon hoc est De universis.vitiis Lin-
guae Pars Prima (Altera) 2 Bde. Monachii, ap. Melch. Segen & Nie. Henricum, 1629.
12°-. Mitgest. Titelkupfer u. 23 Kupfer tafeln (den Buchstaben des Alpha-
betes entsprechend) von Phil. Sadeler. Schwsldrbde. d. Zeit m. teilweise fehlen-
den Bändern. Tadellos erhalten. 85.—
Erste seltene Ausgabe; das Werk ist weder bei Nagler noch bei Graesse erwähnt. D i e
schönen Kupfer in scharfen Abdrucken haben oben den betreffenden Buchstaben, der
auf ein Wort Bezug hat, das sich auch stets auf d. Kupfer findet, z. Bsp. „Detractio, Hypocritica Lingua,
Querula Lingua, Vindicans Lingua“. Die Kupfer selbst sind allegorisch-symbolische Darstellungen, die .
auf das betreffende Kapitel Bezug haben.
67 — Ders. Aeternitatis prodromus mortis nuntius quem sanis, aegrotis, moribundis
sistit. Monadiii, ap. Melch. Segen et Nie. Henricum, 1628. 12°. 14 nn. B1L, 455 SS. Mit
gest. Tit. u. 3 Kupfern, gest. v. Ph. Sadeler. Blindgepr. Pgtbd. auf Holz m.
2 Schließen. 50.—
Sommervogel III, 191, 10. Cat. Minns Nr. 166. Erste Ausgabe dieses seltenen Buches.
Schönes Exemplar; die überaus reizvollen Kupfer v. Sadeler in scharfen Abdrucken. Während diese erste
Ausg. in München herauskam, erschien 1633 eine zweite in Köln.
Philipp Sadeler ist der Sohn des älteren Rafael Sadeler u. erhielt in München seine artistische
Bildung; er stach meistens für Buchhändler. Nagler erwähnt ein Werk „Infernus Damnatorum carcer,
München 1631“, das wohl eine Fortsetzung vorliegenden Buches ist, das Nagler unbekannt blieb.
68 Typus mundi in quo eins calamitates et pericula nec non Divini, humanique amoris
antipathia, Emblematice proponuntur a R. R. C. S. I. A. (Rhetoribus Collegii Soc.
Jesu Antverp.). Antverpiae, ap. Joan. Cnobbaert, 1627. 12°. 240 SS. Mit gest. Tit.,
T i t e 1 k. u. 32 g a n z s e i t. Kupfern nach Phil. v. M a 11 e r y, gest. v. J.
Cnobbaert. Biegs. Pgt. Etwas braunfleckig u. abgegriffen, Titel leicht beschädigt,
das letzte Bl. m. Inhalt fehlt (?). Gebrauchsspuren. 65.—
Nagler IX, 215. Seltene, erste Ausgabe eines der reizendsten Embleme-
b ü c h e r; die feinen Stiche, die an Qualität den Wierix’schen durchaus ebenbürtig sind, stellen meist
Engel dar, die verschiedenen Beschäftigungen, meistens in Verbindung mit der Weltkugel nachgehen; zu
jedem Bild ein langes lateinisches Gedicht, ein französischer Vierzeiler u. ein holländ. Gedicht. Die
Kupfer zeigen u. a. eine Darstellung der ,,1 a t e r n a m a g i c a“, Engel bei einer Art Billard-
spiel, beim Ballspielen in einer Allee, bei einer Art Ballspiel in eingezäuntem Feld, wobei die
Bälle mit Schaufeln gesdioben werden; beim Schleifen eines Pfeiles mittels eines Schleifsteines mit
Fußbetrieb usw.
69 Weigel, Christoph. Orbis terrarum in nuce . . . Die Welt in einer Nuß, oder kurtzer
Begriff der merkwürdigsten Welt-Geschidite . . . (samt Fortsetzung:) Gedenckwürdig-
keiten des jetzt lauffenden 18. Jahrh. . . . Nürnberg, Weigel, 1722 u. 1739. 4°. 19 SS.,
4 nn. Bll., 610 SS., 7 Bll.; 8 nn. Bll., 274 SS., 13 Bll. Reg. Mit 2 doppelbla ttgr.
T i t e 1 k u p f e r n u. 65 g e s t. Tafeln (in der Fortsetz, doppelblattgr.). Blindgepr.
Pgtbd. (Schließen fehlen). Gebrauchsspuren; einige kleinere Beschädigungen i. w.
Rand ohne Textverlust. 40.—
Lanckororiska I, 51 mit ausführlicher Würdigung der Weigel’schen Arbeiten. „Selbst das Gebiet
des Kinderbuches gehörte in sein Bereich: im Jahr 1722 erschien bei ihm „die Welt in einer Nuß . . .“,
ein Werk allgemeinen Wissens, dessen Tafeln gleichermaßen zur Belehrung Erwachsener als auch
für die Jugend bestimmt sind.“
70 — Biblia ectypa. Bildnußen auß Heiliger Sdirifft Deß Alten-Testaments, Erster
(Zweiter) Theil Regenspurg 1697. Kl.-4°. 2 gest. Titel u. 399 Kupferstiche.
Hldrb-d. m. Ecken. Etwas abgegriffen, aber breitrandig. 100.—
Vgl. Nagler VIII, S. 66 u. IV, S. 292. Seltene B i 1 d e r b i b e 1, die bei Lanckoronska u. in den
einschlägigen Bibliographien fehlt. Jedes Kupfer trägt oben das latein. Bibelzitat in einer Zeile u. deutsch
in 3 Zeilen wiederholt. Am Anfang tragen 5 Kupfer folgende Vermerke (auch abgekürzt) G(eorg)
C(hristoph) Eimmart del., J(ohann) U(lrich) Kraus sc. Es ist anzunehmen, daß alle Kupfer v.
E i m a r t gezeichnet u. v. Kraus gestochen sind. Nagler erwähnt 2 ähnliche Werke, so besonders eine
„Historische Bilderbibel; Augsburg 1700 u. 1705“ in 5 Teilen mit 135 Blättern.
Über Joh. Ulr. Krauß (1655—1719) vgl. die ausführliche Würdigung bei Lanckoronska I, S 21; auch
dort wird nur eine „Histor. Bilderbibel, 1698 u. 1700“ erwähnt, während unsere „Biblia ectypa“ das
Datum 1 6 9 7 trägt.
71 — Viel nutzende und erfindungen reichende Sinnbild-Kunst, oder Hierogly-
phische Bilder, Vorstellung der Tugenden, Laster . . . Nürnberg, Job. Christ. Weigel,,
o. J. (ca. 1700). Kl.-4° Gest. Titel, 72 SS. M iit 25 K u p f e r t a f e 1 n, enth. je 12
Emblemdarstellungen in Rund forma t. Späterer Lnbd. 25.—
Über Weigel vgl. Lanckoronska I, 48—52. Die 300 gest. Embleme sind Umrißzeichnungen; ein aus-
führliches deutsches, latein. u. französ. Register mit d. jeweiligen Schlagwort ist beigefügt. Einige d.
Embleme sind m. e. kleinen Kreuz m. roter Tinte versehen, sonst tadelloses Exemplar.
 
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