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Antiquariat V. A. Heck
Katalog (Nr. 80): "Wer vieles bringt, wird manchem etwas bringen": eine Sammlung schöner Bücher und Stiche, darunter wertvolle Werke aus den Gebieten der Naturwissenschaft, Medizin, Militärkostüme, französische Stiche des 18. Jahrhunderts, Berufsdarstellungen, Holzschnittbücher, der erste Himmelsglobus von Wilhelm Blaeu, 1602, eine umfangreiche Sammlung von Jagdstichen von Ridinger — Wien: Buch- und Kunstantiquariat, Autographenhandlung V. A. Heck, 1939

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https://doi.org/10.11588/diglit.52289#0020
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16 Französische Literatur — Geographie, Globen, Atlanten
, . . Reichsmark
Original-Ausgabe. Die sieben großen Tafeln, den Aufzug zum Turnier, die Aufstellung im Amphi-
theater, Ring- u. Kopfrennen darstellend, sind v. J. S i 1 v e s t r e; sie zeigen den Innenhof des königl.
Palais, Straßenzüge u. Teilansichten v. Paris; die eingedruckten Kupfer zeigen Kavaliere in Phantasie-
kostümen und sind von F. Chauveau gestochen. Das Turnier sollte eine Wiederholung der mittel-
alterlichen Turniere sein, wie sie in Italien Ende des 16. u. Anfang des 17. Jahrh. Mode waren.
Schönes Exemplar im Original-Maroquin-Einband mit Wappen Ludwigs XV. von Padeloup.
Siehe die Abbildung auf Tafel III.
79 Prevost, l’abbe. Oeuvres dioisies. 39 Bde. Amsterdam et Paris 1783—85. 8°. M i t
1 Portr. u. 80 Kupferstichen von Marillier, g e s t. v. B i o s s e, D e-
launay, Delvaux, Ponce, Texier u. a. Marmor. Ldrbde. d. Zeit m. Rücken-
vergold. u. 2 roten Schildern. Die Einbände sind nicht ganz tadellos erhalten, von den
Schildchen fehlen stellenweise die Ecken, die Rücken hie und da oben oder unten
etwas abgewetzt; das Leder auf den Decken teilweise gesprungen mit stellenweisem
Verlust der Goldfilleten. 120.—
Cohen-Ricci 825 zählt nur 78 Kupferstiche u. 1 Porträt, während unser Exemplar 80 Tafeln hat. In
Bd. 24 sind die fehlenden SS. 533—48 handschriftlich ergänzt; die Lage scheint schon beim Einbinden
gefehlt zu haben. Selten!
80 Retif de la Bretonne. (L’annee des dames nationales.) Les Provinciales: ou Histoires
des Filles et Femmes des Provinces de France . . . Janvier . . . Decembre. A Paris,
chez J. B. Garnery o. J. (1791—94). 8°. 12 Teile in 6 Bdn. M i t 28 (statt 31) Kupfern.
Alte rote Mquinbde. m. Rückenvergold.; die Deckel neu überzogen. Von unbedeuten-
den Gebrauchsspuren abgesehen schönes Exemplar; etwas knapp beschnitten. 150.—
Jacob, Bibliogr. de Restif, S. 344—368, wo genaue Beschreibung u. Inhaltsangabe. Die Kupfer in guten
Abdrucken; es fehlen folgende (der Num. Jacobs folgend): 21 (Juni), 26 (August) u. 30 (Oktober). Die
Mehrzahl dieser Kupfer stammt aus dem „Paysan perverti“ u. aus den ,,Contemporaines‘‘.
Das Werk wurde unter dem Titel ,,L’annee des dames“ in 2500 Exemplaren gedruckt, aber größten-
teils wieder eingestampft, da es keinen Absatz fand. Später klebte der Verleger Garnery auf die Titel
der noch vorhandenen Exemplare den neuen Titel: „Les Provinciales“ auf und brachte es so wieder in
den Handel.
Selten, wie alle Ausgaben Retif s. Was den Text u. die Titel u. Verlagsanzeigen
betrifft, ist das Werk komplett; fast in allen nachweisbaren Exemplaren fehlen Kupfer, da bei Zusam-
menstellung der Restexemplare wohl nicht alle vorrätig waren. Vgl. auch Cohen-Ricci 884—85.
81 Voltaire, Francois Marie Arouet. Oeuvres completes. 70 Bde. Basle, J. J. Tourneisen,
1784—89. Mit 92 (statt 93) Kupfern nach Moreau, gest. v. Baquoy,
Duclos, Simonet u. a. und 6 (statt 14, resp. 19) gest. Porträts. Alte hell-
braune Kalbldrbde. m. Ecken u. roten u. schwarzen Schildern. Einbde. teilweise
etwas beschabt. 350.—
Vgl. Cohen-Ricci 1042 ff. Es handelt sich um die Kehler-Ausgabe, die aber merkwürdiger Weise hier
mit dem oben zitierten Verlegervermerk vorliegt, wovon bei Cohen-Ricci nichts erwähnt wird; textlich
und den Kupfern nach stimmt sie vollkommen mit der Kehler-Ausgabe überein (soweit sie hier nicht
fehlen).
Die Kupfer sind in guten Abdrucken vorhanden. In Bd. 44 fehlt ein Kupfer zu den Romanen, ferner
Porträts bei den Bänden 11 (3), 32, 47, 64, 67 u. 68, hingegen ist in Bd. 10 ein Porträt mehr vorhanden.
Stellenweise das Papier gebräunt, sonst gut erhalten.

Geographie, Globen, Atlanten.
82 Der erste Himmelsglobus.
Von Wilhelm Blaeu,
Amsterdam 1602.
Der Globus hat einen Durchmesser von 24 cm und ruht auf einem zeitgenössischen
einfachen Holzgestell mit vier, einmal abgesetzten Säulen, die auf Kugeln stehen.
Unten eine einfache kreisrunde Platte. Der Horizontalkreis ist mit bedrucktem Papier
überzogen, das stellenweise beschädigt, im großen und ganzen jedoch gut sichtbar
ist. Die Kugel dreht sich innerhalb eines Meridiankreises aus Messing mit einer
Gradeinteilung, oben eine kreisrunde Scheibe mit Stundeneinteilung (wohl jüngeren
Datums). Sie ist mit Segmentstreifen aus Papier überzogen. Gut erhalten, von einem
geschickt restaurierten Sprung und einigen kleinen Abschürfungen abgesehen.
Die Sternbilder des Himmels sind in herkömmlicher Art durch Figuren (Tiere,
Schiffe etc.) gekennzeichnet, die hier in wirklich künstlerischer Vollendung zu sehen
sind. Die Sterne sind bis zur sechsten Größe dargestellt. Es ist eine eigene Tabelle
zur Bestimmung der Nebel vorhanden. Außer den 48 Sternbildern des Ptolaemeus gibt
er noch zwei weitere, ferner mehr als 10 Sternbilder am südlichen Himmel. Eine Le-
gende bei dem Sternbild „Cepheus“ lautet: „Haec stupendae magnitudinis stella in-
solito fulgore anno 1572 in Cassiopeia sede amicuit.“ (Dieser Stern von großer Größe
und ungewöhnlicher Brillianz erschien 1572 im Sternbild der Cassiopeia.) Im Stern-
 
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