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Antiquariat V. A. Heck
Katalog (Nr. 80): "Wer vieles bringt, wird manchem etwas bringen": eine Sammlung schöner Bücher und Stiche, darunter wertvolle Werke aus den Gebieten der Naturwissenschaft, Medizin, Militärkostüme, französische Stiche des 18. Jahrhunderts, Berufsdarstellungen, Holzschnittbücher, der erste Himmelsglobus von Wilhelm Blaeu, 1602, eine umfangreiche Sammlung von Jagdstichen von Ridinger — Wien: Buch- und Kunstantiquariat, Autographenhandlung V. A. Heck, 1939

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https://doi.org/10.11588/diglit.52289#0034
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30

Medizin

Reichsmark
Sehr schönes Exemplar der zweiten, in Graz gedruckten Folio-Aus-
gabe; die späteren Ausg. erschienen alle nur mehr in Quart.
Dieses Werk ist wohl das meistaufgelegteste populärwissenschaftliche medizinische Werk des frühen
18. Jahrh. Es enthält eine Fülle von Hausrezepten, die besonders jetzt wieder durch das Vordringen
der Homöopathie aufschlußreich sein dürften.
115 — Dass. Wien, Leop. Voigt, 1704. 4°. 2 nn. Bll., 499 SS. u. 120 SS. u. 5 Bll. Register für
das „Koch-Buch“. Mod. grüner Ldrbd. m. reicher Vergold, auf Deckeln u. Rücken.
Der Titel zu e. Drittel handsdiriftl. ergänzt, sonst gut erhalten. 30.—
Mit dem ausführlichen u. interessanten Kochbuch, das in den früheren Ausgaben noch nicht vor-
handen ist.
116 Francisei, Joh. De certa ratione iudicandi ex Urinis. Libri Quatuor. Venetiis, Hier.
Polus, 1578. 8°. 4 nn. Bll., 94 num. Bll., 10 Bll. Index. Mit D r u c k e r m. u. I n i t i a-
1 e n. Biegs. Pgt. m. Goldpress. (Bänder fehlen). . 20.—
Vgl. Hirsch II, 423. Schönes Exemplar. Der Verf. ist zu Ripen in Jütland 1532 geboren, studierte in
mehreren europ. Städten u. wurde schließlich Professor der Medizin in Kopenhagen (1551).
117 Gersdorff, Hans v. Feldbuch der wundartzney. O. O. u. D. (Straßburg, Job. Schott, ca.
1517—18.) Fol. 4 nn. Bll., 84 num. Bll (von denen Bl. 82 fehlt). M i t 24 (statt 25) meist
ganzseitigen Holzschnitten. Alter grüner Pgtbd. Einige Gebrauchsspuren,
Titel etwas fleckig u. gebräunt, sonst schönes Exemplar mit den Holzschnitten in
guten Abdrucken. 580.—
Überaus seltene, bibliographisch unbeschriebene Ausgabe der be-
rühmten Gersdorff’schen Wundarznei, die auch, soweit wir feststellen
konnten, in allen öffentl. deutschen Bibliotheken fehlt.
Die Ausgabe hat die gleichen Illustrationen, die von denselben Holzstückcn abgedruckt wurden, wie
die datierte Ausg. bei Schott 1517 u. audi Wort für Wort denselben Text, ist aber in einer kleineren
Type (47 Zeilen) gedruckt u. umfaßt nur 88 (gegen 98) Blätter. Ein kleiner Holzschnitt (hl. Matthias),
der sich in der Ausg. v. 1517 auf Bl. 19 findet, ist hier-nicht vorhanden. Ob die vorliegende Ausgabe
oder die datierte von 1517 die frühere ist, konnten wir nicht feststellen; da 2 Holzschnitte das Datum
1517 tragen, kann sie jedenfalls nicht früher erschienen sein.
Die interessanten Holzschnitte stellen dar: Hlg. Cosmas u. Damian (Titel), Aderlaß, Trepanation,
Schienung, Amputation, chirurgische Instrumente. Die datierte Ausg. v. 1517 hat noch 2 große Holz-
schnittafeln (Skelettmann u. Eingeweidemann), die aber auch dort meist fehlen, da sie wegen des großen
Formates nicht in das Werk passen u. häufig als Wandtafeln verwendet wurden. Ob sie auch dieser
Ausgabe zugehören, konnten wir nicht feststellen.
Vgl. Choulant-Frank, Anatomische Inkunabeln, Choulant, Graph. Inkunabeln S. 85—86; Muther 1387,
Siehe die Abbildung auf Seite 29.
118 Hundswut. — Anleitung, Allgemeine, zur Vorbeugung sowohl, als zur Heilung der
Hundswuth. Wien, J. Th. Edler v. Trattner, 1783. 8". 56 SS. Br. 5.—
119 Paracelsus, Theophrast von Hohenheim. Des Hochberümptesten / vnd weiterfarnesten
/ der beiden artzney Doctors Paracelsi grosse wund artzney von allen wunden / stich /
sdhüß / bränd / biß / beynbruch . . . Außgeteylt in drey Tractaten . . . Ulm, Hans
Varnier, 1536. Fol. 60 nn. Bll., das letzte Bl. m. d. Druckermarke Hans Varniers.
Pgtmskptbd. Ganz unbed. fleckig; einige Randbemerk. v. alter Hand. 200.—■
Sudhoff I, 18, 14 (ohne das Druckerzeichen!). Äußerst seltene frühe, wahrscheinlich
erste Ausgabe.
Die Hinweise darauf, daß das Ganze das erste Buch eines größeren Werkes ist, sind vom Verleger
offenbar geflissentlich getilgt; in der Ausgabe von Steyner, Augsburg vom gleichen Jahr wird diese
vorliegende Ausgabe ausdrücklich erwähnt. Obwohl auch Hans Varnier durch kaiserl. Privileg geschützt
zu sein auf dem Titel angibt, hat Paracelsus diese neue Ausg. bei Steiner erscheinen lassen. Ob nun
die Steine r’s ehe Ausg. früher erschien oder die bei Varnier 1 ä ß t selbst
Sudhoff offen. Die Ulmer Beschlußrede ist umfangreicher als die Augsburger und ein von dieser
durchaus abweichendes scharf polemisches Schriftstück. ,,D er letzte Bogen der Ulmer Aus-
gabe (12 Seiten) ist jedenfalls Hohen hei m’s ches Geisteswerk von zweifel-
losester Echthei t.“ (Sudhoff.)
Von dem vorliegenden Ulmer Druck konnten wir kein Exemplar in den letzten Jahrzehnten im
Handel nachweisen.
Siehe die nebenstehende Abbildung.
120 Schäffer, Joh. Gottl. Die Kraft und Wirkung der Electricitet in dem mensdil. Körper
u. dessen Krankheiten besonders bey gelähmten Gliedern . . . Regensb., E. F. Bader,
1752. 8°. 7 nn. Bll., 92 SS. Mit Titel kupfer. Pappe. 18.—
Hirsch V, 201. Verf. war Leibarzt d. Fürsten v. T h u r n u. Taxis. Das Titelk. stellt einen Patien-
ten dar, durch dessen gelähmte Füße elektr. Ströme geführt werden.
121 Wittich, Joh. Vade mecum. Das ist: Ein Künstlich New Artzneybuch ... 2 Teile in
1 Bd. Lpzg., Joh. Beyer, 1595—96. 4°. 12 nn. Bll., 508 SS. u. Reg.; 16 nn. Bll., 121 num.
Bll. u. Reg.; Anhang: Libellusde infantilium aegritudinum medi-
catione . . . Ebendort 1596. 7 nn. Bll., 134 SS. u. Register, dessen Schluß fehlt. Alter
Schwsldrbd. (defekt). Gebrauchsspuren; gegen Ende etwas braunfleckig. 25.—
Nicht bei Hirsch! Verf. war „Stadt-Medicus zu Arnstadt“. Umfangreiches popu-
läres Arzneibuch mit genauen Registern. Besonders bemerkenswert der ausführliche Anhang:
New Artzneybuch Wittichii von kleinen Kindern.
 
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