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M. »W
Ser Kulturkampf in Mexiko f Aus aller We«
Weitere radikale Maßnahmen
DNB. Mexiko-Stadt. 27. Okt.
Der Kirchenkampf in Mexiko nimmt mit
jedem Tag schärfere Formen an. Wie der „Excel-
fior" aus Culiacan im Staate Sinaloa berichtet,
hat der Gouverneur dort am Freitag abend das
VerbotderEottesdien st «sämtlicher
Konfessionen angeordnet und die städti-
schen Behörden im ganzen Staate angewiesen,
die Kirchen behördlich zu schließen. Auch
aus Acapulco liegen Nachrichten von einem völ-
ligen Verbot aller Gottesdienste vor. In der
Hauptstadt Mexiko ist man bisher noch nicht so-
weit gegangen. Am Samstag morgen umlager-
ten jedoch Tausende von Gläubigen aus allen
Schichten der Bevölkerung mit ihren Kindern
die Kathedrale, um Taufen, Firmungen usw.
vornehmen zu lassen, da man auch in der Haupt-
stadt mit einer Schließung aller Kirchen rechnet.
Für die am Sonntag morgen von der Regie-
rungspartei und den radikalen Arbeiterverbän-
den vorgesehene Massenkundgebung für den sozia-
listischen Schulunterricht, an der schätzungsweise
150 ovo Personen teilnehmen werden, befürchtet
Wan Ausschreitungen, da mit Eegenkundgebun-
8en der kirchlich eingestellten Vevölkerungskreise
gerechnet wird.
Kundgebung -er SoziaWen
DNB, Mexiko-Stadt, 29. Okt Bom Mittelbal-
wn des Nationalpalastes nahm Präsident Ro -
vriguez im Beisein der Mitglieder des Kabi-
Neue Enthüllungen
Ävtzd Georges
DNB. London, 28. Okt.
Lloyd George, der durch seine Enthüllungen im
vierten Band seiner Kriegserinnerungen über
-ie nutzlose Opferung von 400 009 britischen Sol-
lten, für die er den damaligen britischen
Oberbefehlshaber Lord Haig verantwortlich
wachte, Aufsehen und zum Teil Entrüstung be-
sonders in militärischen Kreisen hervorgerufen
hat, läßt jetzt im „Sundy Chronicle" erklären,
lwß das was er über Haig gesagt habe, nichts
Idi im Vergleich zu dem, was er in weiteren
Bänden seiner Kriegserinnerungen über andere
britische Generäle sagen werde.
Lloyd Georges Sekretär erklärte dem Blatt
zufolge, Haig und Robertson hätten das britische
Kabinett über die gesamte Aktion von Paschen-
baele getäuscht. Wenn die britische Führung bei
Baschendaele schlecht gewesen sei, so sei sie wäh-
rend des darauffolgenden Frühjahrs zur Zeit
großen deutschen Angriffes noch schlimmer
gewesen. Der nächste Band werde die gesamte
Geschichte des furchtbaren Rückzuges der Englän-
der schildern.
Die spanischen Minister
im Ausstandsgebiet
Militarisierung der Arbeiter in staatlichen
Betrieben
DRV Madrid, 29. Okt. Die zur Besichtigung
°es Aufstandsgebietes nach Asturien gefahrenen
'panischen Minister werden in allen Dörfern
vnd Städten von der Bevölkerung begeistert
Avpfangen. Sie bereisen das ganze Gebiet im
Kraftwagen, um sich über die Schäden und
von den Aufständischen verübten Ereuei-
^len eingehend zu unterrichten. Das bisher
Msehene hat auf die Minister sehr starken Ein-
r»ck gemacht. Bei der Besichtigung der stark
schädigten staatlichen Waffenfabrik von Tru-
, " äußerte der spanische Kriegsminister, daß,
Wlange er amtiere, kein an dem Aufstand be-
Mgter Arbeiter oder Angestellter seine Ar-
rit an den Werken wieder aufnehmen könne,
/r Kriegsminister fügte hinzu, daß von jetzt
die Arbeiter der staatlichen Fabriken mili-
^isiert würden und daß sie keinem Verbände
""tischen Charakters angehören dürften. Das
ywwte Personal der spanischen Waffenfabriken
>,^de ausschließlich dem Kriegsminister unter-
alt sein.
Kunschak über Demokratie
mb Faschismus
. . DNB Wien, 27. Okt.
Iln?** ehemalige christlichsoziale Parteiführer
H , fetzige Obmann der Gewerkschaft christlicher
d,gEer und Angestellter, Leopold Kun schal,
der 7 heftige Angriffe auf den Heimatschutz in
8reit Zeit sehr bemerkt wurden, hielt am
8 wieder eine Rede, deren scharfe Spitze
k°en bi« Heimatschutzbewegung nicht zu ver-
«UL war. Er sagte u. a.: Man spricht heute
sehr abfällig über Demokratie. Ich nehme
wie vor gern den Vorwurf hin, Demokrat
fH, ' N bin gegen jede Diktatur und gegen
Faschismus. Mussolini selbst hat gesagt,
Faschismus sei kein Exportartikel. Man
netts am Sonntag vormittag den Vorbeimarsch
von über 100 000 Arbeitern, Beamten, Lehrern
und Lehrerinnen, sowie zahlreicher Parlamenta-,
rier ab. Die einzelnen Züge führten zahlreiche
Transparente mit, auf denen nicht nur für die
Einführung der sozialistischen Schule Propaganda
gemacht, sondern auch die Einführung des So-
zialismus im allgemeinen verlangt wurde. Zahl-
reiche Plakate verlangten Proteste gegen die Hal-
tung der katholischen Geistlichkeit und gegen die
Reaktion. Auf einzelnen Transparenten wurde
auch die Einführung des Kommunismus ver-
langt. Die Kundgebung wurde durch Rundfunk
im ganzen Land übertragen.
Erzbischof Diaz leitete der Presse eine Er-
klärung zu, die sich gegen die am Samstag vom
Regierungsblatt „National" geäußerten Verdäch-
tigungen wendet. Ter Erzbischof wiederholt seine
Erklärung über die legale Haltung des Klerus
und fügt hinzu, daß der päpstliche Delegat Nutz
y Flores in llebereinstimmuna mit den Anwei-
sungen des Vatikans handele. Seine eigene Hal-
tung sei den Katholiken und ebenso auch den
nichtkatholischen Kreisen bekannt. Er suche und
habe stets den Frieden des Vaterlandes gesucht
und bemühe sich, jede Störung der Ordnung zu
verhindern. Dazu sei er zu jedem Op°er bereit.
Die von dem Blatt „National" veröffentlichten
Briefe der päpstlichen Abordnung an Diaz und
andere hohe Geistliche werden wahrscheinlich denf
Staatsanwalt zugeleitet werden.
In Mazatlan sind alle Kirchen geschlossen
worden. Die Geistlichen wurden in Flugzeuges
abtransportiert.
In dex Nähe der Hauptstadt fand am Sonntag
eine Wallfahrt zur Guadalupe-Kirche statt,
die von der Behörde genehmigt worden war. Tie
Gläubigen durften jedoch nur in Füwzehner-
gruppen zur Kirche ziehen. Die Wallfahrt ver-
lief ungestört.
kann vom Faschismus viel Gutes sagen; das be-
ruht einerseits auf der Eigenart des italieni-
schen Volkscharakters und andererseits auf der
überragenden Persönlichkeit Mussolinis- In
Oesterreich aber suche ich vergebens für einest
österreichischen Faschismus einen österreichischen
Mussolini. Demokratie ist nicht an eine be-
stimmte Form gebunden, ist nicht unbedingt ge-
bunden an ein Parlament oder ein Wahlrecht
Demokratie heißt Rücksicht auf den Volkswillest.
Ein älter Satz sagt: Volkes Stimme ist Gottes
Stimme. Und wer die Stimme des Volkes
unterdrücken wolle, der nehme das Wort „christ-
lich ja nicht mehr in den Mund!
Was Hungersnot bedeutet
DNB London, 29. Okt. „Sundy Chronicle"
veröffentlicht unter der Ueberschrift „Was Hun-
gersnot bedeutet" Photographien von der
Hungersnot in der Sowjetukraine, wo Männer,
Frauen, Kinder und Tiere nach dem Bericht
des Ingenieurs, der die Aufnahmen aus Sow-
jetrußland herausschmuggeln konnte, „wie die
Fliegen wegsterben." Die Bilder zeigen, wft
Menschen völlig abgestumpft an einer auf det
Straße liegenden Leiche vorbeigehen, sie zeigest
ferner bis zum Sklett abgemagert« Menschen
und Tiere, alltägliche Bilder", wie der Inge-
nieur erklärt.
Englische Bombenflugzeuge mit Panzerturm
London, 27. Okt. Das Luftfahrtministerium
hat große Bombenzweidecker in Auftrag gegeben,
die mit einem beweglichen Turm ausgestattet
werden sollen. Mit Hilfe dieses Turmes, der wie
ein Panzerturm auf Schiffen eingerichtet ist, soll
es möglich sein, von dem mit rund 320 Stunden-
kilometern fliegenden Apparat aus ebenso genau
und ebenso mühelos zu schließen, als wenn der
Schütze auf dem Erdboden stän-de.
SerA-lerschil-
für Geheimrat Wiegand
Der Führer und Reichskanzler hat dem Ge
Heimen Regierungsrat Dr. Wiegand in Berlin
anläßlich seines 70. Geburtstages am 80. Ok-
tober 1934 den Adlerfchild des Deutschen Reiches
mit der Inschrift „Theodor Wiegand dem hoch-
verdienten deutschen Archäologen" verliehen und
folgendes Schreiben an ihn gerichtet:
Sehr geehrter Herr Geheimrat!
Zur Vollendung Ihres 70. Geburtstages spre-
che ich Ihnen herzliche Glückwünsche aus. An
diesem Tage gedenkt das deutsche Volk der aer-
oorragenden Verdienste, die Sie sich als Alter-
tumsforscher und als langjähriger Leiter ocs
Deutschen Archäologischen Instituts um die Wi'-
senschaft erworben haben. Mit Stolz können Sie
heute auf Ihr Lebenswerk zurückblicken das
durch die Schöpfung Les P«rgamon-Mn'-.'ms
feine Krönung fand.. Dem Danks, den aas Va-
terland Ihnen schuldet, verleihe ich Ausdruck,
indem ich Ihnen die höchste Ehrung des Reiches
den Ad-lerschild, zuerkenne.
Mit den besten Wünschen für Ihr w-ste-cs
Schachen und Wohlergehen bin ich
Mit freundlichen Grüßen
' Ihr ergebner
Adolf Hitler."
SEK? OMM
c-er KM Mart gr'st ° .
OL Coburg, 27. Okt. i
Wie die „Bayerische Ostmark" berichtet, -sh,
nachdem in: vorigen Jahr die Wasserburg Kar
pell-müorf wieder in das Eigentum der Stadt
Erfurt gelaugt ist, nunmehr auch Schloß
Gleichen durch Schenkung des Herzogs K a rjl
Eduard von Sachsen-Coburg-Gotha an die
Stadt Erfurt übergegangen.
Oberbürgermeister Fichter hat die Schenkung
angenommen; wodurch zugleich für zahlreich^
Volksgenossen Erfurts und der nächsten Umge-
bung Arbeitsmöglichkeiten neu erschlossen worden
sind. Die Stadt hat mit dem Bund Heimatschutz
einen Erbvertrag auf 90 Jahre abgeschlossen,
der dem Bund Heimatschutz das ausschließlich^
Recht des Ausbaues, der Unterhaltung und der
Nutzung der Burg und ihrer Anlagen gewährt.
Tie seit zwei Jahren dem Publikumsverkehr ent-
zogene Burg wird am 31. Oktober der Oefsent-
lichkeit übergeben werden.
Eckeners Besprechungen
in Washington
DNB- Washington, 26. Okt.
Dr. Eckener, der sich bekanntlich seit einiger
Zeit in den Vereinigten Staaten aufhält, um
mit den interessierten amerikanischen Stellen
über die Möglichkeit eines regelmäßigen Lust-
schisfdienstes zwischen Europa und Nordamerika
zu verhandeln, hatte in diesen Tagen im Hause
des deutschen Botschafters Dr. Luther mehr-
fach Gelegenheit, in zwangloser Form mit maß-
gebenden Persönlichkeiten der amerikanisches:
Regierung die weitere Entwicklung des Luft-
verkehrs zu besprechen. Am Montag wird Ds.
Eckener in einer öffentlichen Sitzung des ameri-
kanischen Luftfahrtausschusses seine Pläne ent-
wickeln, und sich sodann nach Akron (Ohio) zu
den Eoodyear-Zeppelinwerken begeben.
Ehrungen des ermordeten polnischen
Innenministers
DNB Warschau, 27. Okt. Auf Einladung des
polnischen Ministerpräsidenten Kozlowski trat
Neues in Kürze
Zur Erinnerung an den 20. Jahrestag der
Schlacht an der Äser fand am Sonntag vor dem
königlichen Schloß in Brüssel in Anwesenheit
des Königs und der Königin eine große Gedenk-
feier stott, die mit einem Aufmarsch der Kriegs-
teilnehmerverbande verbunden war. Der König
bekannte sich zu dem Standpunkt, daß zur Siche-
rung des Friedens und zur Vermeidung des
Krieges alle notwendigen militärischen Maßnah-
men getroffen werden müßten, um die Verteidi-
gung des ganzen Landes zu gewährleisten
*
Die Emission der neuen 4prazentigen Bun-
desanleihe der Schweizerischen Eid-
genossenschaft hatte einen vollen Erfolg.
Auf den verfügbare.n Betrag von 85 Mill. sfr.
sind ca. 233 Mill. sfr. Zeichnungen eingegangen,
sodaß die Zeichnungsbeträge stark reduziert wer-
den müssest.
*
Zur Durchführung der Propaganda für das
W i n t e r h i l f s w e r k ist eine Reichswerbe-
stelle bei dem Reichsbeauftragten für das WHW.
gebildet worden, die unter der Leitung der
Reichspropagandaleitung und unter Aufsicht des
Reichsministeriums für Volksaufklärung und
Propaganda steht.
*
Das Luftschiff „Graf ZePPelin" ist Sams-
tag abend 20.25 Uhr unter Führung von Kapi-
tän Lehmann zu seiner elften diesjährigen Süd-
amerikafahrt gestartet.
Die Feiern zum 12 Jahrestag des Marsches
auf Rom wurden am Sonntag abend mit der
Schließung der faschistischer: Revolutionsausftel-
lung beendet.
*
Auf der radikalsozialistischen Partestagung in
Nantes wurde Herriot erneut als Parteivor-
sitzender bestätigt.
Der Umstand, daß die Auslieferung der in
Turin verhafteten Terroriftenführer Pawe-
litsch und Kwaternik noch völlig ungewiß
ist, wird in Belgrad mit Verbitterung erörtert.
*
Die chinesischen Regierungstruppen haben bei
Anjuan in Südchina ein 80 000 Mann starkes
Kommunistestheer vernichtend geschlagen.
*
Der Zentralverband deutscher
Haus- und Grundbesitzer-Vereine
hat am Samstag an den Führer und Reichskanz-
ler ein Telegramm gesandt, in dem der Verband
dem Führer das Gelöbnis unwandelbarer Treue
entbietet. Der Reichskanzler hat mit einem
Danktelegramm geantwortet.
*
In Siegen wurde der 27jährige Josef
Stracke zu 15 Jahren Zuchthaus verurteilt, Werl
er Gaben für das WinterhttsSwerk veruntreut
hat.
in Warschau ein Ausschuß zusammen, dessen Auf-
gabe es sein soll, das Andenken des im Juni
von einem ukrainischen Terroristen in Warschau
ermordeten Innenministers Pieracki zu ehren.
Der Ausschuß beschloß, ein Denkmal Pireackis in
seiner Geburtsstadt Neu-Sandetz zu errichten,
auf seinem Grabe eine Erinnerungstafel anzu-
bringen und mehrere Studentenstipendien )U
seinen Ehren zu stiften. Außerdem soll «in
Sammelwerk mit den Reden Pierackis veröffent-
licht werden.
Vier Mörder hmgerichiet
DNB. Dessau, 27. Okt.
Zm Hose des Dessauer Eerichtsgesängnisses
wurden Samstag früh hingerichtet: Der ^jäh-
rige Paul Rolle aus Gerlebogk, der 23iahrrge
Albert Lehmann aus Dessau, der 18jähr:ge
Fritz Gehre aus Dessau und der 19jähr.ge
Theodor Wolf aus Dessau. Der Rerchsstatthal-
ter in Braunschweig und Anhalt hat vor semem
Begnadigungsrecht keinen Gebrauch gemacht.
Paul Rolle war wegen Mordes an ferner
Ehefrau durch Urteil des Dessauer Schwur-
gerichts vom 5. Ma: 1934 zum Tode verurteilt
worden. Das Reichsgericht hatte das Urteil be-
stätigt. Rolle hatte seine Ehefrau einer anderen
Liebschaft wegen im Bett erschossen und einen
Serbstmord seiner Frau vorgetäuscht.
Die gemeine Mordtat an dem Dipl.-Ingenieur
Wiederhold der Grube Leopold-Edderitz aus
Bitterfeld wurde durch das Dessauer Schwur-
gericht geahndet, das Albert Lehmann, Fritz
Gehre und Theodor Wols zum Tode und dm»
Jugendlichen Hans Joachim Lehmann zur hoch-
sten Strafe für Jugendliche, zu zehn Jahren Ge-
sängnis, verurteilte. Das Urteil des, Dessauer
.Schwurgerichts wurde durch das Reichsger:cht
bestätigt. Die vier jungen Burschen hatten im
Mai den Dipl.-Ingenieur Wiederhold aus Bit-
terfeld in seinem Kraftwagen überfallen und
ermordet.
Furchtbare Sinttai
Saatfeld (Thüringen). 28. Okt. Eine furcht-
bare Bluttat, die vier Todesopfer for-
derte trug sich am Sonntag abend in der
Gorndorser Sedlung zu. Der dort wohnende
30 Jahre alte Hermann Pabst, Vater vo«
sechs Kindern, hatte mit der im gleichen Haus«
wohnenden 14 Jabre alten Irmgard John en»
Verhältnis angeknüpft. Aus diesem Grund«
wat gegen ihn ein Verfahren wegen Tätlich,
keitsverbrechens eingeleitet worden. Pavst
hatte die in seinem Hause wohnende 32 Jahre
alte Frau Groß im Verdacht, die Anzeige
gegen ihn erstattet zu haben. Er bat am Sonn-
tag nachmittag die Frau Groß in seine Woh-
nung. um sie zur Rede zu stellen. Als di«
ahnungslose Frau die Pabst'sche Wohnung be-
trat schoß Pabst aus einem Revolver ohn«
weiteres aus die Frau, die schwer verletzt zu-
sammenbrach. Als die Polizei eintraf, hatt«
sich Pabst im Keller, in den er seine berden
sieben und neun Jahre alte Kinder und die
14jährigs Irmgard John mitgenommen hatte,
verbarrikadiert. Der Aufforderung der Poli.
zei, zu öffnen leistete er keine Folge, sondern
schoß durch die Kellertür. Hierbei wurde die
Ehefrau Pabst, die die Beamtem m den Keller
geführt hatte, durch einen Hiiftschuß ""letzt.
Den Baemten gelaig es dann, als Pabst nicht
mebr schoß in den Keller einzudringen. Beim
Mntreten bor sich ein schrecklicher Anblick- Pabst
hatte seine beiden Kinder, die 14jähr:ge John
und sich selbst durch Kopfschüsse getötet. Da«
Befinden der beiden verletzten Frauen soll zu
Besorgnissen keinen Anlatz geben.
Ein Mörder festgenommen
München, 28. Okt. Der Mörder Agneskirch-
ner aus Rosenheim, der vor emrgen Monaten
in einer Almhütte am Brünnstem seinen Wan-
derkameraden ermordete, die Leiche in der Hütte
versteckte und darauf flüchtete, konnte nunmehr
bei einer Bettlerrazzia in Eßlingen bei Stutt-
gart festgenommen werden. Der Mörder hat
bereits ein Geständnis abgelegt.
Weibliche Polizisten in Paris
Paris, 27. Okt. Ein Mitglied des Pariser
Stadtrates hat eine Entschließung eingebracht,
durch die der Polizeipräfekt aufgefordert wird,
Vorschläge für die Schaffung emer weEchen
Polizeitruppe zu unterbreiten. Di« we:Ll:chen
Polizisten sollen besondere, ihrer Eigenschaft
entsprechend« Aufgaben erhalten.
Ein Todesurteil beWigt
OL München, 87. Ott.
Das Reichsgericht verwarf am Freitag di« von
dem 27jährigen Georg Hirsch aus Pfahlen^un
eingelegte Berufung geg«n daS Urteil d« Ans-
bacher Schwurgericht vom Ib. Juu als unbe-
gründet. Mit der Verwerfung ist der Angeklagt«
wegen Mordes rechtskräftig mm Tode verur-
teilt. Hirsch hatte am 1. Juli 1933 di« Dienst-
magd Johanna Christi erwürgt unddarm
ihre Leiche aufgehängt, um eine« Selbstmord
seiner Geliebten vorzutäuschru, dir von ihm «t«
Kiick erwartet«.