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Heigelin, Karl Marcell
Lehrbuch der höheren Baukunst für Deutsche (Band 3) — Leipzig, [1833]

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https://doi.org/10.11588/diglit.3372#0159
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Schönheit ist das Resultat, wo Vernunft darin waltet. Mathematische
Strenge aber ist der unveräuserliche Karakter der Bauform. Das eben
ist das Schöne in der Landschaft, das regelmäßige Werk der Menschen
mit den freieren zufälligeren Formen der Natur anmuthig vermählt zu
sehen. Im Kern der Städte herrscht die simmetrische Kunst, drausen
die freiere Natur vor. Nur der Übermacht der Natur soll sich die Re-
gel der Kunst fügen. Durch die wechselndste Gegend ziehen sich
verbindend die strengen Linien der Landstrasen, der Kanäle, Aquä-
dukte , die rechtekigen Einteilungen der Felder, und mancherlei Grup-
pen der Häuser hin. Wildes Vorgebirge umschliest die Bucht, in wel-
cher sich die Hafenstadt genistet hat, mit dem Amfitheater ihrer Häu-
ser, ihren rein gezogenen Dämmen, ihren Schleusen, Doken und
Magazinen, ihren Batterien und Leuchttürmen. — Die Naturform ist
der mächtige Leib, das Menschenwerk das sprechende Angesicht. —
Die Harmonie der grosen Landschaft aber wird um so mehr gewinnen,
jemehr bei jedem Bauen die allgemeinen Zweke umsichtig erwogen
werden. Der Feldbau soll vom Lustgarten bis zum Aker und Forst,
der Wasserbau vom Brunnen bis zum Strom und Hafen ein groses Si-
stem darstellen; das vielzweigig verflochtene Nez der Land- und Ei-
senbahnen, wie der Wasserwege, soll, frei von störenden Zufälligkei-
ten, wie eine organische Bildung geordnet sein; die Werke der Ver-
teidigung, von den Einfriedigungen und Plattformen mancher öffentli-
chen Bauten an, nach einem zusammenhängenden Plane das Land um-
fassen; der Hochbau aber soll vom ländlichen Hofe bis zur Stadt in
harmonischer Fülle entwikelt, und durch edle Wohnungen des öffent-
lichen Lebens gekrönt sein.
 
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