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II

EINLEITUNG

faltigsten Ausbildung kamen, während der Stil sich »unfruchtbar, ja unfähig«
erwies, »sobald es sich um monumentale Aufgaben handelt« — in einer solchen
Zeit mochten auch wohl Plastiker und Maler dem Porzellan ihre beste Kraft
weihen, und es in diesem Kunstzweig zu Leistungen bringen, welche in der
sogenannten monumentalen Kunst dieser Zeit kaum ihres Gleichen finden.
Darum verdienten die besten Arbeiten der Porzellanplastik ihre Stelle in
der Geschichte der Plastik, wenn der Kunstzweig auch lange Zeit mit dem ganzen
Rokoko in Acht und Bann gethan war. Das Rokoko ist längst rehabilitiert; aber
die Geschichte der Plastik weiss Nichts von Porzellanfiguren; kein Melchior,
Auliczek wird in ihren Kompendien erwähnt, und Beyer höchstens wegen seiner
statuarischen Thätigkeit in Schönbrunn.
»Mit dieser generellen Ablehnung wird es aber auf die Dauer nicht gehen«,
sagte ein kompetenter Kenner wie Julius Lessing vor Kurzem voraus. »Sicher-
lich wird auch für diese Porzellanfiguren die Zeit kommen, in der sie nicht nur
den eleganten Sammler, sondern auch den kunstbegeisterten Forscher ernstlich
beschäftigen werden.«3)
 
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