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Frankenthal

425 Apotheose des Kurfürsten Karl Theodor von Pfalz Bayern und seiner Gemahlin Maria
Elisabeth Auguste. Die eine Seite zeigt das etwas nach rechts gewendete, hoch heraus-
modellierte Reliefportrait Karl Theodors. Ein zart modellierter, aufgelegter Lorbeerkranz
umrahmt das Medaillon, auf welches sich links Minerva, mit reich gefaltetem Gewände
bekleidet, niederbeugt. Der rechte Fuss steht am Boden, das linke Knie stützt sich auf
Folianten. Den von Haaren umwallten Kopf bedeckt ein lorbeerbekränzter und mit
Federn geschmückter Helm; in der Linken führt sie ein Schwert, welches sie auf die
obere Kante des Medaillons aufstützt. Rechts unten ein sitzender Putto, welcher ein Füll-
horn hält, aus dem mannigfaltige Gegenstände, unter anderen auch Erzeugnisse der
Manufaktur, hervorquellen. Ein Hinweis auf Karl Theodors Verdienste um die Porzellan-
fabrik Frankenthal. Am Sockel aufgelegte Lorbeerkränze. Die andere Seite zeigt das
Portrait der Kurfürstin, von gleicher Anordnung wie das ihres Gemahls. Auf dasselbe
neigt sich ein Genius, welcher, in der Linken eine Lyra haltend, mit der Rechten nach
unten deutet, und mit flatterndem Gewände bekleidet ist, das durch eine über die
Schulter liegende Blumenguirlande gehalten wird. Blumenwerk umwindet das Haar. Das
Medaillon wird unten von zwei Putten gehalten. An dem Hermelin, welcher der Kur-
fürstin über die Schultern fällt, ganz unten eingegraben der Name des Verfertigers:
»Linck : fec.« Von Conrad Linck. Höhe 42, Breite 47, Tiefe 30 cm.
426 Allegorie auf den Abschied Karl Theodors von der Pfalz. Auf Blumen über-
sätem, felsigem Sockel steht der untere Abschnitt einer Säule. Vor demselben hält eine
Putte das Portrait-Medaillon Karl Theodors, während eine zweite Putte eine Draperie von
dem Medaillon hinwegzieht. Rechts ist die trauernde Palatia klagend in die Knie ge-
sunken. Der Kurhut bedeckt ihr Plaupt, ein langer Hermelinmantel wallt von ihren
Schultern und deckt zum Teil den hinter ihr ruhenden Löwen. Links steigen zwei
allegorische Figuren aus den Wolken hernieder. Die eine mit Palmzweig tritt mit dem
linken Fusse einen Drachen zu Boden. Ein dritter Putto, welcher sich auf den Kopf einer
Statue stützt, birgt weinend sein Gesicht in ein Tuch. Pinsel, Hammer, Zirkel, Palette,
am Boden liegend, charakterisieren die Putten als die um den Verlust trauernden Künste.
Ungemein kostbares Stück. Die Darstellung bezieht sich auf die Verlegung der Residenz
Karl Theodors von Mannheim nach München im Jahre 1777. Von Conrad Linck.
Höhe 42, Breite 47, Tiefe 30 cm.

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