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LXXXIV

EINLEITUNG

MARKENTAFEL

NB. Auf der Tafel sind nur diejenigen Marken verzeichnet, welche auf den Werken der
Collection Hirth Vorkommen.
Meissen. Die Schwertermarke ist 1726 zum ersten Male nachweisbar. Ein Punkt zwischen
den Griffen der Schwerter deutet auf die Zeit von 1763 bis 1774, ein Stern an derselben Stelle
auf die Periode der Leitung Marcolini’s (1774—1814). Die Marke No. 14 kommt in unserer
Sammlung nur auf Kat-No 149 vor. — Das Zeichen K. H. C. bedeutet: Königliche Hof-Konditorei;
es kommt auch mit einem angefügten W (= Warschau) vor.
Nymphenburg. Das eingepresste Rautenwappen (Marke No. 4—7) wird mit Metallstempeln
in die feuchte Masse eingedrückt. Es scheint von einem bestimmten Zeitpunkt ab, welcher wohl
in den sechziger Jahren des vorigen Jahrhunderts liegt, ohne Unterbrechung angewandt worden
zu sein. Vielleicht fällt seine erste Anwendung mit der Verlegung der Fabrik von Neudegg nach
Nymphenburg zusammen. Die Marken 2— 3 kommen nur bei frühen Stücken vor. Die Buch-
staben, welche bei Marke 2 das Doppeldreieck umgeben und bei No. 2 a allein, in einer Linie
aufgereiht, dastehen, könnten chemische Zeichen sein. Der Umstand, dass Buchstaben in ähnlicher
Zusammensetzung auch auf Ludwigsburger Stücken eingeritzt sich finden (z. B. No. 571, 572> 579>
584) könnte zu der Vermutung führen, dass sie mit dem Arkanisten Ringler Zusammenhängen,
welcher von 1754 in Neudegg und von 1759 ab in Ludwigsburg thätig war. Marke No. I ist
eingeritzt und kommt nur einmal, auf dem Biscuitstück No. 165, in der Sammlung vor. Marke
No. 7 bezeichnet moderne Stücke und wird gegenwärtig von der Fabrik geführt.
Frankenthal. Marke No. 1 und 2 beziehen sich auf die Zeit der Hannong (1755 —1762).
No. 3 ist ein eingedrücktes Zeichen, welches vielleicht keine Marke darstellt; es scheint sich auf
Paul Hannong zu beziehen. Das Monogramm Carl Theodors mit der Krone wurde von jener Zeit
an verwendet, in welcher die Anstalt eine kurfürstliche wurde. (Marke No. 4—6.)
Wien. Der sog. „Bindenschild“ war anfangs vertieft in die Masse eingedrückt, wurde
sodann in Blau unter der Glasur ausgeführt, und zwar bis zum Jahre 1827. Seit dieser Zeit wurde
die Marke aufs Neue wieder in die Masse mit einem Holzstempel eingedrückt. (Vgl. Falke, Wiener
Manufaktur 1887, S. 17.)
Berlin. Marke No. 1 bezieht sich auf die früheste Zeit, die Manufaktur des Kaufmannes
W. C. Wegeli (1750—1757). Seit 1763 ging die Fabrik, welche seit 1761 der Kaufmann Gotz-
kowski geleitet hatte, in den Besitz Friedrichs des Grossen über; seitdem bildet das Szepter die
Marke.
 
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