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sind »Fünfzehn Cupidines, deren ein jeder eine andere Person vorstellet« gewiss
unter der Schar der Amoretten zu suchen (No. 275—303), welche ebenfalls
bereits für Auliczek in Anspruch genommen wurden (pag. XXVI). »Ein Kruzifix«
kehrt in der Collection in mehreren Wiederholungen verschiedenen Masstabes
wieder (No. 206—208). »Die Flora und Amphitrite mit Genien und Ver-
zierungen« ist mit grosser Wahrscheinlichkeit auf unseren Tafelaufsatz (No. 177
u. 178) zu beziehen, dessen Teile im Katalog als allegorische Darstellungen der
Erde und des Wassers aufgeführt sind. Dann erweist sich die auf pag. XXIX
(unten) bezüglich dieser Arbeiten angedeutete Vermutung als irrig.
Nach der gleichen Quelle hat Auliczek auch fünfundzwanzig verschiedene
»Thierhazen« modelliert. Solcher Darstellungen besitzt die Sammlung Hirth eine
ganze Reihe (No. 331 ff.). Die mythologischen Gruppen »der Berg Parnassus mit
dem Apollo und Musen«, »Saturnus und vier Genien«, — »Neptunus und
Amphitrite auf einem Wagen, den Meerpferde ziehen und Tritonen begleiten«
lassen sich in unserer Sammlung nicht nachweisen.
Es folgt eine namentliche Aufzählung von Porträts, welche Auliczek
»grösstenteils im Profile, und auf Medaillenart« geliefert hatte.
Zunächst Kurfürst Max III. Joseph (möglichenfalls unsere No. 165). Die
Vermutung, dass ein rundes, mit Namen bezeichnetes Medaillon unserer Samm-
lung (No. 166) ein Selbstbildnis Auliczeks darstellt, gewinnt an Wahrscheinlich-
keit durch die Notiz über Porträts von »sich selbst auf zweyerley Art«.
Weder der Tänzerfiguren, noch der grossen Gruppen mit Liebespaaren
wird in der Aufzählung Erwähnung gethan. Aber das Verzeichnis wird aus-
drücklich als unvollständig bezeichnet. »Man könnte noch von mehreren Figuren
und erhabenen Arbeiten, die er in die Fabrike gemacht hat, Meldung thun«.
Auch haben allem Anschein nach die Gruppen grossen Masstabes und die anti-
kisierenden Darstellungen den Vorzug der Erwähnung erhalten. Auliczeks Ur-
heberschaft kann gleichwohl für beide Gruppen von Darstellungen aufrecht er-
halten werden; die erwähnten »Cupidines« Auliczeks, der Bacchus (No. 176),
welcher das Werk dieses Künstlers sein dürfte und dessen auffällige stilistische
Verwandtschaft im Kopftypus mit einzelnen Tänzern (Fig. 236, 237) wir bereits
angemerkt hatten (pag. XXVIII unten), sind geeignet, die schwebende Ver-
mutung an sicherem Halt gewinnen zu lassen.
Freunde der Sache seien überdies im Voraus auf einen Aufsatz Karl Traut-
manns hingewiesen, welcher in allernächster Zeit in der Monatsschrift des Histo-
rischen Vereins von Oberbayern, VII. Jahrgang 1898, No. 5 erscheinen und den
angezogenen Lebensabriss Auliczek’s in extenso wiedergeben wird.
 
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