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Leinhaas, G. A. [Bearb.]; Hugo Helbing [Mitarb.]
Sammlung Professor G. A. Leinhaas, München: Skulpturen in Holz und Stein, Altarschreine, Möbel, Arbeiten in Stein und Marmor etc., Gemälde alter Meister, hauptsächlich der Gotik und Frührenaissance ...; Dienstag den 26. Mai 1908 — München: Helbing, 1908

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https://doi.org/10.11588/diglit.56466#0018
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— 12 -_ ___ ' 7" —
88 Kleiner Altaraufsatz. Holz blau und rot gemalt mit Vergoldung. Die Predella mit Nische im
Eselsrückenbogen geschlossen. Die Rückwand mit 3 hohen schmalen Abteilungen, jede mit baldachin-
artigem Fialenwerk gekrönt. Der mittlere Baldachin etwas höher.
Aus Landshut stammend. 15. Jahrhundert. 175 cm hoch, 68 cm breit, 16 cm tief.
89 a Altarschrein ohne Türen. Holz bemalt. Mit Zinnenbekrönung. Innen mit abgeschrägten Seiten-
flächen. Rückwand innen mit gemaltem Vorhang. Oben ist dieselbe mit durchbrochen gearbeitetem
Maßwerkstreifen geschlossen. Auf dem Sockel geschnitzte und verzierte Leiste.
130 cm hoch, 140 cm breit.
89b Altarschrein mit Türen. Holz bemalt. Oberer Abschluß mit Eselsrückenbogen mit Maßwerk
und Ranken.
Bayerisch. 16 Jahrhundert (zum Teil ergänzt). 95 cm hoch, 141 cm breit.

Ölgemälde alter Meister.

HANS LEONHARD SCHÄUFELEIN.
(1480-1539).


90 Großes Altarbild. Die Kreuzigung Christi. Auf Holz gemalt. Figurenreiches Bild in einer
Flußlandschaft. Inmitten Christus am Kreuz, zur Rechten und zur Linken ein gekreuzigter Übeltäter
mit gebrochenen Beinen. Zur Linken die ohnmächtig niedergesunkene Maria von Johannes gestützt.
Maria Jakobi und Maria Salome ringen verzweifelnd'die Hände. Maria Magdalena umfaßt den Kreuzes-
stamm. Zur Rechten Bewaffnete und Bürger in interessanten Trachten gestikulierend in eifrigem
Gespräch. Ein Geharnischter, wie geblendet, die Hand vor den Augen nach Christus empor-
schauend. Die Figuren sind durchweg lebenswahr, wohl nach dem Leben gemalt. Rechts von der
Kreuzigungsgruppe ein breiter Flußlauf. Zur Linken in der Landschaft des Hintergrundes eine Burg.
Der Himmel erscheint verfinstert.

Monogrammiert (rechts von den Füßen Christi)
Oberschwäbische Schule. Auffallend ist die Ver-
wendung einer Anzahl Memling’scher Motive.

R

158 cm hoch, 128 cm breit
(ohne Rahmen).

JA 4^ sr,

ART DES MARTIN SCHONGAUER.
(1440—1492).
91 Kleiner Altarflügel. Christus am Kreuz von Maria und Johannes betrauert. Auf Holz gemalt.
Ungemein fein in der Farbe. Besonders bemerkenswert ist die Figur des Jüngers Johannes mit dem
sinnenden Ausdruck im Antlitz und dem farbenschönen Kontrast zwischen dem grünen Gewand
und dem roten Mantel. In der Landschaft des Hintergrundes ein lustwandelndes Paar in der Tracht
der Zeit. Auf Goldgrund gemalt.
Auf der Rückseite gemalt: Halbfigur des Salvator mundi mit Weltkugel.
In altem Rahmen. 57 cm hoch, 43 cm breit.

X 5" , —

LUCAS KRANACH D. A.
(1472-1533).
92 Der Sündenfall. Adam und Eva. Auf Holz gemalt. Von überraschender Wirkung ist die lebens-
frische Wiedergabe der hüllenlosen Menschenkörper. Bis in alle Einzelheiten realistische Wiedergabe
der Modelle. Offenbar ein Werk von des Meisters eigener Hand.
Monogrammiert am Baum j'*/ 85 cm hoch, 57 cm breit.
Siehe Abbildung Tafel XI Nr. 92.
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