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Hugo Helbing <München> [Hrsg.]
Katalog einer Sammlung vorwiegend süddeutscher Porzellane aus österreichischem Schloßbesitz: Auktion in der Galerie Helbing in München, Freitag, den 26. Mai 1911 — München, 1911

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https://doi.org/10.11588/diglit.15536#0031
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52 SITZENDE DAME. Abbildung Tafel 9.

Auf einer aus goldgehöhten Voluten aufgebauten Bank sitzt die junge Dame in blaugeblümtem
Rock, weißem Mieder mit langen Hängeärmeln und rüschenbesetzter Schürze mit eisenroten
Blümchen, auf dem Kopf ein gelbes Hütchen. Sockel mit goldgehöhten Rocaillen und durch-
brochenem Gitterwerk. Höhe 18 cm. Blaumarke: Löwe und Monogramm aus J A H

Eingedrückt: \

Modell von Johann Friedrich Lück, gegen 1760. Zu der sitzenden Dame gehört ein
Kavalier, der rechts rückwärts der Dame steht. (Vgl. Katalog der Porzellanausstellung im
Bayer. Nationalmuseum, Nr. 1562.) Auf unserem Stück ist jedoch diese Figur keineswegs
ausgebrochen, denn es finden sich nirgends am Sockel Ansatzspuren; es wurde also hier
einmal die Dame für sich allein ausgeformt. Abbildung der Gruppe bei H 0 f m a n n,
Frankenthaler Porzellan, Nr. 264, Tafel 59. Die Modelleur-Marke bezieht sich auf den
Bossierer Ignaz Hinel. (Vgl. Porzellan - Katalog des Bayer. Nationalmuseums 1908,
S. 128, bei Nr. 659.)

53 NEPTUN. Abbildung Tafel 10.

Auf einer blauen Meereswoge, die gleichzeitig den Sockel bildet, steht weitausschreitend
der Gott, nur mit einem weißen, grüngeblümten Tuch bekleidet, das von der linken Schulter
über die Hüften geht und weit nach rückwärts nachschleift. Auf den langen Locken des
bärtigen Kopfes ein Schilfkranz. Die ausgestreckte Rechte faßt in das flatternde Gewand,
die Linke hält den Dreizack. Zu Füßen des Gottes taucht der Oberkörper eines braunen
Seepferdes aus den Wogen empor. Höhe 23 cm.

Blaumarke: Löwe. Eingedrückt: PH

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Modell von Johann Friedrich Lück, um 1759. Vgl. Katalog der Porzellanausstellung
im Bayr. Nationalmuseum, 1908, Nr. 1345. Abbildung bei Hof mann, Frankenthaler Por-
zellan, Nr. 177, Tafel 40.

54 MERKUR. Abbildung 'Tafel 10.

Auf einer emporsteigenden blauroten Wolke, die gleichzeitig den Sockel bildet, schwebt der
Gott, nur bekleidet mit einem weißen, blaugeblümten Lendentuch, das dem Eilenden nach-
flattert. Er trägt an den Füßen die grün gebundenen Flügelschuhe, auf dem Haupte den
gelben geflügelten Botenhut. In der erhobenen Rechten hält er einen Brief, in der Linken
das Kerykaion. Höhe 26 cm. Blaumarke: ® £T

Modell von Johann Friedrich Lück, um 1760. Vgl. Katalog der Porzellanausstellung
im Bayr. Nationalmuseum, 1908, Nr. 1344. Ausformung aus der Karl-Theodor-Periode,
was gerade bei den Götterfiguren sehr häufig vorkommt. Abbildung bei Hofmann,
Frankenthaler Porzellan, Nr. 173, Tafel 39.

55 RAUB DER SABINERIN. Abbildzcng Tafel //.

Ein nackter bärtiger Mann hält in beiden Armen ein sich heftig sträubendes junges Weib
empor, das die Arme flehend ausstreckt. Zu Füßen des Räubers kauert ein zweiter bärtiger
Mann, in der Rechten einen Feldstein, die Linke abwehrend erhoben. Grassockel, mit gold-
gehöhten Rocaillen eingefaßt. Höhe 27 cm. Blaumarke: Löwe

Modell von Johann Friedrich Lück, um 1760. Nach der großen Bronzegruppe von
Giovanni da Bologna in der Loggia dei Lanzi in Florenz. Vgl. Katalog der Porzellanausstellung
im Bayr. Nationalmuseum, 1908, Nr. 1743. Abbildung bei H 0 f m a n n , Frankenthaler
Porzellan, Nr. 207, Tafel 45.

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