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Hugo Helbing <München> [Hrsg.]
Katalog einer Sammlung vorwiegend süddeutscher Porzellane aus österreichischem Schloßbesitz: Auktion in der Galerie Helbing in München, Freitag, den 26. Mai 1911 — München, 1911

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https://doi.org/10.11588/diglit.15536#0036
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74 SCHOKOLADE-KÄNNCHEN. Abbildung Tafel 13.

Gebaucht, mit flachem Deckel, auf dem plastische Knospe als Knauf. Der Ausguß zeigt
das für Ansbach charakteristische Frauenköpfchen, von gold- und purpurgehöhten Rocaillen
eingefaI3t. Seitlich angesetzter Stielgriff, goldgehöht. Auf der Vorderseite, in grünem Gitter-
werk mit bunten Blumen, feingezeichnete Purpurlandschaft: Im Vordergrunde Fischer an
einem Fluß, an dessen jenseitigem Ufer Häuser und Kirche in Baumgruppen. Rückseitig
purpurne Schmetterlinge, Schnaken und andere Insekten. Am Deckel kleine Purpurland-
schaft, ebenfalls in Gitterwerk, und purpurne Insekten. Höhe 11 cm.

Blaumarke: Adler und A

Um 1765. Vgl. die Bemerkung bei der vorhergehenden Nummer.

75 SUPPENTELLER.

Auf dem fassonierten Ozier-Rand fünf plastische goldgehöhte Rocaillekartuschen, in denen
feingemalte Purpurlandschaften. Im Spiegel purpurne Streublümchen.

Blaumarke: A

7(3 JAGD-BESTECK.

Bestehend aus drei Gabeln und drei Messern. Die Porzellangriffe fassoniert, mit plastischen
Rocailleranken. In den Feldern bunte Vogelstücke. Ohne Marken.

Di eBestecke in Futteral aus grünem Samt mit Goldstickerei; oben die eingestickten
Initialen: P. H. I.

Aus der Sammhing Hirth. (Vgl. Katalog, Nr. 392, wo als Nymphenburg eingeführt.)

GOTHA

77 MONUMENT ALS TINTENZEUG.

Auf flacher, quadratischer Basis steht ein kannelierter Säulenstumpf, der oben von einem

purpurnem Tuchgehänge umgeben wird. Vorne und rückwärts an der Säule plastische

Medaillons, auf denen bunte gemalte Putten. Im Innern der Säule zwei Einsätze für Tinte

und Streusand. Auf dem flachen Deckel weiße Büste eines Gelehrten oder Dichters.

Höhe 20 cm. ^, , f

Blaumarke:

Beginn des ig. Jahrhunderts. Die Blaumarke G ist wohl hier nicht auf Gera, sondern
auf Gotha zu beziehen. Gotha hat von 1805 ab (neben der vollen Bezeichnung „Gotha")
auch häufig die einfache G-Marke im Unterglasurblau. (Vgl. Richard Graul und
A 1 b r e c h t Kurzwelly, Altthüringer-Porzellan, Leipzig 1909, Tafel XXII, dazu S. 58
und Markentafel, Nr. 86 ff.) Was ferner auf Gotha weist, ist die bekrönende Biskuitbüste;
denn Gotha hat gerade um die Wende des Jahrhunderts solche Büsten vielfach, zum Teil
nach Fürstenberger Stücken, hergestellt.
 
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