Hugo Helbing <München> [Hrsg.]: Katalog einer Sammlung vorwiegend süddeutscher Porzellane aus österreichischem Schloßbesitz: Auktion in der Galerie Helbing in München, Freitag, den 26. Mai 1911 (München, 1911)

LUDWIGSBURG

Abgekürzt zitierte Literatur: Otto Wanner-Brandt, Album der Erzeugnisse der ehemaligen
Württembergischen Manufaktur Alt-Ludwigsburg, Stuttgart 1906. —■ Leo Balet, Ludwigsburger

Porzellan, Stuttgart 1911.

45 SCHACHBRETT.

Quadratisch. Die Basis mit durchbrochenem Gitterwerk und Volutenornament. In der
Mitte der Seiten plastische gold- und purpurgehöhte Rocaillekartuschen, in denen kleine
bunte Landschaften. Ähnliche Kartuschen mit bunten Blümchen an den Ecken. Die Felder
des Spielbrettes sind abwechselnd weiß und gelb, durch breite grüne Striche eingefaßt. In
den gelben Feldern verschiedenartige Blumen in grünem Camaieu. Länge einer Seite 24 cm.

Ohne Marke

Modell vielleicht von Johann Gottfried Trothe, 1758 —1759. (Balet, S. 50ff.)
Die eigenartig trockene und spröde, etwas rötlichgraue Masse weist auf Ludwigsburg. Auch
die kleinlich und etwas unsicher gekräuselten Rocaillen finden sich an manchen Ludwigs-
burger Stücken. Man sehe etwa z. B. die Laube der Liebesgruppe bei B a 1 e t , Nr. 301.
Ebenso kommt die gelbliche Glasur hier vor. Auch der Dekor zeigt Ludwigsburger Pa-
lette und Motive.

46 TELLER. Abbildung Tafel 8.

Mit fassoniertem, zehnmal geteiltem Rand, der beiderseits von goldenem Spalierwerk ein-
gefaßt wird, darauf vier plastische, goldgehöhte Rocaillekartuschen. In diesen auf schwarzem
Fond feingemalte bunte Blumenarrangements; in den zwischenliegenden Feldern ebenfalls
farbige Blumenstücke auf weißem Grund. Darüber Vergißmeinnicht-Ranken, die teilweise
auch auf den Fond des Tellers auslaufen. Im Spiegel buntes Bild: Venus in Wolken, von
Amoretten umgeben. Durchmesser 27 cm.

19

Blaumarke: Doppel C mit Krone. Eingedrückt: 2

CM

Ausgezeichnetes Stück, bei dem vor allem der schwarze Fond ein originelles und
wirkungsvolles Motiv bildet.