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EXKURS I
zu pg. 53
L. Burchard zählt l) vier Bücher mit Holzschnittillustrationen
des Jan Swart auf:
1) Bijbel von W. Vorstermann, Antwerpen 1528.
2) Enchiridon des Des. Erasmus, bei M. de Keizer, Antwerpen
1529 (Abb. Nat. IV. 17).
3) Postille op die Epistelen ende Euangelien, Basel 1528 bei
Adam Anonymus.
4) Pomponius Mela, Paris 1530 bei Christian Wechel.
Durch Beets 2 3) wurde
5) Het leven van Sinte Kunera, 1530, (Ned. Bibi. Nr. 1365) 3)
in die Literatur eingeführt.
Die Tätigkeit Swarts für den Buchholzschnitt, deren Umfang
schon aus dieser Aufzählung erhellt, kann noch um einige Fälle
erweitert werden. In der wenig durchforschten Bücherillustration
des 3. und 4. Jahrzehnts sind noch mehrfach Holzschnitte zu
finden, die auf ihn zurückgehen. Trotz vergleichsweise sorgloser
Zeichnung und oft flüchtigen Schnittes heben sie sich doch deut-
lich aus den übrigen Holzschnitten heraus.
Sicher von Swart ist das Titelblatt der „Negen Quaesten”
(1528 bei Jan v. Doesborch, Antwerpen) 4). Der figürliche Teil
ist auf zwei Stöcken gedruckt; der untere zeigt einen Mann
bei einem Mädchen im Bett, während eine Frau von links her-
antritt. Dieser Stock wurde noch einmal im Text abgedruckt und
illustriert dort die Geschichte von Mahomet, der von seiner Frau
ertappt wird, während er bei einer Magd schläft.
Der Stil geht so vollkommen mit den Illustrationen der im
gleichen Jahr erschienenen Vorstermannbibel überein (vgl.
Beets 7 und 66, besonders auch in Bezug auf die Typen), dass
eine genauere Vergleichung sich erübrigt.
Besonders reizvoll ist die Keckheit, mit der auf dem anderen
Stock die zwei Teufel gezeichnet sind, flott in der Linienführung
und fast wie aus einer Künstlerlaune entstanden. Jedoch haben

x) L. Burchard, Zu Jan Swart, Mitt, der graph. Künste 1914 S. 1.
2) Im Text zu seiner Ausgabe der Vorstermannbibel S. 10.
3) Facsimile-Ausgabe bei M. Nijhoff, Haag 1902.
4) Einziges Exemplar in der Universitätsbibliothek in Gent.
 
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