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Ein griechischer Hofball

Athen, 15. April.

Ebeu komme ich von einem großcn Hofball. Es wäre
Dir doch cin Vcrgnügcn gewcsen, untcr all den fremdartigen
Erscheinungcn mit mir cin Stnndchen umherzuschweifen.

Dcr Ballsaal ist mit derselbcn vcrschwendcrischcn, aber
nüchternen Pracht ausgeführt, mit dcr das gauze Palais gc-
baut ist. Er ist von wahrhaft kolossalcr Ausdchnuug. Seine
Höhc geht durch zwei Stockwerke hindurch; der Länge nach
zerfällt er in drci Thcile, dic durch hohe, iu ihren iouischen
Eapitellcn mit Farben- und Goldschmuck gezierte Marmor-
säulcn von einander gctrcnnt sind. Es mochtcn sich wohl
mehr als tausend Pcrsonen in diescn prächtig crleuchteten
Ränmen bewcgen, und doch erschicnen dicse nirgends beengt,
kaum angefüllt; man konnte in dcn entferntercn Theilen, >vo
nicht gctanzt wurde, ganz srei und behaglich auf und ab
wandeln!

Hettncr, Griech. Neiseskizzen. 10
 
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