Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Metadaten

Heukemes, Berndmark
Römische Keramik aus Heidelberg — Materialien zur römisch-germanischen Keramik, Band 8: Bonn: Rudolf Habelt Verlag, 1964

DOI Seite / Zitierlink: 
https://doi.org/10.11588/diglit.61457#0027
Überblick
loading ...
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext

DOKUMENTATION DES ARCHÄOLOGISCHEN FUNDSTOFFES
Das in der vorliegenden Arbeit behandelte römerzeitliche Fundmaterial wird ausschließlich im
Kurpfälzischen Museum Heidelberg auf bewahrt. Die beim Klinikenbau geborgenen älteren Bestände
hatte man zunächst im Magazin des Archäologischen Instituts auf bewahrt, bis sie im Jahre 1920 dem
städtischen Museum übergeben wurden. Leider fand schon vorher eine Vermengung der wenigen
noch getrennt geführten Stücke statt. Das von Stark zu diesen Funden angefertigte Inventar ist
wenig brauchbar, da es lediglich die Sigillata und einige ansehnliche Stücke berücksichtigt. Wahle
hat 1920 ein Verzeichnis der im Museum lagernden Kliniken-Funde geschrieben, das aber zusammen
mit einem Teil der Fundakten im letzten Krieg verlorenging. Das umfangreiche Scherbenmaterial
wurde durch den Verfasser 1950—51 erstmalig gereinigt und nach Formengruppen geordnet. Es ist
inzwischen aus Raummangel im Museum wieder verlagert und damit vorübergehend unzugänglich
geworden.
Der von Pfaff und den nachfolgenden Forschern bis zum 2. Weltkrieg gesammelte Fundstoff
ist in Fundberichten, Fotos, Plänen, Tagebüchern und Briefwechseln bearbeitet, die allerdings heute
nur noch einen Teil der einstigen Fundunterlagen darstellen. Die Verluste gehen auf die Besatzungs-
schäden zurück, die das Kurpfälzische Museum in den Jahren 1945—-49 erlitt. In geringem Maße
wurden hiervon auch die damals noch vom Kriege her magazinierten Bestände der frühgeschicht-
lichen Abteilung betroffen. Weitere Schäden traten durch das Hochwasser des Jahres 1947 ein.
Schließlich ist dieser Fundstoff infolge mehrfachen Verlagerns innerhalb des Museums und der
dadurch möglich gewordenen Verwechslung der Aufschriften in seiner Aussagekraft geschwächt.
Die einst zur Erlangung dieses Materials angewandten Grabungsmethoden haben zwar in den
meisten Fällen dem Maßstab ihrer Zeit entsprochen, mindern aber seinen urkundlichen Wert. Der
überaus hohe Fundanfall des Heidelberger Gebietes gestattete überhaupt nur selten planmäßige Aus-
grabungen und bot den hier tätigen ehrenamtlichen Pflegern bisher kaum die Möglichkeit zu der not-
wendigen Aufarbeitung dieses Stoffes. Da diese Bergungsmaßnahmen unter Zeitdruck durchgeführt
werden mußten, konnten die Fundnotizen nur das Nötigste aufnehmen und entbehren daher zwangs-
läufig feinerer Beobachtungen.
Der Verfasser hat das von ihm seit 1949 geborgene Material an den einzelnen Fundstellen selbst
verpackt und auch die spätere Aufbereitung der Funde wie Reinigen, Sortieren, Restaurieren und Kata-
logisieren vorgenommen. Dadurch wurden die sonst bei einem solchen Vorgang leicht auftretenden
Fehlerquellen weitgehend ausgeschaltet. Da der Verfasser zudem während seiner Tätigkeit am Kur-
pfälzischen Museum die gesamten älteren Bestände zu reinigen und zu sortieren hatte, sind damit die
umfangreichen keramischen Funde der Heidelberger Römerzeit vollständig erfaßt worden. Als Unter-
lagen zu den neueren Funden dienen die Tagebücher, Pläne, Zeichnungen und Fotos des Verfassers.
Alle bedeutenderen Fundzusammenhänge sind in einem Fotoarchiv festgehalten. Aus Raummangel
konnten die römerzeitlichen Bestände des Heidelberger Museums bis heute noch nicht in einem zu-
gänglichen Magazin gelagert werden. Eine solche Einrichtung ist geplant.
 
Annotationen